Elias Zaspel

Elias
Zaspel

01.01.1999
Mönchengladbach
-
23.10.2018
Düsseldorf Uniklinik

stimmungsbild

Gedenkseite für Elias Zaspel

Elias Zaspel wurde im Winter am 01. Januar 1999 in Mönchengladbach geboren und starb am 23. Oktober 2018 mit 19 Jahren in Grefrath. Er wurde im Tierkreiszeichen Steinbock geboren.

Heute ist der 11.01.2019
Es ist jetzt fast 3 Monate her, dass wir ohne Dich leben müssen. Für uns ist jeder Tag gleich. Egal ob es ein Feier- oder Sonntag oder ein normaler Arbeits- oder Schultag ist.
Es ist jetzt 83 Tage her, dass Du auf der Geburtstagsfeier Deiner Schwester zu Tode kamst, am frühen Samstag Morgen den 20.10.2018 in einem Vereinsheim in Grefrath-Oedt.
Du hast noch 4 Tage um Dein Leben gekämpft aber eine echte Chance zu uns zurück zu kommen hattest Du nicht gehabt.
Der letzte Sonntag war der Tag, an dem ich zum ersten Mal Deinen Namen auf dem Grabstein gelesen habe.
Gestern war der Tag, an dem Mama in Deinem Zimmer einen kleinen Aufsatz aus der Schulzeit gefunden hat (wir denken er war für die Schule). Obwohl Du nach Deinem Abitur die Unterlagen aus deiner Schulzeit entweder Deiner Schwester gegeben oder vernichtet hast, hast Du diesen einen Aufsatz aufgehoben. Ich hoffe Du hast nichts dagegen, wenn ich ihn an dieser Stelle jetzt veröffentliche:

Was ist eigentlich Leben?
Viele fragen sich diese Frage, verzweifeln jedoch bei der Suche nach einer Antwort. Man sollte sich zunächst im klaren sein, dass das Leben an sich etwas Besonderes ist. Es ist etwas, was man nicht ein zweites Mal haben wird (zumindest ohne religiöse Hintergedanken). Es ist etwas Besonderes, was man nicht einfach so hinwerfen sollte.
Natürlich ist es nicht immer einfach und oftmals frustrierend, doch gerade das ist ja der Reiz am Leben, das zu schulen, was einem so schwer fällt. Jetzt wieder zur Frage „Was ist eigentlich Leben?“. Es liegt an Dir das zu bestimmen! Die Frage sollte eher lauten: „Was bedeutet das Leben für mich?“ und die Antwort ist klar:“Das Beste daraus zu machen!“
Egal wie schlimm es mal wird, egal ob Du glaubst am Ende zu sein, egal wenn Du glaubst alles verloren zu haben. Es bedeutet doch nur, das sich ein neuer Weg für Dich öffnet, eine neue bessere Möglichkeit, um das Leben auf dieser Welt zu genießen.
Dieser Text geht an die, die nicht mehr weiter wissen oder deprimiert sind. Kopf hoch! Sehe mit erhobenen Haupt Deiner Zukunft entgegen. Und wenn Du zurück schaust, dann siehst Du nur die schönen Zeiten, die Du erlebt hast.

Elias Zaspel

Nächste Woche Donnerstag wird der Tag sein, an dem wir Einsicht in die Ermittlungsakten erhalten werden.
Heute ist aber der Tag, an dem ich als Vater von Elias nicht mehr gewillt bin zu schweigen. Ob dieses Medium dafür das richtige Instrument ist, weiß ich nicht. Aber vielleicht hilft es denen weiter, die selbst Familienangehörige durch eine Gewalttat verloren haben oder aber auch mir oder uns selbst, die das Geschehene einfach nicht begreifen können. Wir schreiben diesen Nachruf immer dann weiter, wenn wir uns dazu in der Lage fühlen.

