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Von Julia Scheiber 29.08.2016 um 13:27 Uhr | melden
Niemand ausser Lea allein weiss, wie lange sie gelitten hat, ehe sie diesen letzten Schritt gegangen ist. Sätze wie "Es hätte Hilfe für dich gegeben, du hättest es uns nur informieren sollen, und jeder hätte sofort an deiner Seite gestanden und alles getan!" werden aus einer Verzweiflung heraus geäussert und sind sicher gut gemeint - aber sie kommen meistens erst im Nachhinein, nämlich dann wenn sich die Katastrophe ereignet hat und es für die betroffene Person zu spät ist.
"Wenn jemand jammert", davon gehen leider viel zu viele Menschen aus, "will derjenige nur Aufmerksamkeit bekommen und alle wütend machen!". Da ich Leas Vorgeschichte gar nicht kenne, wage ich mir kein Urteil darüber zu bilden, ob es Anlass zur Sorge gab. Vielleicht hatte Lea lange mit der Befürchtung gehadert, schlimmstenfalls von niemandem wirklich ernstgenommen und für verrückt erklärt zu werden, was leider häufig vorkommt, bevor sie die Kraft weiterzumachen ganz verlassen hat. Niemand sollte sich das Recht herausnehmen, beurteilen zu können, was Lea in ihrer denkbar schwierigsten Lage hätte tun sollen oder müssen.
Denn niemand steckte in ihrer Haut ausser sie selbst, niemand von uns war Lea...Es tut mir sehr leid, was mit ihr passiert ist.