Christian Ruß

Christian
Ruß


 
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23.03.2020
Erlangen

stimmungsbild

Gedenkseite für Christian Ruß

Christian ist im Alter von 40 Jahren unerwartet am 23.03.2020 verstorben. Wir lernten ihn im Rahmen einer beruflichen Rehabilitationsmaßahme im Berufsförderungswerk Nürnberg kennen, die von September 2012 bis Juli 2013 stattfand.

Nach Abschluss dieser Rehabilitationsmaßnahme trafen wir uns regelmäßig mit ihm ein Mal pro Monat zum gemeinsamen abendlichen Essengehen in unterschiedlichen Restaurants in Nürnberg. Das letze gemeinsame Treffen dieser Art mit ihm fand am 27.02.2020 in einem indischen Restaurant statt.

Am 21.03.2020, zwei Tage vor seinem Tod, rief Christian einen von uns Beiden zum letzten Mal an, das heißt, Christian rief Jens an. Das vorletzte Mal, dass Christian mit Jens telefonierte, war am 16.03.2020. An diesem Tag teilte er Jens mit, dass er sich im Krankenhaus in Erlangen befinde.

Ob in diesem Telefongespräch Christian gegenüber Jens den Grund seines Krankenhausaufenthalts mittteilte, daran kann sich Jens am heutigen Tage, den 04.05.2020 nicht mehr erinnern. Christian sagte Jens aber mehrfach, man müsse sich um ihn keine Sorgen machen, und er müsse noch eine Dialyse im Krankenhaus machen, dann dürfe er wieder nach Hause gehen. Jens kann sich heute, am 04.05.2020, nicht mehr genau daran erinnern, was Christian ihm am 21.03.2020 telefonisch mitgeteilt hatte, jedenfalls nichts Beunruhigendes.

Zwei Tage später verstarb Christian, wie Jens später aus Christians Familie erfuhr.

Christian war von Geburt an halbseitig gelähmt. Er stotterte ab und an beim Reden uns Beiden gegenüber. Uns sagte er, dass er keine berufliche Tätigkeit ausüben könne, bei der er ausschließlich oder auch teilweise telefonieren muss, weil er gegenüber Fremden am Telefon immer ins Stottern verfalle.

Er absolvierte eine zweijährige Umschulung zum Bürokaufmann im Berufsförderungszentrum Waldkraiburg.

Bevor wir ihn 2012 im Berufsförderungswerk Nürnberg kennenlernten, durchlebte er eine Phase der Obdachlosigkeit und wohnte danach oder davor im Haus Rafael in Erlangen, wie er uns mitteilte. Nach seinem Aufenthalt im Haus Rafael bezog er eine Mietwohnung in Erlangen, in der er bis zu seinem Tode wohnte.

Ungefähr ein Jahr nach Abschluss der beruflichen Rehabilitationsmaßnahme im Berufsförderungswerk Nürnberg ergriff Christian die Tätigkeit des Altenbetreuers in einem Altersheim in Nürnberg. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Tode aus. Sie erfüllte ihn offensichtlich. Dass sein Lohn vergleichsweise niedrig war, störte ihn nicht, denn Christian war ein bescheidener Mensch.

Christian drängte sich nicht anderen Leuten auf, aber er konnte auch lange reden, wenn ihm danach war. Politisch gesehen war er gemäßigt-links bis links einzuordnen, ohne dabei demagogisch zu werden.

Wir trauern um einen freundlichen, hilfsbereiten Menschen.

Jens Radloff und Johannes Rieger

Geschenk Am 05.05.2020 von Gedenkseiten.de angelegt.
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