Am 25.10.2018 schrieb Deine Mutter an alle Familienangehörigen und franz. Freunde folgende Mitteilung:

La souffrance d´une maman qui vient de perdre un enfant

Aujourd’hui je vous écris ce texte le cœur vide, je réalise maintenant que nous vivons dans un monde injuste rempli de gens sans cœur, la mort d´un jeune innocent qui a seulement voulu aider un ami prit contre son grès dans une bagarre.
- Comment peut-on battre une personne aussi lâchement ? Attaquer à plusieurs et même inconscient et incapable de ce défendre, en continue de lui prendre la vie.
- Comment peut-on éliminer la vie d´une personne et s´en sortir grâce à un mensonge.
Aujourd’hui, ceux qui ont commis cet acte effroyable continuent de vivre avec un sourire non dissimulé. Les criminels ont convaincu le monde avec leurs mensonges et aujourd’hui ils vivent comme si rien n´était.
J´aimerai avoir une réponse à ces questions:
-Doit-on accepter l´injustice et vivre avec?
-Doit-on laisser ces gens qui ont brisé une famille et l’avenir d’un étudiant de 19 ans s´en sortir sans rien et les conforter dans l´idée qu´un crime peut rester impuni ?
Aujourd’hui les témoins soutiennent les criminels. Où est donc l´humanité qui fait de nous des hommes ? Comment peut-on assister à de tels actes et fermer les yeux ?
Existe-t-il toujours une différence entre nous et les animaux, ou notre humanité a-t-elle aussi disparu ?????
Peu importe les religions qui nous différencient, prions tous ensemble pour que la vérité ressorte au grand jour et que le monde dans lequel on vit retrouve son salut.

Crie d´une maman.
Le 25/10/2018

Heute ist der 13.01.2019
Eliminer et détruire la vie de quelqu´un semble si facile de nos jours, pas d´alerte, zéro témoignage et vie normale pour tout ceux qui sont à l´origine de la violence.
Elias, mon cher, mon amour et tendre fils tes vivant à jamais dans mon coeur et ta dernière phrase quelques minutes avant ta mort "la c´est ma maman, la c´est ma maman.." bourdonne et bourdonnera à jamais en moi.
Vit-on dans un monde sans soutien, sans pitié, sans sagesse, sans amour, et où, la violence, le mensonge, lindividualisme et la méchanceté, ...règnent ?
Si c´est vraiment le cas, alors prudence à tout ceux qui ont des enfants car Elias n´avait que 19 ans.

Mère sous le poids d´un chagrin

Heute ist der 14.01.2019
Ich weiß noch wie Du mir gesagt hast, das ich mir mal die Männertoilette ansehen soll, was ich dann auch tat. Der Handtuchhalter lag zerstört am Boden und das Papier war überall verteilt. Da wurde mir bewusst, das es aggressive Idioten auf der Feier geben muss, die ihre selbst eingeübten Karate-Tritte unbedingt ausprobieren mussten. Ich war wütend und wollte eigentlich die Jungs auf der Feier noch darauf ansprechen wer das wohl gewesen sein könnte. Auf dem Rückweg in das Vereinsheim sah ich, wie bereits eine Menge von Leuten nach Hause gingen und Du sagtest mir noch: „Ist doch egal. Ist ja nur Plastik und kostet nicht viel. Vielleicht 20 Euro“.
Es waren die letzten Worte, die Du zu mir gesagt hast.
Die Feier ging ohnehin dem Ende entgegen. Ich beruhigte mich also und beschloss deiner Mutter beim Aufräumen zu helfen. Maximal noch 30 Minuten dachte ich mir und dann ist hier Schluss.
Ich habe was diesen Abend betrifft jegliches Zeitgefühl verloren. Irgendwann ging ich vollgepackt mit diversen Sachen zum Auto. Auf der Terrasse gab es einen Streit. Ich habe gesehen wie 2 Leute – einer davon war ein Freund von Dir - aufeinander losgehen wollten aber von den umstehenden Gästen daran gehindert wurden. Auch Dich habe ich gesehen wie Du aus weiterer Entfernung das Geschehen beobachtet hast und als ich am Auto war habe ich Dir noch zugerufen: „Elias misch Dich da nicht ein“. Es waren genügend Leute auf der Terrasse um schlimmeres zu verhindern und ich wollte nicht, das Dir auch noch was passiert.
Es waren die letzten Worte, die ich Dir gesagt habe.
Im Auto musste ich noch einige Wertsachen verstauen und wollte dann zu Dir gehen und fragen was überhaupt los war. Aber Du standst nicht mehr auf der Position auf der ich Dich zuletzt gesehen habe und der Streit schien beigelegt worden zu sein, zumindest gab es kein lautes Rufen mehr und es musste keiner mehr zurück gehalten werden. Ich wollte mich nicht mehr einmischen um die beruhigte Situation im Nachhinein nicht wieder zu verschlimmern. An die verwüstete Toilette habe ich nicht mehr erinnert. Ich habe mich an meine Jugend erinnert und dachte mir noch, das ich gleich mit den Jungs noch ein letztes Bier trinke, die Gemüter sich endgültig abkühlen und die Feier dann vorbei ist. So haben wir das früher gemacht.
Es war die größte Fehleinschätzung meines Lebens zu glauben, das noch alles so ist wie früher. Es ist bis jetzt keine Stunde vergangen, das ich nicht daran gedacht habe, was danach passierte und ich frage mich bis heute warum ich nicht anders reagiert habe.

