Waltraud Offermanns-Schelenz

Waltraud
Offermanns-Schelenz

10.04.1944
Bad Brückenau
-
21.07.2014
Krefeld

stimmungsbild

Gedenkseite für Waltraud Offermanns-Schelenz

Waltraud Offermanns-Schelenz wurde im Frühling am 10. April 1944 in Bad Brückenau geboren und starb am 21. Juli 2014 um 16:25 Uhr mit nur 70 Jahren in Krefeld. Sie wurde im Tierkreiszeichen Widder geboren.

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TRAUERFEIER FÜR WALTRAUD OFFERMANNS-SCHELENZ

Dienstag, 26. August 2014, 10:00 Uhr (St. Annakirche in Krefeld-Inrath)



Eingangsmusik:
01. Close Your Eyes – Kronos Quartet



„Du kannst weinen, dass ich gegangen bin,
oder du kannst lächeln, dass ich gelebt habe.

Du kannst deine Augen schließen und bitten, dass ich wiederkomme,
oder du kannst sie öffnen und sehen, was ich dir zurückgelassen habe.

Dein Herz kann leer sein, weil du mich nicht mehr sehen kannst,
oder es kann voll Liebe sein, die ich für dich hatte.

Du kannst immer daran denken, dass ich gegangen bin,
oder du kannst mich im Herzen tragen und in dir weiterleben lassen.

Du kannst weinen und leer sein,
oder du kannst das tun, was ich von dir wollte:
Dass du lächelst, deine Augen öffnest, Liebe gibst und weitergehst!“



Liebe Familie, liebe Trauergemeinde! (Gemeindereferent Jochen Pesch)


Mit diesem Spruch, einem der Sprüche, die Frau Waltraud Offermanns-Schelenz ihrer Tochter Myriam bewusst offen hinterließ, möchte ich die Trauerfeier für eine ganz besondere Frau eröffnen.

Das Unfassbare – auch wenn es sich zum Schluss so unübersehbar ankündigte - erfassen zu wollen, das Unbegreifliche jetzt begreifen zu müssen, verlangt, den Tod des geliebten Menschen anzusagen.

Waltraud Offermanns-Schelenz ist tot. Sie lebt nicht mehr.
Sie ist am Montag, den 21. Juli 2014 viel zu früh im Alter von nur 70 Jahren verstorben.

Die Tochter Myriam, mit der sie eng verbunden die letzten 28 Jahre gemeinsam lebte, erzählte mir Wichtiges aus ihrem Leben und von ihrer besonderen Persönlichkeit:

Frau Waltraud Offermanns-Schelenz wurde am 10.04.1944 in Bad Brückenau als Tochter des Zöllners Ralf Schelenz und seiner Frau Franziska als Einzelkind geboren. Sie wünschte sich immer einen größeren Bruder und wusste zur damaligen Zeit schon, dass sie gerne viele Kinder in die Welt hätte setzen wollen.

Die Kindheit verbrachte sie von Bad Brückenau über Broekhuysen bis nach Herongen. Es war zur damaligen Zeit keine einfache Kindheit, aber sie konnte sich viel in der Natur aufhalten, was ihr immer schon einen besonderen Halt gab. Auch Frau Waltraud Offermanns-Schelenz hatte zu ihrer Mutter ein ganz besonders enges Verhältnis.

Ihre Ausbildung absolvierte sie auf der Kaufmannsschule, arbeitete anschließend als Kontoristin, Telefonistin und Kaufmännische Angestellte. Später hatte sie auch noch Gelegenheit, mit ihrer Mutter gemeinsam als Kassiererin im Parkhaus zusammenzuarbeiten.

1963 fand dann die kirchliche Trauung mit ihrem Mann Manfred statt und 1969 erfüllte sich ihr langersehnter Wunsch mit der Geburt der Tochter Myriam, welche ein kleines Wunder war. Es gab die Jahre zuvor sehr viele Komplikationen.

