Hannah Beckedahl

Hannah
Beckedahl

09.01.1999
Stoltebüll
-
05.07.2014
Basel

stimmungsbild

Gedenkseite für Hannah Beckedahl

Wie nah sind uns manche Tote,
doch wie tot sind uns manche, die leben.



Hannah ist von uns gegangen, hat den Freitod gewählt, weil sie den Sinn des Lebens nicht fand oder er ihr abhandenkam. Für andere mochte Hannah nicht weiterleben. Uns, die wir hinter blieben sind, erfüllt unermessliche, traumatisierende Traurigkeit; unsere kleine Welt ist zerbrochen, vieles hat seinen Sinn verloren und verlangt nach neuer Gewichtung.

Hannah hat diesen Weg mit Bedacht gewählt, wohl wissend um seine Schwere. Sie war unerschrocken und mutig, immer klar in ihrem Ziel, jedoch mit Liebe und Sorge um ihren Bruder Benjamin und ihre Eltern erfüllt und war deshalb in einem tiefen Konflikt gefangen. Ihr Schritt verdient Respekt, es war ihr Weg und kein Gedanke, keine Tat bringen sie zurück, so sehr wir uns es wünschen.

Es bleibt jedoch auch die Frage „Wie verlief Hannahs Leben, wer war dieser Mensch ?“

Hannah wurde am 9. Januar 1999 um 05.25 in Stoltebüll, Deutschland in ihrem Elternhaus geboren. Die Geburt war von uns, ihren Eltern, nicht als Hausgeburt geplant aber Hannah hatte anderes im Sinn. Sie hat sich nicht um unsere kleinmütigen Sicherheitsbedenken geschert. Sie kam schnell und unerschrocken auf die Welt. Nach einem kurzen Jahr, in dem sie nicht nur uns und Benjamin mit ihrem ruhigen und liebenswerten Wesen bezauberte, sondern auch mit unseren Hunden Freundschaft schloss, zogen wir nach Arlesheim in der Schweiz.

Hannah eroberte schnell ihre neue Umwelt und ihr reizendes kehliges Lachen war oft und häufig zu hören.

In Arlesheim besuchte Hannah den Kindergarten von 2003 - 2005 und schloss dort intensive Freundschaften, vor allem mit Philipp, Otto und Gabriel. Inspiriert durch ihre Kindergärtnerin Frau Hungerbühler, die immer einige Hunde mit in den Kindergarten brachte, beschloss Hannah, dass Hunde in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen würden. Unvergessen ist für uns die Episode wie Hannah sich und die Hunde auf der Flöte in den Schlaf spielte. Und überhaupt wurden in der Folgezeit Tiere im Allgemeinen und Hunde im speziellen immer wichtiger für sie.

Der Eintritt in die Schule im Jahr 2006 war für Hannah wie für jeden jungen Menschen ein wichtiger Schritt ins Leben. Hannah war von Beginn an eine eifrige Schülerin, die ihre Hausaufgaben gewissenhaft und selbstständig erledigte. Sie suchte selten unsere Hilfe und versuchte immer zuerst selbst für die gestellten Aufgaben eine Lösung zu finden. Unsere wurde bald klar, dass aus Hannah keine Mathematikerin werden würde, sie aber eine grosse künstlerische Begabung hatte. Hannah hat begeistert und gut gemalt. Zudem hegte sie bald eine Liebe zu Geschichten. Stundenlang kannte sie zuhören und in immer neue Abenteuer eintauchen. Sie begann bald zu lesen, die Bücher wurden dicker und schliesslich begann sie selbst zu schreiben. Viele dieser Geschichten habe ich korrigiert und war erstaunt über ihre Ausdrucksfähigkeit. Schade, habe ich diese Geschichten nicht aufgehoben.

Ihre Liebe zu den Tieren war in dieser Zeit bereits sehr ausgeprägt. Schon früh ging sie in die Musikschule, um Panflöte zu erlernen.

Hannah hatte in der Schule enge Freundschaften, die bis zu ihrem Tod Bestand hatten und die für Hannah sehr wichtig waren. Hannah pflegte auch denn den Kontakt mit ihren Freundinnen, wenn die Lebenswege sie räumlich trennten. So verbrachte Hannah auch noch dann sehr viel Zeit mit Elena und ihrer Familie nach deren Wegzug aus Arlesheim. Eine innige Freundschaft verband sie zudem mit Eulalie, die vor einigen Jahren mit ihrer Mutter nach Lausanne zog.

