Karl Bernhard Dall

Karl Bernhard
Dall

01.02.1941
Emden
-
23.11.2020
Hamburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Karl Bernhard Dall

Karl Bernhard Dall wurde im Winter am 01. Februar 1941 in Emden geboren und starb am 23. November 2020 mit 79 Jahren in Hamburg. Er wurde im Tierkreiszeichen Wassermann
Machs dir im Himmel lustig

Herkunft
Karl Dall kam 1941 im ostfriesischen Emden als Sohn eines Schulrektors und einer Lehrerin zur Welt. Er hat zwei Schwestern und einen Bruder namens Otto Dall (* 1938), der von 1988 bis 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Technik und ihre Didaktik II an der Technischen Universität Dortmund war.[1] In der zehnten Klasse verließ Karl Dall die Mittelschule und machte eine Ausbildung zum Schriftsetzer in der Druckerei Rautenberg in Leer. Sein markantes Aussehen mit dem „hängenden“ rechten Augenlid war die Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche (Ptosis).[2] Er ging dann nach Berlin, wo er als Schriftsetzer und Kulissenschieber arbeitete. In Kreuzberger Lokalen hatte er seine ersten Auftritte.[3] Für eine Tagesgage von 40 Mark spielte er als Kleinstdarsteller einen Saloon-Besucher im Karl-May-Film Winnetou 1. Teil.[4]

Karriere
1967 gründete er mit Ingo Insterburg, Jürgen Barz und Peter Ehlebracht die Komödiantengruppe Insterburg & Co., der er bis Ende der 1970er Jahre angehörte. Durch die Radio-Bremen-Reihe Musikladen wurde das Quartett weithin populär. Nach der Auflösung von Insterburg & Co. begann Dall eine Solokarriere als Bühnenkünstler und arbeitete auch fürs Fernsehen. In der WDR-Produktion Plattenküche trat er 1979 in mehreren Folgen als Kantinenkoch „Karl Toffel“ in zahlreichen Sketchen auf. In der von Kurt und Paola Felix präsentierten Sendung Verstehen Sie Spaß?, die im Ersten ausgestrahlt wurde, war er von 1983 bis 1990 unter anderem als chaotischer Filmvorführer und Spaßtelefonierer vertreten.

Im deutschen Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg moderierte Dall eine Blödelshow. Im regionalen Fernsehprogramm Südwest 3 hatte er beim „Brettl-Talk“ seine Form des Nonsens-Gesprächs entwickelt. Als RTLplus Ende 1984 einen Nachfolger für den zur ARD gewechselten Mike Krüger suchte, der im RTL-Vorabendprogramm ebenfalls eine Blödel-Talkshow präsentiert hatte, war Dall eine naheliegende Wahl. Am 19. Januar 1985 hatte seine Sendung Dall-As Premiere; ab dem 31. August 1985 wurde sie bis Ende 1991 alle 14 Tage im Spätprogramm des Senders ausgestrahlt.[5] Als ein Höhepunkt des Formats, dessen Konzept es war, Gäste zu irritieren und zu provozieren, gilt Dalls Spruch zu Roland Kaiser: „Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben“, worauf dieser die Sendung wütend verließ. Die Wildecker Herzbuben nannte er „Wildecker Speckbuben“. Einen anderen Gast fragte er: „Was macht Ihr Friseur im Hauptberuf?“ Nach seinem Wechsel zu Sat.1 setzte Dall die Sendung dort ab dem 4. Januar 1992 unter dem Titel Jux und Dallerei fort. Eine Klage des Fernsehsenders RTL gegen Sat.1 wegen inhaltlicher Überschneidungen wurde abgewiesen.

Ab 1991 moderierte Dall zwei Jahre lang die Sendung Koffer Hoffer bei Tele 5. 1996 war er Mitglied im Anfangsensemble der von Rudi Carrell produzierten Sendung 7 Tage, 7 Köpfe auf RTL. Differenzen zwischen Carrell, der seine Sendungen generell mit Akribie plante, und dem spontanen Dall führten dazu, dass dieser das Ensemble 1997 wieder verließ.