Leider wurde auch ihre eigene Mutter schwer krebskrank und sie kümmerte sich in diesen 16 harten Jahren fürsorglich und rührend um sie. Mit nur 58 Jahren verstarb dann ihre Mutter Franziska. Frau Waltraud Offermanns-Schelenz war für jedes Jahr dankbar, welches sie, als sie selbst den 58. Geburtstag erreichte, über dieses Alter hinaus länger leben durfte.

Den Verlust ihrer Mutter hat sie nie ganz verwunden, wie sie zuletzt zugab. Für Frau Waltraud Offermanns-Schelenz war die Familie, insbesondere ihre Tochter Myriam das Kostbarste und Wichtigste im Leben. So half es ihr, eine enge Innigkeit zu ihrer Tochter bis zuletzt gehabt zu haben. Das Leben wurde gemeinsam angepackt und umgesetzt, beide zogen an einem Strang. Sie gingen zusammen durch Sonne und Regen und niemals ging einer so ganz allein.

In den Jahren von 1990 bis 2002 verbrachte man viele Urlaubswochen in den Bergen von Österreich, aber vor allem in ihrer so liebgewonnenen Stadt Wien. Es waren sehr schöne und unbeschwerte Jahre, in denen man es sich gönnte, mehrere Wochen im Jahr Sommer- und im Winter Weihnachtsmärkte-Urlaube in der heimatverbundenen Stadt Wien zu verbringen.

Dies war eines von vielen gemeinsamen Hobbys von Frau Waltraud Offermanns-Schelenz und ihrer Tochter. So besuchten sie gerne kulturelle Veranstaltungen und Tierparks, gingen gerne auf Autogrammjagden und pflegten beide gemeinsam über 10 Jahre mit wahrer Leidenschaft Zwerghamster.

In den Jahren nach 2002 gab es dann eine Zäsur, vor allem was die Reiselust betraf, bedingt durch nur ständig kurz befristete Jobs der Tochter. Frau Offermanns-Schelenz hat die folgenden 10 Jahre der Entbehrungen ohne sich jemals zu beschweren akzeptiert und ihre Tochter Myriam weiterhin bei all Ihrem Vorhaben mit allem was ihr zur Verfügung stand unterstützt.

Sie war ein Mensch, der auf eine sehr glückliche Art bescheiden war und stets Herzlichkeit ausstrahlte. Während die Tochter Myriam ständig bemüht war, ihrer Mutter nach all den Jahren durch eine größere Reise ihren Dank für die vergangenen Jahre der Entbehrungen auszudrücken, war Frau Waltraud Offermanns-Schelenz stets mit Kleinigkeiten hoch zufrieden.

So genoss sie Ausflüge in den Zoo, Kinobesuche, einen Stadtbummel und vor allem liebte sie es, den Abend bei einem leckeren Restaurantbesuch ausklingen zu lassen. Nie hat sie mit Bedauern zurückgeblickt sondern sich an dem erfreut, wer sie war und was sie hatte und hat mit Neugierde in die Zukunft geblickt, was noch kommen würde.

Im Jahre 2010 hatte Frau Waltraud Offermanns-Schelenz dann schon einmal mit einer ernsten Hautkrebserkrankung am Kopf zu kämpfen. Sie war voller Freude, als sie nach leidvoller Behandlung erfuhr, komplett geheilt und dem Tode noch einmal entronnen zu sein.

Der Tochter Myriam gelang es dann im Jahre 2012, nach einer 16 monatigen Tätigkeit bei der Polizei, der Mutter noch einmal 14 wunderschöne Tage im Tiroler Pitztal und 10 Tage im geliebten Wien zu bescheren. Sie haben diese gemeinsame Zeit, ihre letzten unbeschwerten Urlaube sehr genossen.

Leider schlug dann das Schicksal im Dezember 2013 erbarmungslos zu, Frau Waltraud Offermanns-Schelenz erkrankte ohne jegliche Chance auf Heilung.

