Heinrich Hengy

Heinrich
Hengy

18.02.1944
 
-
09.06.2020
Freiburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Heinrich Hengy

Heinrich Hengy wurde im Winter am 18. Februar 1944, im Tierkreiszeichen Wassermann, geboren und starb am 09. Juni 2020, mit 76 Jahren, in Freiburg.

Er ist plötzlich, und für uns alle völlig unerwartet, von uns gegangen. Sein Tod reißt eine Lücke, die wir nun mit unseren Erinnerungen füllen müssen, um den Schmerz zu überwinden. Wer ihn gekannt hat, tröstet sich damit, dass er nicht leiden musste, denn das hat er sich immer gewünscht. Seine Asche wird verstreut werden - auch das ein Herzenswunsch von ihm.

Leider wird es keine Trauerfeier geben, weshalb ich ihm auf diese Weise gedenken möchte und allen seinen Angehörigen und Freunden die Möglichkeit gebe, sich mir anzuschließen.

"Feiert ein Fest, wenn ich von euch gegangen bin. Ich hatte nämlich ein tolles Leben und so viel Glück, reisen zu können, wo es noch nicht gang und gäbe war!"

Ich war 12 Jahre alt, als ich meinen Onkel kennenlernte und habe mich umgehend in seine unerschöpfliche Lebenslust und Heiterkeit verliebt. Die Art, wie er das Leben in vollen Zügen lebte und genoss, prägen mich bis heute.

Gespannt lauschte ich seinen Geschichten über seine unzähligen Reisen. Er brachte sie mir so nah, dass ich heute das Gefühl habe, während seiner Jungend mit ihm in Afrika gewesen zu sein. An unzähligen Abenden an seinem Kamin philosophierten wir aber auch ganz melancholisch über das Leben und den Tod.

„Was ist der Sinn des Lebens?“

„Warum reicht ein Leben nicht aus, um alle Orte der Welt zu besuchen?“

„Was passiert am Ende eines Lebens mit den unzähligen Erinnerungen, die man in seinem Herzen trägt?“

„Warum muss man die wunderschöne Erde verlassen, wenn man als Mensch so weit gereift ist, endlich das Leben zu begreifen und Meister in der Küche zu sein?“

„Genieße dein Leben, du hast noch alles vor dir!", sagte er oft zu mir. Und genau das war es, was ich so liebte, wenn wir zusammen waren...

„Alles kann, nichts muss, und du wirst deinen Weg schon gehen.“

Nun bin ich nicht mehr so jung und habe Weichen gestellt, die sich nicht mehr umstellen lassen. Eine falsch gestellte Weiche war, dass ich dachte, wir zwei würden noch viel Zeit zusammen haben. Zeit, um über Geschehenes zu sprechen, Zeit, um ihn meiner Tochter vorzustellen, Zeit, um zu sagen, wie dankbar ich für seine formende Hand bin.

Heinrich, ich danke dir für die unzähligen Stunden, gefüllt mit Kultur und Tiefgang, danke, dass du einen selbstbewussten und unerschrockenen Menschen aus mir gemacht hast. Danke, dass du mir beigebracht hast, nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. Danke für Bruckners 8. Sinfonie in C-Moll. Danke dafür, dass du mich genommen hast, wie ich bin.

Ich trage unsere gemeinsamen Erinnerungen in meinem Herzen, kann sie aber leider nicht mehr mit dir teilen. Aber sie werden Trost für mich sein, denn mit jeder Erinnerung lebst du in meinem Herzen weiter.

Seit du gegangen bist, schnuppere ich an Ajona-Zahnpasta, atme den Duft in meinem Gewürzschrank und höre Peter Gabriel. Warum habe ich das eigentlich nicht schon die letzten Jahre gemacht?! Ich habe dir noch so viel sagen, dich so viel fragen wollen. Doch nun ist die Tür der Endlichkeit aufgegangen und hat sich mit dir geschlossen, und ich bereue die vielen verpassten Gelegenheiten.

Ich werde dich nie vergessen.
Es Küssle, Deine Mandy

Geschenk Am 14.06.2020 von Gedenkseiten.de angelegt.
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