Vera
Paul

Gedenkseite für Vera Paul

Vera Paul wurde im Sommer am 28. August 1957 in Neunkirchen geboren und starb am 09. Oktober 2012 mit 55 Jahren in Göttingen. Sie wurde im Tierkreiszeichen Jungfrau geboren.

Ich erstelle diese Gedenkseite für meine Mama, die so plötzlich und unerwartet von uns gegegangen ist... Ich vermisse sie mit jeder Faser meines Herzens...

Mir kommt es vor, als wäre es erst gestern passiert...


Es war Montag, der 08.10.2012... Mama war nicht zu erreichen... Es ging ihr schon über das Wochenende schlecht und wir wollten sie auch schon Sonntag ins Krankenhaus schicken und hatten den Notarzt informiert, aber sie hatte sich geweigert. Dann am Montag ist mein Freund rüber in ihre Wohnung gegangen um nach dem rechten zu schauen.. Plötzlich der Anruf: "Ich werde jetzt den Krankenwagen rufen, deine Mama liegt hier und ist nicht mehr ansprechbar... Sofort hab ich meine Schwester informiert und wir sind zu Mama nach Hause gerannt... Als wir ankamen, war der Notarzt bereits vor Ort und und hat sie beatmet und sie erstversorgt... Sie haben was von "im RTW wird sie intubiert" erzählt... Das ganze ging wie ein Film an uns vorbei... Leider durften wir nicht mitfahren, also ist meine Schwester mit dem Auto hinterher... Ich musste leider wieder nach Hause gehen, da es mir soooooo schlecht ging, weil ich auch noch von einer dicken Grippe lahmgelegt war... Die ganze Zeit hab ich mit meiner Schwester Kontakt gehalten und gefragt wie es ihr geht bzw. ob sie schon bei ihr ist... Insgesamt musste sie 3 Stunden warten ehe sie zu Mama durfte... Um ca. 20 Uhr klingelt es an meiner Haustür... Meine Schwester und ihr Freund standen vor der Tür... Mit Tränen in den Augen fiel sie mir in die Arme und sagte: "Mama schwebt in Lebensgefahr!" Sofort sackte ich auf dem Boden zusammen... Meine Schwester sagte noch: "Sie wird das schaffen - sie ist doch so eine Kämpferin!"

Ja, dachte ich mir, ja sie ist wirklich eine Kämpferin... Schon einmal ist sie dem Tod von der Schippe gesprungen... Am nächsten Morgen - 09.10.2012 - sind wir zu Mama ins Krankenhaus... Meine Schwester wusste ja wo sie liegt, also gingen wir zu der Intensivstation und klingelten... Uns wurde gesagt, dass sie unsere Mama verlegt haben und wir haben uns gefreut, dass es ihr sicher besser geht... Wir haben geglaubt, dass eine Verlegung was Gutes bedeutet... Schnell wurden wir eines besseren belehrt.... Angekommen an der neuen Station, sollten wir in ein Zimmer gehen und dort auf die diensthabende Ärztin warten... Sie erzählte uns dann, dass sich Mamas Zustand in der Nacht rapide verschlechtert hat und sie deshalb verlegt wurde... Die Worte gingen an uns vorbei und unsere einzige Frage an sie war: "Es besteht doch die Hoffnung, dass sie es schafft?" Ihre Antwort war dass man jetzt noch nichts genaueres sagen kann und wir einfach abwarten müssten...

Danach sind wir zu Mama ins Zimmer... Ein schrecklicher Anblick... Die ganzen Schläuche und Kabel... Wir haben sie geküsst und gestreichelt und ihr Mut zugesprochen, dass sie es schaffen wird und dass sie kämpfen soll... Nach ca. 2 Stunden sind wir kurz nach Hause gefahren um uns später mit unserer Tante wieder am Krankenhaus zu treffen... Sie kam aus dem Saarland zu uns gefahren, nachdem sie hörte was mit Mama los war... Jetzt war es ca. 16:00 Uhr... Wieder sind wir zu Mama rein und haben mit ihr geredet und ihr Mut zugesprochen... Ein Pfleger sagte zu mir: "Um 18:00 Uhr werden wir sie in Rückenlage drehen" Ich sagte dann zu ihm, dass sie sie bitte wieder zurückdrehen sollen, falls es ihr dann schlechter geht... Um viertel vor sechs sind wir zu meiner Schwester nach Hause gefahren und ließen ihre Handynummer da, damit die Ärzte sich melden wenn etwas sein sollte...