Sie war ein Mensch, der immer zuerst an andere gedacht hat. Als sie von ihrer tödlichen Krankheit erfuhr, war sie alleine beim Arzt. Ihre ersten Worte waren auch hier: „Mein Gott, wie bringe ich das nur meiner Tochter bei?“ Wie diese später erfuhr, hätte die Mutter die Krankheit am liebsten sogar völlig verschwiegen, was natürlich nicht möglich gewesen wäre.

Es folgten 7 Monate schweren Leidens, doch zeigte Frau Offermanns-Schelenz immer großen Kampfgeist, sie hat sich niemals beklagt. Auch im Krankenhaus fiel sie bei ihren unzähligen Zimmernachbarinnen stets auf positive Weise auf.

Die Tochter Myriam verlor durch den unsagbaren Schmerz, wodurch sie nicht mehr „funktionierte“ ihre vermeintliche erste Festanstellung seit 2002 bis zur Rente. Wie es sich in den folgenden Monaten zeigte, war dies aber ein notweniges Mittel vom Schicksal, welches beiden ermöglichte, die letzte Lebensphase der Mutter noch eng miteinander verbringen zu können.

Frau Offermanns-Schelenz schaffte es gesundheitlich nicht mehr, ihre Wohnung in der 2. Etage zu verlassen. So versuchte die Tochter, ihr durch eine sehr erschwerte Suche nach einer geeigneten Behindertenwohnung noch eine lebenswerte Zeit mitten in der Stadt zu ermöglichen, für die kurzen Aufenthalte außerhalb des Krankenhauses.

Die Mutter freute sich sehr darauf, alle Menschen in ihrem Umkreis spürten ihren Auftrieb, eine Wohnung mit Balkon und allen Hilfsmitteln, am Puls der Zeit. Sie hatte wieder ein Ziel vor Augen, Weihnachten 2014 in dieser neuen Wohnung und am Leben wieder aktiv teilnehmen zu können.

Ihren 70. Geburtstag verbrachte Frau Offermanns-Schelenz noch auf der Palliativstation des Helios-Klinikums. Im letzten Monat im Juli 2014 verschlechterte sich ihr Zustand leider extrem.

Mit einigen Umwegen hat Frau Waltraud Offermanns-Schelenz ihre letzten Tage, welche sie leider im Helios statt in ihrem neuen Zuhause verbringen musste, auf der gleichen Station wie zu Anfang ihrer Behandlungsprozedur verlebt.

Wenn sie auch zum Ende nicht ansprechbar war und die letzten Tage ein leidvoller, schwerer Kampf für sie waren, so muss es doch Fügung gewesen sein, dass sie sich in den Händen derer befand, die sie Monate zuvor noch so voll positiver Hoffnung erlebten und als besondere Persönlichkeit kennenlernen durften. Dort war sie nicht nur eine Nummer, sondern wurde zuletzt noch liebevoll umsorgt.

Speziell erwähnt haben möchte die Tochter Myriam hier auch den Einsatz von Frau Dr. Weitmann, die ihr in den letzten Tagen ermöglichte, Tag und Nacht bei ihrer Mutter sein zu können und die sich in dieser Zeit und auch lange zuvor um beide fürsorglich kümmerte.

Das Lebensmotto von Frau Waltraud Offermanns-Schelenz spiegelt sich sogar auf ihrem Handy-Displayreiniger wieder, worauf zu lesen ist:

„Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen …“

Dementsprechend lebte sie ihr Leben, aufgeben kam für sie bis zum Schluss nie in Frage. Leider war es ihr nun nicht mehr vergönnt, weiterzugehen …

Eine Mutter zu haben, ist die größte Seligkeit. Verstirbt die Mutter, verliert man folglich eine der wichtigsten Bezugspersonen und muss mit allerschwerstem Leid den Menschen zu Grabe tragen, der einem selbst das Le-ben geschenkt und stets zur Seite gestanden hat.
Aus einem Karton, gefüllt mit einer Vielzahl an Texten und Reimen, spiegelt der folgende Spruch wider, welches Gefühlschaos auch die Tochter in dieser Zeit durchlebt:

„Immer wieder denk ich, dass ich am Ende bin.
Dass ich nicht mehr tiefer falle.
Immer wieder merk ich dass es tiefer geht und ich tiefer falle.

