Reinhard Roosen

Reinhard
Roosen

12.12.1949
Gelsenkirchen
-
12.09.2015
Gelsenkirchen

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Gedenkseite für Reinhard Roosen

R.I.P.
Reinhard Roosen
12.12.1949 - 12.09.2015

Nachdem ich endlich in Erfahrung gebracht hatte, dass deine Beerdigung von Privat in Auftrag gegeben worden war, bin ich ganz naiv dem Irrglauben verfallen, anzunehmen dass deine Beisetzung, zwar anonym, aber in respektvollem Rahmen stattfinden würde.
Weit gefehlt, denn genau das Gegenteil ist geschehen.

Unendlich traurig über deinen plötzlichen Tod nahm ich an deiner Beerdigung teil.
Zu meiner Trauer entwickelten sich schnell Bestürzung und Entsetzen, weil das, was sich mir auf dem Friedhof bot, absolut herzlos und frei von jeglicher Emotion war.

Unvorstellbar, dass dieses Szenario von Menschen für einen Menschen initiiert wurde.


***IN MEMORANDUM***

Donnerstag, 24.09.2015/8:30, Hauptfriedhof

Lieber Reinhard,

+ für dich hat keine Totenglocke läutet

+ es gab keine Andacht in der Trauerhalle, bei der dir ein letztes Mal gedacht wurde

+ kein Pfarrer erteilte einen Segen an deinem Grab

+ niemand sprach tröstende Worte

+ keine Blumen und keine Kerzen schmückten deine letzte Ruhestätte

+ keine Trauergemeinde gab dir das letzte Geleit

+ auf dem anonymen Urnenfeld stellten 2 Träger die Urne mit deiner Asche formlos in ein Erdloch und verschwanden ohne Worte.

Das machte mich sehr betroffen.

Bewusst war die Kontaktaufnahme mit mir vermieden worden, und deinen Wunsch nicht feuerbestattet zu werden, hatte man einfach ignoriert.

Durch diese perfide Form der anonymen Beisetzung wurde Freunden und Nachbarn die Chance genommen, sich von dir zu verabschieden. Es sollte dafür gesorgt werden, dass sich niemand an dich erinnert.
Dein Leben und deine Persönlichkeit wurden durch dieses pietätlose Verscharren deiner Asche ausgelöscht, damit nichts bleibt.
Du bist einfach verschwunden ohne jede würdige Verabschiedung und es sollte so scheinen, als hättest du nie existiert.
"Verschwindet dein Name, schwindet auch die Erinnerung an dich" dürfte die Intention gewesen sein.

Das tolerieren wir nicht, denn in unseren Gedanken lebst weiter.

***

Eine städtische Beisetzung wäre mit Respekt und Würde durchgeführt worden.
Damit auch unbedacht Verstorbene würdig bestattet werden können, realisiert in unserer Stadt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Zusammenarbeit mit einem Bestatter und dem Ordnungsamt eine Regelung. 2 mal im Monat werden auf dem Hauptfriedhof diese Beisetzungen mit Begleitung durch Seelsorger zum Gedenken unbedacht Verstorbener organisiert und einmal im Quartal werden sie mit einer Todesanzeige in der Zeitung und in einem besonderen Gottesdienst bedacht. (Ralf Berghane)

Nach dem Erlebten hoffe ich aus vollem Herzen, dass dem/den Verantwortlichen für diese menschenverachtende Aktion nie wieder im Leben etwas Positives zuteil werden wird.

***

Zu deiner Beerdigung am 24. September 2015 hättest du gesagt: "Das ist ein Affront."

An Respekt- und Gefühllosigkeit nicht zu übertreffen, fand die Urnenbeisetzung statt, wie der Gesetzgeber es verwaltungrechtlich vorgeschrieben hat. Um Ort und Zeit wurde ein richtiges Geheimnis gemacht, aber letztlich habe ich es in Erfahrung gebracht und war anwesend.
Was mich sehr wundert ist, dass ich bei meinen Besuchen an deinem Grab mehrfach auf eine einzelne, immer wieder frisch dekorierte Rose und eine brennende Grabkerze (memoriam) gestoßen bin.
Wenn doch alles so anonym geplant war, frage ich mich, wer von dieser Grabstelle weiss und zu deinem Grab geht. Es kann nur die Auftrag gebende oder eine nahestehende Person sein, die sich am Grab öffentlich mit ihrer Großzügigkeit rühmen möchte oder steckt da ein schlechtes Gewissen dahinter?
Aber ganz egal was es ist, es ist für alles zu spät.