Heute ist der 19.01.2019
Wir haben Einblick in die Ermittlungsunterlagen bekommen mit dem Resultat, dass die Ermittlungen in Bezug auf den Tod unseres Sohnes weiter gehen und noch lange kein Ende finden werden. Wir als Familie stellen uns auf diesen Umstand ein und werden lernen damit um zu gehen, so schwer es uns auch fällt.
Von daher haben wir uns entschieden, auf die näheren Umstände deines Todes auf dieser Seite vorläufig nicht ein zu gehen, um die weiteren Ermittlungen nicht zu beeinflussen bzw. wir möchten uns nicht späteren Vorwürfen ausgesetzt sehen, wir hätten dies versucht.
Lieber Elias! Vollkommen gleichgültig wie diese Geschichte ausgeht. Fakt ist: Du wolltest einem Freund, der sich in einer körperlichen Auseinandersetzung befand beistehen und hast diesen Einsatz mit Deinem Leben bezahlt. Ich wünschte mir so sehr Du hättest nichts getan und wärst noch am leben.
Wir sind so unendlich stolz, Dich als Sohn gehabt zu haben

Heute ist der 25.01.2019
Warum wir stolz auf Dich sind!
Nicht nur weil Du Zivilcourage gezeigt hast. Wir sind stolz auf Alles, was Du in Deinem kurzem Leben erreicht hast. Angefangen bei Deiner Art die Welt zu betrachten, Deinen schulischen Leistungen, der Auswahl Deiner Partnerin bis hin zu Deinem sozialen Engagement. Ich muss weinen bei dem Gedanken, es Dir nie gesagt zu haben.
War Dein Tod sinnlos?
Er wird es auf alle Fälle sein, wenn die näheren Umstände die zu Deinem Tod geführt haben nicht lückenlos aufgeklärt werden. Das ist nicht nur wichtig für Dich, sondern gerade für uns als Familie, die wir mit Deinem Tod leben müssen. Bis jetzt werfen die uns vorliegenden Ergebnisse mehr Fragen auf als Antworten. Deine Mutter betet jeden Tag zu Gott, dass die Ermittlungen vorangetrieben werden.
Das beten habe ich, nachdem die Ärzte bei Dir den Hirntod festgestellt hatten aufgegeben. Selbst Dein letzter Wille, den Du trotz deiner jungen Jahre bereits geäußert hattest, Deine Organe zu spenden, konnte nicht erfüllt werden.
Du wolltest einen Streit schlichten. Und obwohl ich nur 2 Meter von Dir in der Küche entfernt war, konnte ich Dich wegen der Wand nicht sehen und wegen der lauten Musik nicht hören. Der Gedanke Dir nicht beigestanden zu haben und das Bild wie Du leblos in den Armen Deiner Schwester gelegen hast, lassen mich jeden Tag das Geschehene neu durchleben.
Zivilcourage wird von der Gesellschaft und Staat gefordert. Die Frage ist nun, ob Gesellschaft und Staat auch dazu bereit sind, den Opfern einer Gewalttat zu Ihrem Recht zu verhelfen.
Was sollen wir unseren Kindern beibringen? Wenn sie sehen, das auf jemanden eingedroschen wird, sollen sie dann am Besten wegrennen und die Polizei rufen und damit hätten sie dann ihrer Bürgerpflicht genüge getan? Dieser Ratschlag wäre für Elias besser gewesen.
Aber so eine Gesellschaft wollte Elias nicht und wenn wir ehrlich bin, wir auch nicht!