Immer wieder denk ich, dass meine Schmerzgrenze erreicht ist.
Dass ich nichts mehr fühle.
Immer wieder merk ich dass es mehr gibt und ich mehr spüre.

Immer wieder denk ich, dass ich aufgebe.
Dass ich nicht mehr kann.
Immer wieder merk ich dass ich noch kämpfe und noch lebe.“
(ausgesucht von der Tochter Myriam)

Es ist sehr schwer die richtigen Worte in großer Trauer zu finden und Trost zu spenden. Die Traurigkeit, die über Sie kommt, die Trauer, die Sie lähmt, das revoltierende Nein zu diesem Lebensausgang werden laut. Die Erinnerungen, die aufsteigen, die Gefühle und Empfindungen, die Sie, uns alle gefangen nehmen, sind stark.

„Ihr werdet mich suchen und finden;
denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so werde ich mich von euch finden lassen.“
(Der Prophet Jeremia 29, 13-14)

Wir alle wünschen Frau Waltraud Offermanns-Schelenz, dass sie alle die Menschen wiedersehen wird, die sie auf Erden so geliebt hat. Das war stets ihre größte Hoffnung, wenn sie diese Welt, das Leben, welches sie so schön fand, einmal verlassen müsste. Nun war ihr Körper müde und wir mussten ihn gehen lassen. Auch sie wird jene erwarten, die sie so sehr lieben.

In Liebe geboren. In Liebe gelebt. In Liebe gestorben.

Nichts ist wirklich verloren, was man liebt.
Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.

„Nicht mehr untergehen wird deine Sonne,
noch wird dein Mond abnehmen;
denn der Herr wird dir zum ewigen Licht sein.
Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.“
(Jesaja 60, 20)

So beendige ich meine Rede mit einem Spruch, den die Mutter in ihren Krankenhaus-Habseligkeiten der Tochter Myriam wie ein Vermächtnis hinterließ.

„Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen
jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt,
nicht zulassen, dass die eigenen Gefühle
dem im Wege stehen, was am Ende Erlösung
und Frieden ist für die, die wir lieben.“

Frau Waltraud Offermanns-Schelenz machte sich sogar in den letzten
Wochen vor ihrem Tod noch Gedanken, wie die Tochter den schweren Schmerz, den auch sie selbst viele Jahre zuvor mit ihrer Mutter erlebte, überwinden solle.

Nach dem Lied von Celine Dion, welches die Liebe bis über den Tod hinaus sehr gut bekundet, möchte die Tochter Myriam gerne noch einige Worte an ihre Mutter richten.



Musik Mitte:
02 Live – Celine Dion



Worte der Tochter Myriam Offermanns an ihre Mutter:


Ich wusste, dass dieser Tag kommen wird, doch deinen Tod wirklich verstehen, dass muss ich nun lernen.

Ich habe diesen Spruch erst nach deinem Tode, in dem was ich mitnahm gefunden.

Nur eine Woche zuvor, mittwochs, fand der für dich so wichtige Umzug in die neue Wohnung statt.

Bei meinem Besuch am Donnerstag, schöpfte ich noch Hoffnung, dass es mit dir wieder bergauf gehen würde, denn als ich dir sagte, dass wir uns Tage zuvor sehr große Sorgen um dich machten, fragtest du mich lächelnd: WIESO?

Es war dein letzter Tag bei vollem Bewusstsein und als ob du wusstest, dass du dich für immer verabschiedest, hast du mir (als ich an der Türe stand) noch lächelnd zugewinkt.

Bis zu diesem Tage hätte ich immer alles in meiner Macht stehende getan, dich nicht verlieren zu müssen.

