Kurt Abel

Kurt
Abel

16.02.1930
Rheinau
-
16.04.2020
Rheinau-Rheinbischofsheim

stimmungsbild

Gedenkseite für Kurt Abel

"Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin? Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges." -Charles Péguy

Ein Mensch, der Teil unseres Lebens war ist gestorben. Kurt Kain Abel ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Aufgrund Corona können wir leider nicht bei der Beisetzung dabei sein und wählen daher diesen Weg, seiner zu gedenken.

Doch wer war er? Was für ein Mensch war er?

Sicher kann man 90 Jahre eines Lebens und das, was ihn als Mensch ausgemacht hat nicht einmal ansatzweise wiedergeben, aber wir können uns in Auszügen an ihn erinnern.

Geboren wurde Kurt am 16. Februar 1930. Er ist mit seinen Geschwistern Hans und Maria in der schönen Ortenau in Rheinau- Rheinbischofsheim groß geworden.Hier ist er zur Schule gegangen und hier hat er den 2. Weltkrieg erlebt. Als er anfing, war Kurt gerade einmal 9 Jahre alt und als der Krieg endet, war Kurt 15.

Es war quasi "ihr Fitnessstudio", mit dem Fahrrad auf die Hornisgrinde zu fahren und im Rhein mit seinen Strömungen zu baden.

Als junger Mann hat Kurt eine Ausbildung zum Anstreicher gemacht. Einige Jahre hat er in Baden Baden gearbeitet, bevor er dann zur Fa.WeberHaus in Linx gewechselt hat. Mit WeberHaus war er in ganz Deutschland unterwegs und nur selten zuhause. Er hat viele Gegenden kennen gelernt und hatte ein unglaublich gutes Gedächtnis. Zeit um sich etwas anzuschauen gab es zwar keine, aber wo man gut Essen konnte, dass wußte Kurt immer. Er blieb bei WeberHaus bis zu seiner Rente.

Als Anstreicher war er ein gefragter Typ und Kurt war hilfsbereit. Bis ins hohe Alter hat er noch dem einen oder anderen geholfen und etwas tapeziert, angestrichen oder lackiert. Die unzähligen Farbtiegel im Haus sind stille Zeugen davon.

Kurt hat sehr bescheiden gelebt. Ihm waren weder teure Autos, noch tolle Uhren oder modische Kleidung wichtig. Für ihn musste es immer gut und praktisch sein. Allerdings liebte er alte Telefone, alte Schreibmaschinen und hat an allem geschraubt was ihm in die Hände kam.

Er ist nie groß in Urlaub gefahren und auf die Frage warum, hat er geantwortet: "Warum soll ich weg fahren? Die Leute, die Urlaub machen, fahren doch weg, weil sie was schönes sehen wollen. Ich habs doch hier schön!"

Mit ihm haben wir die Ortenau und seine schönen Plätze kennengelernt. Häufig waren wir an tollen Plätzen essen, aber auch wo man gut und günstg Obst kaufen kann hat er uns gezeigt.

Mit den Jahren ließ seine Gesundheit immer mehr nach. Mehrere Herz OPs und zwei kaputte Knie haben ihm das Leben zusehends erschwert.

Kurt war ein Kämpfer und seine Unabhängigkeit war ihm immer total wichtig. Kurt hatte seinen ganz eigenen Kopf.
Er hat nie geheiratet und hat auch keine Kinder.

Die letzten Jahre war er zusehends verwirrt und hat mittags schon vergessen, dass wir morgens telefoniert haben um ihm zu sagen, dass wir ihn besuchen kommen, natürlich mit Essen im Gepäck für die nächsten Tage. Und wenn wir hin kamen, hatte er fast immer Kuchen von netten Damen gebacken bekommen.

Auf Rückfragen hat er immer versichert, er kommt zurecht. Oft haben wir ihn gefragt, was soll es einmal geben, wenn du einmal nicht mehr kannst? Seine Antwort war immer: "Das sehen wir, wenn es soweit ist."

Barbara aus Amerika hat dich besucht und unser letzter gemeinsamer Ausflug war an den Rhein, den wollte er noch einmal sehen. Es war schon sehr beschwerlich für ihn.

Wir hoffen, du kommst auch da, wo du jetzt bist, gut zurecht und hast keine Schmerzen mehr.

Nichte Barbara Napper
Neffe Christoph Hartmann
Neffe Rolf Hohmann

Ruhe in Frieden Kurt!



Geschenk Am 28.04.2020 von Gedenkseiten.de angelegt.
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