Andrea
Zeller

Zum Andenken an eine ganz besondere Frau

"Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!
Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein!
Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen und du wirst manchmal dein Fenster öffnen."

Aus: "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry



"Remember me with smiles and laughter,
for that is how I will remember you all.
If you can only remember me with tears,
then don`t remember me at all."

Laura Ingalls Wilder

("Erinnert euch mit Freude und mit einem Lächeln an mich,
denn so werde ich mich an euch erinnern.
Wenn ihr nur unter Tränen an mich denken könnt,
so denkt lieber gar nicht an mich.")



Liebe Andrea,

ich kann noch immer nicht glauben, dass du nicht mehr da bist. Du warst ein besonderer, ein so lebensfroher und positiver Mensch. Eigentlich habe ich nicht viel von dir gewusst und doch ist es, als habe ich dich schon mein ganzes Leben lang gekannt.

Kennen gelernt habe ich dich, als mein Vater vor zehn Jahren schwer krank wurde. Meine Schwester hatte mir von dir und ihren guten Erfahrungen mit deinen Methoden erzählt. Erst hast du mir in dieser schweren Zeit geholfen, mit Zuhören und Bachblütenmischungen, später hast du meinem Vater auf dem Sterbebett seine Leiden gelindert. Hier haben wir sehr eindrücklich deine "heilenden Hände" erlebt (wie wir sie genannt haben), als das Bein meines Vaters, das wir schon abgestorben wähnten, auf einmal wieder warm wurde. Als er es dann überstanden hatte, hast du uns eine sehr persönliche Kondolenzkarte geschrieben. Ich habe sie bis heute aufbewahrt, nicht ahnend, dass sie viel zu früh auch eine Erinnerung an dich werden würde.

"Und ich durfte etwas über Demut lernen und über Hilflosigkeit. Als ich einsehen musste, dass man trotz allen Wissens über Krankheit und Heilmethoden letztendlich doch sagen muss: "Dein Wille geschehe." (Andrea Zeller)

In deinem Berufsstand gibt es leider viele schwarze Schafe, doch du hast mir (und bestimmt auch vielen anderen) ein sehr positives Bild von deiner Arbeit gegeben. Ich habe dich immer als sehr verantwortungsbewusst erlebt, niemals hättest du dir angemaßt, eine Krankheit allein in Eigenregie zu behandeln und deine Methoden als die allein selig machenden gepriesen, wenn du gesehen hast, dass sie in diesem Fall nicht ausreichen würden. Ganz selbstverständlich hast du dann dazu geraten, dies auf jeden Fall auch schulmedizinisch abklären zu lassen. Du warst dir deiner Grenzen immer bewusst. Dabei hast du viele Möglichkeiten gehabt, bei vielen Dingen helfen können, mit denen man beim Hausarzt bestenfalls ein mildes Lächeln und ein "Da kann man nichts machen." geerntet hätte. In unserer Familie war es deshalb ein geflügeltes Wort, wenn jemand über entsprechende "Zipperlein" klagte, zu raten: "Dann musst du halt mal wieder zur Andrea Zeller gehen." Oder: "Ich brauche unbedingt mal wieder einen Termin bei der Andrea Zeller." Auch ein Gutschein für eine Behandlung bei dir war ein beliebtes Geschenk.

Andrea, liebe Andrea, wo sollen wir denn jetzt hingehen, wenn der Rücken klemmt (wie oft hast du mit dem "Schwitzkasten", wie ich ihn nannte, meine Brustwirbel wieder sortiert) oder der Bauch zwickt (Ich habe mich immer köstlich amüsiert, wenn du mein Handgelenk genommen und nacheinander meine Organe begrüßt hast: "Hallo, Blase. Ah, der Darm sagt auch hallo. Guten Morgen, ... Wow, da arbeitet es aber ganz schön!") oder sonstige Blockaden aller Arten gelöst werden wollen?

Ich kann dich nur über deinen Beruf definieren, weil ich dich nur in diesem Zusammenhang kennen gelernt habe. Dabei hätte es sicher noch sehr viel mehr zu entdecken gegeben. Ich habe dich als Mensch sehr geschätzt und bewundert, wie lebensfroh du selbst in deiner Krankheit noch warst. Doch schließlich haben sich deine eigenen Worte erfüllt und auch dir blieb nur zu sagen: "Dein Wille geschehe." Aber ich bin sicher, du hast da oben eine neue Aufgabe, denn in meinen Augen hast du beste Qualifikationen als Schutzengel. ;-) Ich finde diesen Gedanken tröstlich und bin mir sicher, du wärst ein guter Schutzengel. Halte deine "heilenden Hände" über alle, die sie brauchen.

In liebevoller Erinnerung,
deine Astrid




Der Engel

Hände wie deine, wie du sein Gesicht,
und blickt er dich an, dann erkennst du ihn nicht.
Viel später fällt dir ein:
Das kann ein Engel,
wirklich ein Engel
gewesen sein.

Hände wie deine, er tut was für dich.
Und du fragst: "Warum tut er sowas für mich?"
Und sagst entschieden: "Nein!
Das kann kein Engel,
wirklich kein Engel
gewesen sein.

Hände wie deine, wie du sein Gesicht.
Und er kommt von Gott und du weißt es noch nicht
und wirst nie sicher sein.
Das kann ein Engel,
wirklich ein Engel
gewesen sein.

Rolf Krenzer / Detlef Jöcker



Für Andrea Zeller

Hände wie deine, sie tut was für dich.
Und du fragst: "Warum tut sie sowas für mich?"
Und sagst entschieden: "Nein!
Das kann kein Engel,
wirklich kein Engel gewesen sein.

Hände wie deine, wie du ihr Gesicht
und sie ist bei Gott und du weißt es noch nicht.
Viel später fällt dir ein:
Sie wird ein Engel,
wirklich ein Engel
geworden sein!

Astrid Hoffmann
(die nicht wirklich religiös ist, aber den Gedanken an Schutzengel sehr tröstlich findet und den, dass du einer sein könntest, besonders schön)