Ich habe dir zu Beginn deiner Krankheit versprochen, egal was komme, es mit dir gemeinsam durchzustehen. Damals hatte ich keinerlei Ahnung, was dies alles bedeutet.

Dann kam der Freitag, die Ärztin schritt mir schon entgegen und sagte mir, dass du, meine geliebte Mama, heute oder morgen sterben würdest.

Dann musste ich mit all meinen Vollmachten, mit denen du dich mir vertrauensvoll ausliefertest, dein Sterben mit der Ärztin besprechen.

Frau Dr. Weitmann ermöglichte es mir, dich in dieser Sterbephase Tag und Nacht zu begleiten, denn ich hatte dir in unseren offenen Gesprächen, die wir immer hatten versprochen, du müsstest nicht im Krankenhaus und nicht alleine sterben.

Ich traute mich nicht mehr von deiner Seite, habe 3 Tage und Nächte versucht, dir beizustehen und nicht einzuschlafen, was dennoch immer wieder vorkam.

Es ging dir extrem schlecht und es waren keine leichten Tage – für uns beide.

Und es geschah, was ich nie für möglich hielt:
dein Leiden ansehen zu müssen, völlig machtlos und hilflos zu sein –
ich flüsterte dir zu, dich gehenzulassen, den Kampf aufzugeben, ganz wie in deinem Spruch, den du zurückließest ...

Dann musste unsere alte Wohnung aufgelöst werden und ich wählte den Montag in Rücksprache mit der Ärztin, da du stabil wirktest an diesem Tage.

Um 16:25 Uhr, als ich gerade auf dem Rückweg war, ereilte mich dennoch die unfassbare Nachricht, du seist gerade verstorben.

Ich saß gerade auf deinem schönen Fahrrad, das allererste Mal, welches du all die Jahre gehegt und gepflegt hast.

Eine Welt brach in mir zusammen.
Nun bist du im Krankenhaus und noch dazu alleine gestorben.

Die Ärztin versuchte mich damit zu trösten, dass du bewusst diese Phase wähltest im Unterbewusstsein, ohne mein Beisein.

Und mir fiel es Tage später wie Schuppen von den Augen, dass ich in einer schlechten Phase zu dir sagte „Ich kann dir nicht beim sterben zusehen“.

Ich kann dich hier und jetzt nur ein letztes Mal um Verzeihung bitten, für alles, was ich dir nicht erfüllen konnte, für alle meine Fehler, davon hatte ich genug.

Deine behandelnde Ärztin meinte zum Schluss: Ihre Mutter verzeiht Ihnen alles.

Das ist mein letzter Wunsch an dich, ich hatte alles so gut vorgehabt ...

Hier halte ich noch den Schlüsselanhänger in Händen, den ich dir bei deinem Einzug mit einer kleinen Willkommensfeier überreichen wollte.

Hierauf steht:
„Für die Welt bist du nur ein Mensch,
aber für einen Menschen bist DU die Welt.“

Du warst der wichtigste Mensch in meinem Leben.

„Und wüssten die Blumen, die kleinen,
wie tief verwundet mein Herz,
sie würden mit mir weinen, zu heilen meinen Schmerz.

Und wüssten die Nachtigallen, wie ich so traurig und krank,
sie ließen fröhlich erschallen erquickenden Gesang.

Und wüssten sie mein Wehe, die goldnen Sternelein,
sie kämen aus ihrer Höhe und sprächen Trost mir ein –

Die alle können’s nicht wissen, nur einer kennt meinen Schmerz:
Er hat ja selbst zerrissen, zerrissen mir das Herz.“

Letzte Woche fand ich deinen Brief an mich, den du direkt nach Kenntnis deiner schweren Erkrankung an mich gerichtet, aber nie übergeben hast.

Ja, du hast mit allem völlig Recht. Hilflos mussten wir zulassen, dass ein D-Zug über uns hinwegfuhr, dessen Fahrt einfach nicht zu stoppen war.

