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Von Helma 27.11.2020 um 20:04 Uhr | melden
Lieber Ralf ,
im Gedanken bist auch du
immer bei mir.
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Vaterunser der Blumen
Es blühen viel Blümlein wunderhold
Im lieblich prangenden Garten,
Auf hoher Alpe, da glühet ihr Gold,
Sie schimmern im Thale, die zarten;
Ein holder Engel schwebt über der Au,
Er tränket die Blüthen mit Morgenthau,
Und pfleget ihrer so freundlich.
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Wer säte die Blümlein mit liebender Hand?
Wer malte des Schmelzes Gestalten?
Wer hat den schützenden Engel gesandt,
Und lehret den Kelch, sich entfalten?
Du Vater des Lebens im Blumengefild,
Unser Vater im Himmel, so freundlich und mild,
Geheiliget werde dein Name.
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Wohl in die geheimen Tiefen dringt?
Der Geist, und will sie ergründen,
Doch nimmer dem forschenden Geiste gelingt,
Des Blüthenreichs Grenze zu finden,
Denn welken die irdischen Blumen auch gleich,
Es blühet und grünet ein himmlisches Reich,
Dein Reich, o Vater! es komme.
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Doch, horch! wie gewaltig der Sturmwind braust,
Nicht wehrt ihm der schützende Engel,
Wie grausam durch zartes Gewebe er saust,
Und knicket den wankenden Stengel.
Du Vater, du winkest dem stürmenden Nord,
Er braust auf dein allgewaltiges Wort,
Dein Wille geschehe auf Erden.
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Mit Purpurseide bekleidest du
Des Feldes Lilien aufs Neue,
Das Bienchen fliegt emsig der Blume zu,
Daß es köstlichen Nektars sich freue;
Der die Lilie du kleidest, das Bienlein erquickst,
Und den Menschen mit höhern Gaben beglückst,
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Unser tägliches Brot gieb uns heute.
O zarte Blüthen! die Unschuld spricht
Aus eurem farbigen Spiele;
Doch Sünde trübet des Menschen Gesicht,
Ersticket der Liebe Gefühle;
Zu dir fleht reuend, o Vater der Huld
Der Sünder: Vergieb uns unsre Schuld,
Wie wir auch vergeben den Schuldnern.
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Sieh dort jene Blüthen auf sumpfiger Trift,
O Kind! laß dein Herz nicht berücken,
Es birget ihr Kelch ein tödtliches Gift,
Laß ab, laß ab, sie zu pflücken.
Wie zauberisch lockt ihrer Reize Gewalt!
O Gott, warum hast du so schön sie gemalt?
Ach, führe uns nicht in Versuchung!
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Ja, innig ist auch in der Blumenwelt
Der Schmerz an die Freude gebunden,
Und eh deine Hand noch die Rose hält,
Müssen Dorne dich erst verwunden,
Und alles verwelket, und alles verdirbt,
Im Herzen nur nicht die Hoffnung erstirbt,
Wir beten: Erlös uns vom Uebel.
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Doch eh uns umstrahlet im Sternengefild
Unsterbliche Kron der Gerechten,
So lasset hienieden der Ewigkeit Bild
Aus welkenden Blumen uns flechten;
Dir, waltender Geist! sei der Kranz geweiht,
Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit,
Und das Reich in Ewigkeit. Amen.
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Karl Rudolf Hagenbach, 1819
Liebe Angelika
Ich wünsche dir einen wunderschönen friedvollen Abend.
Liebste Herzgrüße in lieber freundschaftlicher Verbundenheit.
Helma mit Eva im Herzen