Alexander
Draga

Von eine ehemalige Schülerin 02.07.2013 um 00:10 Uhr | melden

Lieber Herr Draga,

ich habe heute morgen von einer Bekannten erfahren, dass Sie nicht mehr bei uns sind. Ich konnte und will es auch jetzt noch nicht fassen...

Es ist nun über 10 Jahre her, dass Sie mich auf meinem Weg durch meine Grundschulzeit begleitet und geleitet haben. Gerne denke ich daran zurück!
Ich weiß noch ganz genau, wie Sie uns einmal fragten, was ein Satz alles braucht und ich antwortete damals, eine genügend große Anzahl an Wörter. Daraufhin schrieben Sie mir einen Satz auf, der unsere ganze Tafel füllte und lachten dabei spitzbübisch. Seit diesem Zeitpunkt an wusste ich, was Satzglieder waren.
...und heute werde ich selbst Deutschlehrerin und werde genau diese Frage meinen SchülerInnen einmal stellen, versprochen! Und dabei an Sie zurückdenken!
Genauso werd ich nie vergessen, wie Sie uns nie in die große Pause ließen, ohne dass wir zuvor eine Rechenaufgabe lösen mussten. Denn Mathe war, das war nicht zu übersehen, Ihre große Leidenschaft. Wenn wir die Frage falsch beantworteten, mussten wir uns wieder hinten anstellen. Und wenns blöd lief, ging das so die ganze Pause lang. Wer dabei mehr genervt war, dass er nicht in die Pause konnte, Sie oder wir? ;)
Ich könnte noch so viele weitere Geschichten aus dieser Zeit erzählen.

Sie waren nicht der Lehrer mit Anzug und Krawatte, nicht der übergeordnete und organisierte. Sie hatten Ihre ganz eigene, manchmal chaotische und uns aufregende, aber auch kreative und vorallem liebenswerte Art an sich, die mich Sie als meinen Grundschullehrer nie vergessen lassen wird! Denn, ich glaube, das kann ich sagen, wir hatten eine besondere Beziehung. Und Sie waren für mich als in meiner Schulzeit nicht nur irgend ein Lehrer...

Ich hoffe, dort wo Sie nun sind, geht es Ihnen gut und Sie haben Ihren Frieden gefunden.

In Dankbarkeit für diesen gemeinsamen Weg und in Gedenken an unseren Grundschullehrer Herrn Draga