Yunis Domokos

Yunis
Domokos

24.09.2009
Leipzig
-
23.03.2011
Leipzig

stimmungsbild33

Gedenkseite für Yunis Domokos

Du wurdest am 24.09.2009 um 7.24 Uhr in der Uni Klinik in Leipzig geboren. Mit Deinen kleinen Fingerchen und Deinen schwarzen Haaren hast Du selbst die Ärztin und die Hebamme begeistert. Ein kleiner Engel mit dunklen Augen. Ich hätte nie gedacht, das ein so kleines Wesen mein Herz und mein Leben so verändern könnte.

Ich hatte mich von Deinem Papa getrennt als Du noch in meinem Bauch warst. Die ganze Schwangerschaft über und auch die Zeit danach mußte ich immer um Dich kämpfen, auf Dich aufpassen das er dich mir nicht einfach wegnimmt und irgendwohin mit dir wegfährt. Die Anwälte und Richter hatten mir zwar recht gegeben, aber was ist schon ein Stück Papier auf dem steht das man uns sich nicht nähern darf.

Mit der Zeit gewöhnte man sich daran, überall aufzupassen, immer nach hinten zu schauen ob jemand einem hinterherläuft, selbst die Anrufe in der Nacht und das Klingeln und das Treten an der Haustür war irgendwann nicht mehr wichtig, weil Du da warst. Mit jedem Lächeln von Dir, mit jedem kleinen gebrabbelten Wort, mit jedem Augenglitzern von Dir wurde der ganze Ärger und die Angst unwichtig. Das einzigste was zählte warst Du.

Als Du das erste Mal "Mama" zu mir gesagt hattest bin ich vor Dir auf die Knie gegangen und hab Dir deine kleinen Füße geküßt. Du hast sie dann weggezogen, weil das gekitzelt hatte.

Du hattest Dich sehr gut entwickelt, ein kleines pfiffiges Kerlchen, mit mittlerweile grünen Augen und ganz vielen Locken. Um Deine Locken hatten Dich sehr viele beneidet. Ich konnte Dich in der kurzen Zeit nur einmal zum Friseur bringen. Als der Friseur angefangen hatte, deine Haare zu schneiden, hattest Du mich gerufen und gesagt "Mama, meine Haare, meine Haare".

Später gingst Du dann zu Syliva, Deiner Tagesmutti. Ihr hattet euch auf anhieb sehr gut verstanden. Du fühltest Dich bei ihr richtig wohl, das kuscheln und Bücher lesen zusammen hatte Dir auch viel Spaß gemacht.

Du hast Dir immer Gedanken und Sorgen um die anderen gemacht. Als Deine kleine Schwester Nouri weinte, bist Du gleich hingelaufen und hast ihre kleine Hand gestreichelt. Sie lächelte Dich an und Du wurdest gleich ein Stückchen größer als großer Bruder.