Des Weiteren moderierte er bei RTL die Sendungen Karls Kneipe (1997), Die Karl Dall-Show (1999–2000) sowie bei Kabel 1 Weißt Du noch? Das Retro-Quiz (2003–2004). 2005 machte er eine Tournee mit Ingo Insterburg.[6] Mitte September 2006 erschien Dalls Autobiografie mit dem Titel Auge zu und durch. Im Oktober 2012 feierte Dall mit dem Ein-Mann-Theaterstück Der Opa des isländischen Autors Bjarni Haukur Thorsson Premiere. Dall stand damit auch zum ersten Mal für ein Theaterstück auf der Bühne.[7] Von Mai 2015 bis Oktober 2016 war Dall mit seinem letzten Live-Programm Der alte Mann will noch mehr unterwegs, in dem er einen Querschnitt aus allen Jahrzehnten seines Schaffens zeigte.[8]

Im September 2016 strahlte der Sender Tele 5 die zwölf Folgen umfassende Dokusoap Old Guys on Tour aus. Innerhalb von 21 Tagen wollten vier ehemalige Showmaster (Jörg Draeger, Frederic Meisner, Björn-Hergen Schimpf und Harry Wijnvoord) den Jakobsweg gehen. Dall war der Reiseführer, Moderator und Kommentator während der mehrwöchigen TV-Wanderung.

Ab November 2020 sollte Dall für eine Gastrolle in der ARD-Serie Rote Rosen vor der Kamera stehen. Während der Dreharbeiten zu der Serie erlitt er einen Schlaganfall, an dessen Folgen er 12 Tage später starb.[9]

Musik
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[10]
Ich liebte ein Mädchen (mit Insterburg & Co.)
DE 8 11.3.1974 (18 Wo.)
Diese Scheibe ist ein Hit! (mit Insterburg & Co.)
DE 42 17.03.1975 (2 Wo.)
Millionen Frauen lieben mich
DE 30 29.02.1988 (7

Karl Dall nahm immer wieder Singles auf, von denen einige erfolgreich in die Hitparade einstiegen. Das Stück Diese Scheibe ist ein Hit kann als Parodie auf das schnelllebige Popmusikgeschäft verstanden werden („Diese Scheibe ist ein Hit – wann kriegt ihr das endlich mit? Diese Scheibe müsst ihr koofen, das ist ’ne Scheibe für die Doofen“). Das Stück wurde von Dall alleine eingesungen, aber unter Mitwirkung von Insterburg & Co. eingespielt.

Weitere Erfolgstitel waren Millionen Frauen lieben mich, Heute schütte ich mich zu und Der älteste Popper der Stadt. Dall sprach meist mehr als er sang und nahm sich und seine Umwelt ironisch „auf die Schippe“; oftmals kokettierte er mit Figuren, die sich selbst für attraktiv und erfolgreich halten, es aber in Wahrheit nicht sind. Stilistisch sind seine Plattenaufnahmen überwiegend dem Genre „Blödel-Schlager“ zuzuordnen. Eine Ausnahme war das Album Hoppla, jetzt komm ich, auf dem er alte Seemanns- und Heimatlieder aus Hamburg, darunter Stücke von Hans Albers, interpretierte. Ab 2005 trat er auch wieder zusammen mit Ingo Insterburg auf.

Privatleben
Karl Dall lebte im Hamburger Stadtteil Eppendorf. 1972 hatte er die im selben Jahr stillgelegte Haseborgsche Windmühle in Möhlenwarf als Wohnsitz erworben, die er im Jahr 2010 wieder verkauft hat.[11]

Im September 2014 erhob die Staatsanwaltschaft Zürich Anklage gegen Dall wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und versuchten Nötigung einer Schweizer Journalistin. Dall bestritt die Anschuldigungen der wegen Stalking vorbestraften Frau.[12][13][14] Der Prozess endete mit einem Freispruch für Dall,[15] der Ende Juli 2015 rechtskräftig wurde, nachdem die als Nebenklägerin auftretende Journalistin ihren Antrag auf Berufung zurückgezogen hatte.[16]

Familie und Tod
Karl Dall starb im November 2020 im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.[17] Er hinterlässt seine Frau Barbara, mit der er seit 1971 verheiratet war, und Tochter Janina, die als Stuntfrau in Kanada arbeitet.[18] Karl Dall wird auf eigenen Wunsch in der Nordsee seebestattet. Die Bestattung soll erst stattfinden, wenn die COVID-19-Pandemie eingedämmt ist.[19]

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