Heute ist der 22.03.2019
Depuis ton violent décès ma vie est bouleversée et le 1er de l’an 2019 (jour de ton anniversaire) était pour moi le moment le plus dur de ma vie, surtout que c’était tes 20 ans, le plus bel âge. Maintenant cette date ne sera plus que le souvenir d’une terrible mort sous la brutalité. A chaque début d’année les gens pensent et essayent de croire que la nouvelle année est la meilleure, or, bien des jeunes, aussi innocents que toi, décèdent à leur tour, et, comme toi souvent sous la brutalité et la violence de ce monde.
J’ai pris mes distances, je me suis permise de m’éloigner un peu, pour accepter ou essayer d’accepter que t’es plus parmi nous.
Depuis ta mort, quand le chagrin me le permet, j’écris pour alerter les gens de ce qui se passe, de ce manque d’amour de partout et de la haine qui règne. Seul l’amour à inculquer à nos enfants dès leur plus jeune âge peut embellir l’avenir de tous les jeunes.

Le jour de ma mort, car nous sommes tous éphémères, je serais heureuse, et, de toutes les façons nous vivons pour mourir.

Ta maman, encore et encore

Heute ist der 31.03.2019
Was ich mich frage!

Ich frage mich wie lange solche Ermittlungen dauern können?
Ich frage mich wie wichtig der Fall Elias für Polizei und Staatsanwaltschaft ist?
Ich frage mich wie das alles passieren konnte und was es hätte verhindern können?
Ich frage mich wie ich mich fühlen würde, wenn nicht mein eigener Sohn, sondern der Sohn anderer
Eltern auf der Feier gestorben wäre?

Ich frage mich was für ein Gefühl es für die Eltern ist, wenn die eigenen Kinder für eine Schlägerei
verantwortlich sind, im zuge dessen ein Mensch stirbt?
Können diese Eltern erahnen was es bedeutet, wenn der eigene Sohn in den Armen seiner Schwester leblos liegt, während die eigenen Eltern im Nebenraum sind?
Wenn von dem eigenen Sohn nur noch ein Häufchen Asche übrig bleibt?
Ich weiss es nicht. Wir haben unsere eigenen Sorgen!

Aber was wir von diesen Eltern verlangen können ist, das sie endlich dafür sorgen, dass ihre Kinder
lernen aufzuhören andere Menschen zu verletzen und für ihre Taten Verantwortung tragen. Wie viele Eltern sollen denn noch ins Unglück gestürzt werden? Es muss Schluß damit sein. Wir haben bereits den höchsten Preis für ihr Verhalten bezahlt, den eine Familie bezahlen kann!

Heute ist der 12.05.2019
und es ist Muttertag. Normalerweise wärst Du zu Deiner Mutter gekommen und hättest einige Worte gesagt. Jetzt ist es umgekehrt.

