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Gedenkseite für Heinrich Riebesehl
Heinrich Riebesehl, einer der bedeutendsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, ist am 31. Oktober 2010 im Alter von 72 Jahren gestorben. Dies teilte das Sprengel Museum in Hannover mit, das das Archiv des Fotografen verwaltet. Seit den 1970er Jahren hatte Riebesehl die künstlerische Fotografie in Deutschland maßgeblich geprägt. Mit seinen Fotografien vor allem norddeutscher Kulturlandschaften schuf er schon früh einen neuen "dokumentarischen Stil". Riebesehl starb bereits am Sonntag in Hannover.
Der gebürtige Emsländer studierte an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Während dieser Zeit entstand die Serie "Lokomotiven" (1963-1965) und auch seine berühmt gewordene Fotografie von Joseph Beuys, die den Künstler 1964 bei einem Happening mit erhobenem Arm, blutender Nase und einem Kruzifix in der Hand zeigt. Riebesehl arbeitete zunächst auch als Fotojournalist, unter anderem in Hannover, wo 1969 seine Serie "Menschen im Fahrstuhl" entstand, die ihn auch international bekanntmachte. Mehr oder weniger versteckt hatte Riebesehl dafür seine Kollegen im Aufzug fotografiert.
Anfang der 1970er Jahre waren Riebesehls Bilder noch den Ideen eines "magischen Realismus" verhaftet, doch im Lauf der Jahre ging er dazu über, seine Objekte ohne fototechnische Manipulationen abzubilden und eine nüchterne, möglichst wirklichkeitsgetreue Form der Dokumentarfotografie zu entwickeln. Aus dieser Schaffensphase stammen die berühmt gewordenen Fotoserien "Agrarlandschaften" (1976-1979) und "Bahnlandschaften" (1979-1997).
1972 gründete Riebesehl mit anderen Fotografen in Hannover die "Spectrum Photogalerie", eine der ersten Fotogalerien in Europa, die später in das Sprengel Museum integriert wurde. Riebesehl lehrte auch als Fotografie-Professor in Hannover. Für sein Werk wurde er unter anderem mit dem Kodak-Fotobuchpreis, dem Sprengel Preis für Bildende Kunst und dem Niedersächsischen Kunstpreis ausgezeichnet.