Walter Giller

Walter
Giller

23.08.1927
Recklinghausen
-
15.12.2011
Hamburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Walter Giller

Walter Giller wurde am 23. August 1927 in Recklinghausen geboren und zählt zu den bekanntesten Schauspielern der deutschen Nachkriegszeit. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft begann er zunächst ein Medizinstudium, bevor er sich der Schauspielerei widmete. Nach einem Volontariat an den Hamburger Kammerspielen erhielt er 1947 seine erste Theaterrolle in dem Stück „Wir sind noch einmal davongekommen“ von Thornton Wilders.

Von 1948 an war Walter Giller auch erstmals in kleineren Filmrollen zu sehen. Die erste Hauptrolle folgte dann 1951 in dem Film Primanerinnen. In den folgenden Jahren wurde der Schauspieler zu einem der bekanntesten Gesichter des deutschen Films. Seine Paraderolle war der schüchterne und sehr oft komische Liebhaber, welcher niemals ausfallend wurde und eher als der Junge von nebenan auftrat. Schade dabei ist, dass er nur selten die Möglichkeit bekam, sein großes Talent als Charakterdarsteller unter Beweis zu stellen. So brillierte er zum Beispiel im Jahre 1956 neben Heinz Rühmann in „Der Hauptmann von Köpenick“ sowie 1959 in dem Film Rosen für den Staatsanwalt, wofür er auch den Bundesfilmpreis erhielt. Einen zweiten Bundesfilmpreis wurde ihm im Jahre 1961 für seine Rolle in dem Film „Zwei unter Millionen“ mit Hardy Krüger verliehen.

Dies war dann auch für längere Zeit der letzte Filmerfolg. In den 1960er Jahren hatte er hauptsächlich Rollen in den damals gängigen Krimis, Abenteuer- und Paukerfilmen. Da Angebote für Kinoproduktionen ausblieben, konzentrierte sich Walter Giller ab 1970 voll auf das Medium Fernsehen und nahm nebenbei seine Theaterkarriere wieder auf. Sehr häufig war er dabei als Sketchpartner von Peter Frankenfeld zu sehen, wobei er oftmals den angetrunkenen Kneipenbesucher spielte. In den letzten Jahren war Walter Giller dann nur noch selten in kleineren Fernsehrollen, wie „Rosamunde Pilchers – Stunden der Entscheidung“, zu sehen.

Privat war Walter Giller seit dem 5. Februar 1956 mit der Schauspielerin Nadja Tiller verheiratet. Die beiden galten in den 1950er und 1960er Jahren als Traumpaar des deutschen Films und standen auch oft gemeinsam vor der Kamera. Im Jahre 2006 wurde das Paar gemeinsam mit einem Bambi für ihr Lebenswerk geehrt. Walter Giller war 2008 an Lungenkrebs erkrankt und starb am 5. Dezember 2011 in einer Hamburger Klinik.