Malgré ton jeune age, nous t´avons appris le sens de l´amitié, l´aide d´autrui, la générosité en tout, à cela, t´as rajouté ta bravoure, ton courage et le sens du devoir qui t´ont conduit, c´est trop triste à dire, mais, à la mort.
Quand ta bravoure t´aveugle, te pousse, te conduit, tu réagis et t´interviens le plus naturellement du monde mais cette bravoure pour un ami, si belle normalement, ta arraché à la vie.
Elias mon coeur, mon amour, avons nous assez parlé de cette bravoure que t´avais toujours en toi ? ce courage également toujours présent quant-il faut? Non, mais te connaissant, je sais que même si on avait essayé de freiner ce besoin que t´avais d´aider les autres, ta bravoure si forte, t´aurais poussé quand même à intervenir, on le sait maintenant, au prix de ta vie.
Si t´avais survécu, interviendras-tu encore pour secourir un ami ou une autre personne? Seras-tu toujours là pour les autres? Oui Elias car cette bravoure si présente en plus de ta gentillesse font partie de ta personne, et bien sur jusqu´à la mort.

Signé maman

Heute ist der 20.06.2019

Der Zeitfaktor wird für uns etwas alltägliches. Wir haben uns an ihn gewöhnt. Wir haben gelernt den Faktor Zeit als etwas zu begreifen, das für uns arbeitet. Und manchmal ist es verrückt, wie die Dinge sich entwickeln:
Aus einem Trio wird ein Quartett und immer mehr Informationen müssen verarbeitet werden.
Zeitlich gesehen ist für uns ist ohnehin alles so, als wäre es gestern passiert. Und wir sorgen dafür, daß es auch für andere Personen immer wieder so sein wird, als wäre es gestern passiert.

Die Worte „bedauerlich und unglücklich“ werden für Deinen Fall sehr häufig angewendet.
Man kann natürlich sagen, daß es bedauerlich und unglücklich war, das es Personen auf der Feier gegeben hat, deren „aggressives Potential“ durch Hinzugabe von Alkohol noch verstärkt wird und sie zu feigen Schlägern werden lässt. Ich denke das Wort „feige“ ist hier die richtige Formulierung, denn mir fällt kein anderes Wort dafür ein, wenn auf Menschen eingedroschen wird, die sich nicht wehren wollen oder können.
Bedauerlicher Weise ist der Alkohol auch dafür verantwortlich, daß das Erinnerungsvermögen nicht mehr so ganz funktioniert. Selbst dann, wenn man kaum etwas getrunken hat.
Unglücklicherweise warst Du nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und hast so reagiert wie Du reagieren musstest.
Für Aussenstehende ist die Beschreibung Deines Falles mit Worten wie „bedauerlich und unglücklich“ bestimmt zutreffend und auch gar nicht böse gemeint. Diese Begriffe reichen aber für uns nicht aus, denn sie beschreiben nicht annähernd das, was Dir und uns wiederfahren ist. Aber geeignete Worte habe ich bis heute auch noch nicht gefunden. Und ich bezweifle, dass es diese gibt.

Heute ist der 06.07.2019

"E" comme Elias, est-ce toi? Est-ce un hasard? Une illusion? Non ce "E" dans les nuages est bien là, ou, est-ce un signe à l´approche d´un jugement? Je parle bien entendu de celui des hommes, auquel on peut injustement y échapper dans ce monde de brutes et de violence.
Mais sachez que nul n´échappera au jugement de dieu.
Ta maman, si proche.