Unsere Geschichte:
Wir waren Donnerstags bei der Kinderärztin zum impfen. Yunis weinte ein wenig und ich hatte so ein komisches Bauchgefühl. Ich bin davon ausgegangen das er Angst hatte. Ich hatte mich dann versucht damit zu beruhigen, dass es wichtig für ihn ist und nach dem kurzen Stich alles vorbei ist.
Die nächsten Tage war auch alles in Ordnung. Am Dienstag nach der Impfung rief mit gegen Mittag die Tagesmutti von meinem Sohn an und sagte das er Fieber hat. Ich zog Nouri an und bin sofort losgefahren. Sylvia hatte Yunis in der Zwischenzeit ein Zäpfchen gegeben, weil er bei 39,3 °C war. Beim Kinderarzt sagte man mir, dass ich mich nicht verrückt machen solle. In ein paar Tagen wäre das Fieber wieder weg, Fiebersenkende Mittel wurden uns aufgeschrieben und dann konnten wir wieder gehen. Ich muss dazu sagen, das mein Yunis in den 18 Monaten fast nie krank war, lediglich 1 mal eine Ohrenentzündung und 2-3 Mal schnupfen und ansonsten war er gesund. Auch bei den vorhergehenden Impfungen hatte er nie Fieber bekommen. Also ging ich mit ihm nach Hause. Er sagte mir dann, dass er zu seiner Oma möchte. Also nahm ich die Fiebermittel mit und bin zu ihr hingefahren. Das Fieber hatte sich richtig gut senken lassen. Er hat gut getrunken und gegessen, als wenn gar nichts wäre. Ich bin dann kurz nach Hause gefahren um noch einige Sachen für meine Tochter zu holen. Meine Mutti rief mich an uns sagte, dass Yunis ganz dolle weine und sie ihn nicht beruhigen kann. Also hab ich wieder alles stehen gelassen und bin zurückgefahren. Als ich zur Türe rein kam und gesagt habe, dass ich da bin, hatte er sofort aufgehört zu weinen und fing an mit lachen und klettern. Nach einer Weile sagte er, dass er nach Hause möchte. Also packte ich seine Sachen zusammen und bin wieder zurückgefahren. Als wir zu Hause angekommen waren, hatten wir ganz lange gekuschelt. Mit dem Fieber war auch alles im grünen Bereich. Also legte ich ihn in sein Bettchen. Nach ca. 1 Stunde rief er mich und wollte aus seinem Bett raus. Er sagte mir, dass er mit seiner Schwester kuscheln möchte und Lust hätte, verstecken zu spielen. Aus irgendeinem Grund nahm ich ihn raus und spielte mit ihm verstecken. Er kuschelte mit uns und wollte dann wieder in sein Bett. Also nahm ich ihn hoch und legte ihn hin, gab ihm einen Kuss und sagte ihm, dass ich ihn sehr lieb hätte und wir uns in ein paar Stunden wieder sehen. Da war es 02.55 Uhr. Um halb 6 fing Nouri an zu weinen weil sie hunger hatte. Ich stand auf ging in die Küche und machte die Milch warm. In der Zwischenzeit nahm ich die neue Flasche von Yunis füllte sie mit Tee und ging zu ihm ins Zimmer. Er lag so friedlich da - ich ging hin und gab ihm einen Kuss, er knurrte dabei immer so niedlich. Diesmal kam aber kein knurren. Also streichelte ich ihm über sein kleines Gesicht, aber er bewegte sich nicht. Erst dann bemerkte ich, dass ich nicht mehr atmete ich schrie und rief den Notarzt an. Ich nahm ihn hoch und rannte mit ihm aus der Wohnung. Mein Freund nahm Nouri und lief mir hinterher. Ich wartete auf den Notarzt, der immer noch nicht da war. Also rief ich wieder an und schrie das man sich doch beeilen solle. Am anderen Ende sagte man mir, dass ich bei Yunis eine Herzdruckmassage machen solle. In dem Moment war aber alles weg, alles was ich wußte war einfach weg. Der Telefonist erklärte mir dann am Telefon wie ich was machen solle. Es stellte sich dann raus, dass der Notarztwagen in eine falsche Straße gefahren sei und er deswegen zu spät kam (fast 30 Minuten später). Als ich die Sirenen hörte rannte ich mit Yunis auf die Straße raus und kam dem Arzt und Sanitäter meinen Sohn. Wir fuhren dann mit Blaulicht in die Uni Klinik und man brachte mich in einen Eltern-Warte-Raum. Mein Freund und Nouri kamen mit dem Taxi nachgefahren, er rief auch meine Mutti an und sagte das wir im Krankenhaus sind. Sie kam dann auch dorthin. In der Zwischenzeit warteten wir, und warteten und warteten. Ich bin 2 x aus dem Zimmer gegangen, weil ich dachte das ich seine Stimme gehört hätte. Auch mein Freund sagte, dass er ihn gehört hätte, wie er "Mama" gerufen hat. Eine Schwester auf dem Gang sagte mir, dass ich bitte wieder rein gehen solle, die Ärzte würden alles versuchen und würden dann zu mir kommen. Der Arzt aus dem Notfallwagen sagte mir das er gleich zu mir kommen würde. Er kam aber nicht. Es kam eine andere Ärztin von der Intensivstation, die dann vor meiner Mutter stand und nur mit dem Kopf schüttelte. Sie sagte, dass sie es sich nicht erklären könne woran es lag, da man ihm nichts angesehen hätte. In dem Moment brach für mich eine Welt zusammen, ich vergaß alles um mich herum. Da man zu dem Zeitpunkt noch nicht wußte woran mein kleiner Stern gestorben war, wurde meine Tochter auch aufgenommen. Wir wurden dann in den Ruheraum gebracht, wo mein Domcsi lag. Er sah aus, als wenn er schlafen würde, so ruhig und friedlich. Als wenn er nur darauf warten würde aufstehen zu können um mit mir wegzugehen. Er stand aber nicht auf, und ich konnte ihn nicht mitnehmen. Nach 7 Wochen erhielten wir dann einen Anruf in welchem man uns sagte, dass mein Yunis an einer Adenovirensepsis gestorben wäre. Ich machte mir solche Vorwürfe weil ich die ganze Zeit dachte, das ich irgendetwas übersehen haben könnte, schließlich war und bin ich doch seine Mama. Die Ärzte und Professoren von mehreren Kliniken sagten mir aber, dass man dies nicht hätte verhindern können. Man sah es ihm nicht an, erst durch eine Obduktion konnte festgestellt werden, dass er wie gesagt an einer Adenovirensepsis gestorben ist. An meinem Kummer, meinen Vorwürfen mir gegenüber und meinem Schmerz wird dies aber nichts ändern können. Es bringt ihn mir niemand wieder zurück. Nie wieder.

Geschenk Am 25.08.2020 angelegt.
Geschenk Am 25.08.2020 angelegt.
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