Um 20 Uhr kam dann der Anruf, der unser Leben auf den Kopf stellte...
"Ihre Mutter wird die Nacht nicht überleben" Meine Schwester sackte zusammen und ich fing lauthals an zu schreien... Das war nur ein Scherz, dachte ich die ganze Zeit... Die müssen uns verwechseln...

Also sind wir wieder in die Klinik gefahren und dort wurden wir von einem Arzt empfangen, der uns mit in einen Nebenraum nahm... Er erklärte uns, dass Mama eine sehr sehr schwere Lungenentzündung hat, die bereits zu einem septischen Schock führte... Nach seinen Worten muss diese Entzündung schon Wochen in ihr geschlummert haben, denn bereits der ganze rechte Lungenflügel bestand nur noch aus Eiter... Auch ihre Nieren haben bereits ihre Arbeit eingestellt und die Leber begann ebenfalls zu schwächeln... Sie könnten nichts mehr für sie tun sagte er....

Wenn man solche Worte hört, zerreißt es einem das Herz...
Es fühlt sich so an, als ob jemand dir die Brust aufreißt und dein Herz in einzelnen Stücken rausreißt... Ich hab ihn angeschrien und gefragt warum das denn kein verdammter Arzt rausgefunden hat, denn sie war in letzter Zeit öfter beim Doc. Auch hab ich gesagt, dass ich diese Ärzte am liebsten umbringen würde.... Wir waren so verzweifelt.... Es konnte doch nicht sein, dass sie einfach NIE WIEDER nach Hause kommen würde?!?!

Nach diesem Gespräch sind wir nochmal zu Mama und haben sie das letzte Mal lebend gesehen...
Ich hoffe so sehr, dass sie alles gehört hat, was wir zu ihr gesagt haben...
Die Schwester die bei uns war hat uns dann nach zwei Stunden nach Hause geschickt, da sie uns nicht zutraute bei ihr zu bleiben wenn sie ihre letzte Reise antritt....
Bevor ich das Zimmer verließ hab ich ihr noch ins Ohr geflüstert: "Du warst die aller aller beste Mami der ganzen Welt. Ich liebe dich und werde dich vermissen. Ich wünsche dir eine gute Reise."

Das Krankenhaus zu verlassen mit dem Gedanken, dass sie nicht mehr nach Hause kommen wird war schrecklich... In diesem Moment funktioniert man nur noch... Nichts ist mehr wirklich...

Gegen 22:30 Uhr kamen wir bei meiner Schwester an und versuchten ein wenig Ruhe zu finden... Wir schauten fern und unterhielten uns... Dann haben wir beschlossen schlafen zu gehen und kaum lagen wir, klingelte das Handy meiner Schwester... Ich hörte sie nur "Ok, bis gleich" sagen und wusste bescheid... Mami war jetzt ein Engel...

Wir sind dann wieder ins Krankenhaus gefahren um sie noch ein letztes Mal zu sehen...
Sie war noch warm und sah so friedlich aus.... Wie ein Engel... Vor allem hat sie soooooo verdammt gut gerochen... Wie ein kleines Baby... Ich konnte gar nicht aufhören sie zu küssen und zu streicheln.... Zwei Stunden saßen wir bei ihr und haben uns verabschiedet... Der schlimmste Weg in meinem Leben... Ich wollte nicht weg, ich wollte bei ihr bleiben... Aber wir mussten gehen...

Diese Bilder haben sich so in meine Kopf gebrannt.. Ich will und kann es einfach nicht akzeptieren...

Mama, du hinterlässt eine so große Lücke in unserem Leben...
Wir vermissen dich und wir lieben dich unendlich....

We hold you in our heart untill we hold you in heaven!!!!