Es tauchten in ihren Erzählungen immer wieder die gleichen Namen auf: Runkthiva , Sinja, Leonie und Givina. Ich kannte diese Mädchen bereits aus Erzählungen, bevor ich sie dann als Personen kennen gelernt habe. Diese Mädchen haben Hannah grossen Halt in der Schule – auch in schwierigen Zeiten – gegeben. Sie haben Hannah in der Zeit ihres Krankenhausaufenthaltes besucht und sie sehr unterstützt. So mutig und engagiert wünscht man sich Freundinnen. Danke dafür!

Hannah trat 2010 dem Eishockey Club EHC Basel bei und spielte bei den Lady Sharks, ein wahrlich passender Name. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt diesen Mannschaftssport zu erlernen und zu betreiben. Ihre anfängliche Mühe machte sie durch Trainingseifer und grosse Entschlossenheit wett. Der Sport und die Menschen im Club gaben Hannah Halt, um auch schwierige Phasen zu überstehen. Sie wurde von den Lady Sharks so angenommen, wie sie wirklich war und Hannah fühlte sich dort glücklich.

Hannah hatte eine grosse Verbundenheit mit ihrer Gotte Ilse. Ilse und Hans hat sie häufig besucht und Ilse war ihr gute Freundin und Ratgeberin zugleich. Ihr Götti Dieter war für sie ein sehr verlässlicher Freund, der durch seine treue Art und durch seinen Humor und Witz mit Hannah eine enge Verbundenheit hatte und ihr Dinge sagen konnte, die ich mich getraut hätte. Die beiden konnten auch in den traurigsten Zeiten miteinander witzige Bemerkungen austauschen. Ihr Verhältnis zu ihrer Grossmutter Nancy zeigt eben doch, dass sich alte und junge Menschen einander eine Menge geben können. In dunkler Zeit flüchtete sich Hannah zu ihr. Danke Nancy. Benjamin war Hannah ein guter Bruder und seine Liebe zu ihr war sehr gross. Mit ihrer Mutter hatte Hannah hatte ein sehr inniges und freundschaftliches Verhältnis. Nie hat sich Hannah über sie beklagt und wenn sie von ihrer Mutter redete, leuchteten ihre Augen. Danke Katrina für die Liebe und Sorge, die du unserer Tochter gegeben hast. Mit meiner Lebensgefährtin Katharina verband sie eine grosse Freundschaft. Sie unternahmen gemeinsam einige Bergtouren und den Ausflug ins Kaltbrunnental, wo die beiden mit leichtem, unbeschwerten Gruseln einige der Höhlen erkundeten und in ihre Phantasiewelt eintauchten.

2011 beschloss Hannah, dass nun die Zeit für einen eigenen Hund gekommen war. Hannah nahm auf Vermittlung von Frau Hungerbühler den Schlittenhund Alu auf, der sie fortan auf Schritt und Tritt begleitete. Zwischen Alu und Hannah war grosse Liebe und viel Vertrauen. Alu war Hannah bedingungslos ergeben.

Mitte 2013 zog sich Hannah immer mehr in sich selbst zurück. Sie hat in dieser Zeit viele Bilder gemalt und so ihren Gefühlen Ausdruck verliehen. Auf langen Spaziergängen mit ihrem Hund Alu dachte sie wohl intensiv über ihre Lebenskrise nach und zog ihre eigenen Schlüsse.

Hannah wählte am 1.7.2014 den Freitod und verstarb am 5.7.2014. Die Zeit im Universitätsspital war eine emotional sehr anspruchsvolle und intensive Zeit. Wir haben in dieser Zeit im Spital gelebt und konnten so auch miterleben, wie liebevoll, wie respektvoll die Menschen dort Hannah und uns behandelten. Hier hat Barmherzigkeit für uns eine neue Bedeutung bekommen. Vielen Dank an die Menschen dort, in der JPA und im B2. Hannah starb am 5.7.2014 um 04.25 und wir konnten Hannah in ihrer letzten Stunde begleiten. Dafür sind wir auf immer dankbar. Hannah, deine Liebe, dein Humor und dein einzigartiges Lachen werden uns auf immer fehlen.

Hannah hat für uns in ihrem Tagebuch ein Vermächtnis hinterlassen, das Trost im Dunkel spendet. Hannah schrieb
Woran stirbt ein Mensch ?
An einer Kugel ? Nein!
An Krebs ? Nein!
An einem giftigen Pilz ? Nein!
Man stirbt, wenn man vergessen wird!
Doc Bader
Hannah, Du wirst immer in unserem Herzen sein und wir werden Dich nie vergessen.

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