Feststeht, du warst mir wichtig, und ich werde dich nicht vergessen.

Manche Menschen sind sich nicht einmal für die infamste Lüge zu schade, und besitzen dazu noch die Impertinenz, diese öffentlich zu äußern.
Jetzt verstehe ich, warum du so gern zu unserer Familie
gehört hast.
Wir sind traurig, weil dein Stuhl an dem unserem
Tisch leer bleibt.

Bei meiner Lebensplanung war aktuell keine Zeit ohne dich vorgesehen, bzw. wenn überhaupt frühestens in ferner Zukunft.
Um so mehr hat mich dein plötzlicher Tod schockiert.
Nicht genug damit, dann kam die Sache mit deiner Beerdigung. So mancher PKW wird mit mehr Gefühl verschrottet.
Zwar kenne ich die bestattungspflichtige Person nicht, aber ich weiss, dass alles so wie bestellt, auch vollzogen wird. Immerhin ist es noch nicht lange her, dass ich auch selbst eine Beerdigung organisiert habe.
Daher ist der Versuch, zu begründen warum kein Geistlicher anwesend war, völlig fehlgeschlagen. Dieses Versäumnis wäre auch nicht weiter tragisch gewesen, wenn der Auftraggeber und/oder die nächsten Angehörigen dabei gewesen wären.
Dies war jedoch nicht der Fall, und für mich stellt es sich so dar, dass diese ganze Angelegenheit so unpersönlich wie möglich abgewickelt werden sollte. So war es dann auch, und was hätte es dir gebracht, wenn deine Tochter Sandra zur Beisetzung bekommen wäre, wo es dir zu Lebzeiten nicht vergönnt war, sie noch einmal sehen als deinen einzigen Wunsch.
Das hast du nicht verdient.
Ich vermisse dich.

Unzählige Male habe ich versucht, die folgenden Zeilen zu löschen. Deinen Kommentar dazu: "Schon der Versuch ist strafbar", höre ich klar und deutlich.

Dieser Text sollten in der Friedhofskapelle, dir zum Gedenken, vorgelesen werden.
Dazu kam es leider nicht, weil durch die geschickte Agitation, mir unbekannter, skrupelloser Menschen, deine Beerdigung ohne jede Zeremonie stattfand. Irgendetwas hat mich getrieben, meine letzten Worte für dich, zu veröffentlichen.

*Traurig nehmen wir, seine sogenannte Adoptivfamilie und Freunde und Bekannte Abschied von Reinhard Roosen.

Gesundheitlich war er doch auf einem guten Weg, so kam sein Tod für uns plötzlich und unerwartet.

Im Nachhinein weiss ich, dass Reinhard sich am Abend bei meinem letzten Besuch von mir, ganz anders als sonst, mit einer lieben Geste, verabschiedet hatte. Ein Abschied für immer.

