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Von Rainer Schwede 22.02.2013 um 01:54 Uhr | melden
Am Tag Deines Gehens
Heute vor 28 Jahren
als draußen Alltag und Wetter geherrscht hatten
als sie gelacht und geliebt hatten
gebetet, gearbeitet und gesungen hatten
gekommen und gegangen waren
geschwommen und gefahren waren
hin und hergeflogen waren
gesucht und gefunden hatten und waren
gegeben und genommen hatten und waren
gestritten und versöhnt war
als draußen Hunger und Krieg
mit Schlagzeilen weiter um sich gegriffen hatten
Da, als unser Schock und unsere Angst begann
wie ein inneres Gewitter,
Blitznachrichten
einbrechend, einbrechend, einbrechend
Eine beginnende Entfernung - zusammen
mit Deinem leisen Wimmern
ohne Tränen von Dir in
Deinem angekommenen Augenblick
Deinem
schnell, schnell, schnell
gehenden Endlichdasein noch mit Restwärme
Deinen
schon geschlossenen Augen
Und schon Berührungsangst
als dieselben Töne der Vögel
hingen und mitfielen
zur Bodenlosigkeit - als wenn sie es selber wollten.
Als
sich der Rahmen
für alle Bilder
Schranken und Grenzen
Limits und Maße
Dimensionen von Raum und Zeit
Festigkeiten und Gewohnheiten
irgendwelche Aggregatzustände
auf einem Mal zusammenziehend löste
wie eine Implosion und Reduktion
Explosion und Unendlichkeit gleichzeitig.
Oh welches Wort sucht hier Raum
zu einem bleibenden Eindruck
den unsere und die andere Welt noch nie sah?
Nur Gott wußte und weiß es ganz - als Leidenvertrauter.
Wie das ist und sich anfühlt, diese
Geburt des Sterbens.
In uns. Dazu jetzt ein vorsichtiges Du.
Das Ja später - wird seine eigene Zeit brauchen.
Seine eigene Dynamik
Seinen eigenen Raum
Du im Sterben mit uns.
Du in uns.
Du.