Nichts hast du verbrochen, liebe Mama. Du warst dein ganzes Leben für andere da. Du hättest es verdient, noch glückliche Jahre in Gesundheit und Freude zu leben. Es sah zunächst so aus, als könnten wir endlich einmal aufatmen. Auch mir reißt es das Herz heraus, denn ich weiß, wie schön du das Leben fandst.

Du wolltest leben, doch Gott hat uns verlassen.
Warum, wie sollen wir das verkraften?
Liebe Mama, auch ich frage mich das heute täglich …

Ich weine jeden Tag um dich, hoffe dass ich nur träume und du wieder da sein wirst, wenn ich wach werde. Doch dieser Albtraum endet nie.

Ich bin traurig darüber, dass du nicht mehr da bist, ich nicht mehr mit dir reden und streiten, dich um Rat fragen darf.

Du hast mich bedingungslos geliebt hat, egal was ich für Verrücktheiten gemacht, egal was ich für Absonderlichkeiten gesagt habe.

Du hast immer hinter mir gestanden, hast mir unerschütterliche Sicherheit in meinem ganzen Sein geschenkt, mich verteidigt wie eine Löwenmutter.

Ich bin unendlich stolz und dankbar, dass du meine Mama warst und bist.
Ich danke dir für all deine Liebe, für alles was du mir gegeben hast.

Es tut sehr weh zu erkennen, dass ich dich nie mehr umarmen, nie mehr mit dir lachen kann. Ich hätte gern noch so viel mehr Zeit mit dir gehabt.

Als du bei mir warst, warst du mir sehr viel wert.
Jetzt, wo du nicht mehr da bist, weiß ich, dass du unbezahlbar bist.

Du hast eine riesige Lücke hinterlassen, die man niemals schließen kann. Ich liebe und vermisse Dich unendlich. Doch ich werde dir täglich begegnen und alles was du für mich getan hast, wird mich mein Leben lang begleiten. In meinem Herzen wirst du ewig weiterleben.

„Auch wenn du von mir gegangen bist,
bin ich verpflichtet, gut zu leben.
Verpflichtet mir und vor allem DIR,
denn du würdest es hassen und mich schimpfen,
wäre mein Leben dunkel und nicht mehr lebenswert.“
(Kristiane Allert-Wybranietz)

Bei unserem letzten Bergurlaub 2012 im Tiroler Pitztal versuchten wir unseren Gletscher zu besteigen. Es ist uns nicht gelungen, wir mussten auf halber Strecke umkehren.

Nun bist du in eiligen Schritten bis auf den obersten Berggipfel gestiegen, ganz alleine und hast mich zurückgelassen. Der Weg war immer Dein Ziel gewesen, jeder Gipfel, den du erreichtest, zeigte dir einen neuen Weg. Auch jetzt stehst du wieder auf einem Gipfel. Doch wie in dem folgenden Lied, welches du in den letzten Wochen sehr liebtest, ist eines gewiss:

„Wie schön wird es sein, wenn sich einst die Hoffnung erfüllt,
die wir im Herzen tragen – einander wiederzusehen.
Wie schön wird es sein, wenn ich einst voll Liebe
von dem Menschen erwartet werde,
dem hier meine ganze Sehnsucht gilt.“



Endmusik:
03 Andreas Gabalier – Amoi seg ma uns wieder



Gemeindereferent Jochen Pesch (Beendigung der Trauerfeier):


„Du gingst aufrecht wie die Bäume.
Du lebtest dein Leben so stark wie die Berge.
Du warst sanft wie der Frühlingswind.
Bewahre die Wärme der Sonne stets in deinem Herzen
Und der große Geist wird immer mit dir sein.
(Weisheit der Navajo)

„Gott, der Herr, wird dir seinen Engel mitschicken
und deine Reise gelingen lassen.“
(Genesis 24, 40)

Liebe Trauergemeinde, Sie haben nun die Möglichkeit, in gemütlicher Atmosphäre die Trauerfeier im Park Café Weinbauer ausklingen zu lassen und dort Erinnerungen an die Verstorbene auszutauschen.

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