Heute ist der 20.10.2019

Heute vor einem Jahr bist Du gestorben. Offiziell ist Dein Todestag der 23.10.2019 aber man hat Dich nur noch künstlich am leben erhalten können. Und so unglaublich es auch klingt:
Hätte man Dein Herz nicht wieder zum schlagen gebracht, wüssten wir heute Deine genaue Todesursache. Die Ärzte haben alles versucht um Dich zu retten und haben dabei in Kauf nehmen müssen, Spuren zu verwischen. Jetzt ist das Obduktionsergebnis nicht eindeutig. Es gibt noch immer zu viele Möglichkeiten, die zu Deinem Tod geführt haben könnten und ohne eindeutige Todesursache, kann es auch keine Anklage geben.
Dein Herz ist zu weiteren Untersuchungen frei gegeben worden und keiner kann uns sagen - weder Staatsanwalt, Polizei, Ärzte oder Rechtsanwälte - wie lange man auf ein Ergebnis warten muss.
Ein derartiger Fall kommt halt zu selten vor. Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, daß noch nicht einmal nach 12 Monaten ein Ergebnis vorliegt, ich hätte es ihm nicht geglaubt.
Trotzdem: So schmerzhaft die 3 Tage im Krankenhaus für uns alle waren, sie gaben uns die Möglichkeit uns von Dir zu verabschieden. Alle Deine Lieben waren da und sind Dir nicht von der Seite gewichen: Mama, Papa, Schwester, Freundin und so viele Andere, die Dich geliebt haben.
Den Ärzten und Schwestern der Uni-Klinik Düsseldorf gilt daher unser Dank, das man uns die Möglichkeit gegeben hat uns von unseren Sohn so zu verabschieden, wie er es verdient hat.

Heute wird es das letzte Mal sein, daß wir Dir für Dich auf dieser Seite etwas schreiben. Wenn es einen Himmel gibt, weißt Du ohnehin was wir denken und tun.
Aber an dieser Stelle doch noch ein Wort zum Thema Gerechtigkeit, Schuld und Sühne:
Ein Herzinfakt ist sehr wahrscheinlich und zur Zeit für uns die einzige logische Erklärung. Doch hervorgerufen durch was? Bestimmt nicht, weil Elias herum gestanden und zugesehen hat, wie auf einer seiner Freunde eingeschlagen wird.
Die Schuldigen können sich nicht genau erinnern. Wir können es und zwar so, als ob es gestern passiert wäre.
Sie werden iher Strafe bekommen - früher oder später. In dieser Welt oder in der nächsten. Vergebung können sie von uns nicht erwarten, dazu ist es zu spät.
Aber wie Elias entscheiden würde, das wissen wir nicht.
Ruhe in Frieden mein Sohn.

Heute ist der 20.10.2020 und wir schreiben für uns

Heute vor 2 Jahren ist Elias gestorben und das wir in dieser Zeit jeden Tag und jede Stunde an unseren Sohn und Bruder gedacht haben, kann sich wohl jeder vorstellen.
Vor 7 Monaten hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Dann kam Corona.
Seitdem warten wir auf eine Antwort des Gerichts auf unsere Fragen, die wir uns seit fast 2 Jahren stellen: Wann wird das Verfahren eröffnet und werden wir zur Nebenklage zugelassen?

Das Geschehene zu verarbeiten und zu akzeptieren fällt uns nach wie vor schwer, trotz Inanspruchnahme diverser Hilfen.
Das wir als Familie noch existieren und so gut es geht noch funktionieren ist eigentlich ein gutes Zeichen. Aber das Warten auf den Prozess wird für uns unerträglich. Er ist für uns ein wichtiger Bestandteil auf unsere Fragen eine Antwort zu finden und diese dann auch zu akzeptieren.

In Deutschland scheint es die Regel zu sein lange auf einen Prozesstermin zu warten, wobei bei uns - so wie es aussieht - die Regelzeit nicht definiert werden kann.
Aber ich darf wohl mittlerweile sagen: 2 Jahre übersteigen das Maß des Zumutbaren und wieviele Monate oder evtl. Jahre noch vergehen werden kann und will uns niemand vorhersagen.
Und für uns stellt sich dann auch die Frage inwieweit sich die Zeugen noch erinnern können oder überhaupt noch verfügbar sind.

Wie dem auch sei: Es bringt uns Elias nicht zurück und wenn es einen Gott gibt bin ich sicher es geht ihm gut. Aber uns geht es nicht gut und wir finden keine Ruhe.
Abgesehen davon:
Wäre es für die Angeklagten nicht wichtig zu beweisen, das sie keine Totschläger sind?
Zumindest würde das doch ihren Ruf wiederherstellen.
Wäre es für die Eltern nicht wichtig zu wissen, ob ihre Söhne eine Mitschuld am Tod unseres Sohnes hatten und zu welchem Grad? Das ist bestimmt auch kein angenehmes Gefühl.
Sicher: Verdrängen wäre hier eine Option.
Aber nicht für uns! Gebt uns endlich unseren Frieden!