Reinhard war ein sehr ruhiger Mensch.
Zu seiner eigenen Familie und seiner Tochter Sandra hatte er gar keinen Kontakt, was ihm schwer zu schaffen machte. Das war auch der Grund, warum Reinhard zu einem ziemlich traurigen, introvertierten Einzelgänger wurde. Wie sehr hatte er auf eine Antwort seiner Tochter gehofft, als ich 2004 versucht hatte Kontakt zu Sandra zu knüpfen. Wochenlang schaute er mehrmals täglich in den Briefkasten, er kam immer mit Tränen in den Augen und leeren Händen zurück.
Reinhard hatte nun eine andere Familie,  irgendwann war er da, und er gehörte einfach dazu. Er war für uns ein geschätztes Familienmitglied. Reinhard dankte es uns, seiner neuen Familie, auf seine, ganz eigene Art. So war er immer um mich und mein Wohl besorgt. Häufig hatte er kleine, kuriose Geschenke, und mindestens einmal in der Woche hatte er etwas für mich gekocht. Nach dem Rezept gefragt, antwortete er immer: "frei nach Schnauze."
Menschen, die ihn kennen gelernt hatten, wunderten sich, dass er ein sehr angenehmer und gebildeter Gesprächspartner sein konnte, wenn er einmal auftaut war.
Es war schon ein Privileg, wenn er jemanden an sich heran ließ.
Wir waren viele Jahre lang beste Freunde und haben gemeinsam eine Menge Höhen und Tiefen überwunden, uns immer gegenseitig geholfen und unterstützt.
Manchmal hatte er auch so seine kleinen Geheimnisse, die er dann ab und zu auch mal gedankenlos ausplauderte und meistens haben wir uns darüber kaputt gelacht.
So lieb er sein konnte, konnte er auch ein richtig eigensinniger und unbelehrbarer Bollerkopp sein.
Manchmal nervten Reinhards kleine Eigenarten und Marotten, die wir nun schmerzlich vermissen.
Für seinen "Mädchen" holte er täglich frisches Grünzeug oder bat mich, etwas mit zu bringen. Und wenn Reinhard mit meinem Blondie, seinem "Kerlemann", zusammen war, wurde es immer laut, und er sang dann fröhlich:
"Wir dürfen das, wir sind die Bekloppten."
Er war so anders, konnte ein "Hallo" nicht als Begrüßung akzeptieren, stattdessen sagte er dann einfach mit richtig fetter Betonung "Tach"...und fragten wir ihn, ob es ihm das Essen schmeckt hat, kam die Antwort, "ja, anders" und meinte damit lecker.
Bald wäre Reinhards 66. Geburtstag, und den hätten wir, wie alle Geburtstage 
zuvor, gemeinsam gefeiert.
Schon jetzt denken wir traurig daran, dass er nicht da sein wird, wie auch an die anderen Festtage, bei denen er früher immer anwesend und zu Tränen gerührt war, weil er bei jeder Feier an seine Tochter Sandra dachte.
Das alles machte Reinhard zu "Oppa Knorke" oder zu "Reini".

Das Herz eines wertvollen Menschen hat am 12. September 2015 für immer aufgehört zu schlagen

Von ganzem Herzen danke ich Reinhard für das, was er für mich getan hat. Ich wünsche ihm, dass er an einem schönen und warmem Ort angekommen ist, er sich dort schmerzfrei bewegen kann und ihm das Glück widerfährt, was er hier auf Erden entbehren musste.

Reinhard, wir vermisse dich.*




Nicht nur dein Tod belastet mich, sondern auch die Art und Weise wie deine Angehörigen damit umgegangen sind.

Für die Andacht in der Trauerhalle hatte ich, statt Orgelmusik, eine andere musikalische Untermalung, ausgesucht, entsprechend deiner Vorlieben. Ich hatte mich dabei für Peter Maffay und Gregorians entschieden.
Da ich sowohl beim Amt als auch beim Bestatter meine Telefonnummer hinterlassen hatte, war ich davon ausgegangen, dass irgendwer Kontakt mit mir aufnehmen würde. Mir war es wichtig darüber zu informieren, dass du eine Feuerbestattung grundsätzlich abgelehnt hast. Dem Amt war das seit dem 14.09.15 bekannt. Außerdem konnte keiner deiner Angehörigen dazu beitragen, deiner Beerdigung einen persönlichen Rahmen zu verleihen, weil dich keiner kannte und es mehr als 40 Jahre her war, seit deiner letzten Begegnung mit deiner Familie.
Niemand hat mich angerufen, so dass du gegen deinen Willen verbrand  wurdest. Als ich davon erfuhr lief es mir eiskalt den Rücken runter, und ich kann bis heute nicht nachvollziehen, wie Menschen, insbesondere Familienmitglieder, sich derart herzlos verhalten können, zumal du eine Tochter,
Sandra, hinterlässt, die sicherlich von ihrer Familie geliebt und geschätzt wird, sie aber gar nicht existieren würde ohne dich.

Hier bei uns wirst du schmerzlich vermisst.

Mein Ziel ist es, Reinhards Andenken, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, in Ehren zu halten.
Der Gedanke, dass es eine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, ändert zwar nichts an der vorangegangenen Tragödie, aber er tröstet mich ein wenig.
Es ist gewiss, dass Menschen, die weder Pietät noch Skrupel anderen gegenüber haben, eines Tages, dann wenn sie nicht damit rechnen, zu spüren bekommen, was sie anderen angetan haben. Manchmal breitet sich ein schlechtes Gewissen aus, weil man zu Lebzeiten kein Interesse an einem Menschen hatte, oder es sind die nagenden Gedanken an nicht mehr korrigierbaren Fehlern. Diese Menschen verlässt das Glück einfach, ohne die geringste Chance, die Lebensfreude zurück zu erlangen.

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 25.10.2015 von Gedenkseiten.de angelegt.
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