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Von Deine Mama 20.12.2017 um 20:01 Uhr | melden
Hallo mein Großer
Nun kommt wieder deine Lieblingszeit und für uns wird es wieder unerträglich. Papa und ich habe schon seit Tage wieder diese Traurigkeit in uns. Wir verreisen wie seit dem her wieder, aber es ist halt auch eine Flucht vor der Zeit. Irgendwie habe ich das Gefühl von Jahr zu Jahr wird es Schlimmer. Jetzt fängt man an und fragt sich was wäre wenn?? Aber wenn gibt es leider nicht nur die verdammte Sehnsucht nach dir. Diese Sehnsucht deine Stimme mal wieder zu hören, dich in den Arm zu nehmen und all solche Sachen. Ich schicke dir ganz viele küsse nach Wolkenhausen und hoffe so dass es dir gut geht und du mit der Steffi jetzt in schöne Zeit hast. Das du uns genauso vermisst wie wir dich. Ich liebe dich über alles mein Schatz und trage dich immer bei mir.
Mit dem Tod deines Kindes stirbt deine Zukunft.
Fortan lebst Du in den Erinnerungen
der Vergangenheit.
Es ist schwer, Menschen, die nicht das eigene Kind zu Grabe tragen mussten, zu verdeutlichen, warum die Trauer um das eigene Kind nicht mit anderen Trauerformen vergleichbar ist. Eine verwaiste Mutter beschrieb das mit folgenden Worten:
„Für unseren Schmerz gibt es keine Worte und deshalb können nur wir verwaiste Eltern verstehen, wie man sich fühlt. Genau wie wir zwar Krieg schlimm finden, aber auch nur diejenigen, die einen Krieg mitgemacht haben, wissen wirklich wie schlimm er ist.“
Man kann diesen Schmerz der Trauer nicht in Worte fassen. Es ist Trauer, die einen innerlich zerreißt. Während man seinen Partner, Eltern und andere an seiner Seite hat, so ist das Kind eine Herzenssache, das man tatsächlich aus sich heraus geboren hat und das ein Stück seines Selbst ist. Eine Mutter hat ihr Kind monatelang unterm Herzen getragen, es zur Welt gebracht und muss zusehen, wie sie ihr Kind nicht vor dem Tod schützen kann, wo doch genau das die Aufgabe der Eltern ist, das Kind vor Gefahren zu schützen. Es besteht also ein viel tieferer Bann zwischen Eltern und ihrem Kind als es zu anderen Menschen in ihrem Leben auch nach Jahrzehnten nicht entstehen könnte.
Manche Menschen empfinden den Tod eines Kindes wie eine Amputation. Doch eine verwaiste Mutter definierte es noch stärker und passender:
„…Meine Kinder sind nicht nur Teile von mir. Ich bin ein Teil von ihnen. Das ist ein Grund, warum Eltern bestechbar werden. Solange wir alleine leben - keine Kinder haben - können wir ohne Angst für unsere Ideale leben. Wir haben ja außer unserem eigenen Tod nichts zu fürchten. Wenn wir Kinder haben, ist das ganz anders. Ihr Leben ist Millionen mal mehr wert als unser eigenes. So fühlen wir. Deshalb werden wir bestechlich. Droht man uns, unseren Kindern Leid zu zufügen, tun wir alles, auch das, was unseren Idealen widerspricht. …“
Es ist bedingungslose Liebe, die uns mit unseren Kindern eins werden lässt. Diese Liebe entsteht jeden Tag, mit jedem Blick und mit jeder Geste unserer Kinder neu. Und aus dieser bedingungslosen Liebe entsteht eine Trauer, die um so vieles schmerzlicher und lebenszerstörender ist als alle andere Trauer. Und wohin dann mit dieser Liebe, die wir keinem andern als unseren Kindern schenken können, weil sie zu einzigartig ist.
100000 Millionen Küsse und eine super fette Umarmung
Deine Mama