Heute ist der 17.12.2020

Endlich wissen wir, wann die Gerichtsverhandlung sein wird. Vielleicht haben wir doch noch die Chance die Wahrheit zu erfahren.

Heute ist der 29.05.2021

Es ist jetzt mehr als 3 Wochen her, dass das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist.
Wir haben Menschen erlebt mit großen Erinnerungslücken. Das betrifft nicht nur die Angeklagten, sondern auch übergreifend auf die Zeugen. Selbst Ereignisse, die man bei der Polizei ausgesagt hat waren nicht mehr vorhanden. Einige Zeugen konnten zumindest aussagen, daß Schläge in Richtung Elias ausgeführt wurden. Wo sie ihn aber letztendlich trafen, dazu konnten keine Angaben gemacht werden.
Man kam zum Schluss, das es eine Strafe geben sollte für die Schläge, die der Freund unseres Sohnes einstecken musste aber was den Tod unseres Sohnes angeht es nicht möglich sei zu 100% einen kausalen Zusammenhang festzustellen. Die Obduktionsergebnisse konnten fast keine
signifikanten Verletzungen an Elias aufzeigen. Aufgrund der 3 Tage, an denen man versucht hat Elias noch am Leben zu halten, konnten Spuren von Gewalteinwirkung nicht mehr eindeutig zugeordnet werden, die evtl. näheres zum Tod von Elias hätten sagen können.
Sein vorbelastetes Herz in Verbindung mit dem Alkoholkonsum an diesem Abend, lassen dem Gericht aufgrund der mangelnden Beweislage keine andere Möglichkeit, als die Anklage fallen zu lassen.
Man teilte uns mit, dass ein plötzlicher Herztod bei jungen Leuten in Deutschland täglich vorkommen würde und das es eine Wahrscheinlichkeit gibt - und sei sie noch so klein – dass es bei Elias auch der Fall gewesen sein könnte und zwar ohne äußere Gewalteinwirkung.
Es war wohl Schicksal, das Elias an diesem Abend sterben musste. So zumindest haben wir die Begründung der Richter verstanden. Unsere Meinung dazu tut hier nichts zur Sache.
Aber wir haben alle dazu gelernt. Zum einen wir als Angehörige die feststellen mussten, dass der Schutz des eigenen Lebens Vorrang haben sollte vor dem Schutz der körperlichen Unversehrtheit anderer.
Zum anderen aber auch die Angeklagten selbst. Zum Tatzeitpunkt waren sie zwar volljährig, aber aufgrund bestimmter Umstände kam hier das Jugendstrafrecht zum Zuge. Jetzt 2,5 Jahre später sind sie erwachsener geworden und haben sich polizeilich nichts mehr zu Schulden kommen lassen. Einige haben sogar Trainigs erfolgreich absolviert, um ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen.
Und sie sind wieder auf den besten Weg, sich in die Gesellschaft zu integrieren. So sagte man es uns.
Und sie haben gelitten, die ganze Zeit, so sagten sie, seit dem besagten Abend bis heute, weil sie sich doch irgendwie schuldig fühlen. Und es tut ihnen leid.
Na dann ist ja alles wieder gut, zumindest bis zur nächsten Feier im Vollrausch.
Wen will man hier für dumm verkaufen?
Mal sehen, was sie alles für ihr weiteres Leben gelernt haben. Ich denke so gut wie nichts und hoffe, das andere Opfer mehr Glück haben werden als unser Sohn.






































































































































































































































































































































































































































































Geschenk Am 24.08.2020 angelegt.
Geschenk Am 12.01.2019 von Angela angelegt.
Geschenk Am 11.01.2019 von Gedenkseiten.de angelegt.
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