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Gedenkseite für Heinz-Jörg Bartel
Heinz-Jörg Bartel (genannt Bartschi) wurde im Frühling am 12. Juni 1953 in Oberhausen geboren und starb am 17. Januar 2010 mit 56 Jahren in Hamburg.
Spät haben wir uns im Leben kennengelernt, aber noch rechtzeitig, um fast 15 Jahre zusammen zu erleben. Dafür bin ich dankbar! Auch dafür, dass du dich getraut hast, eine Frau mit 2 pubertierenden Jugendlichen durch alle schwierigen Zeiten zu begleiten und zu unterstützen. Das hast du dir bestimmt nicht so dramatisch vorgestellt ...
Als Roxana sich 2007 ihr Leben nahm, nach der langen quälenden Krankheit, da warst auch du schon todkrank, aber das wussten wir noch nicht. Erst ein Jahr später gingst du endlich zum Arzt, nach unserem einzigen Urlaub im Elsass. Du bekamst kein Essen mehr runter. Diagnose Speiseröhrenkrebs!
Anfangs inoperabel, aber nach der ersten Chemo staunte die Ärtzteschaft. Und - du konntest wieder Essen! Eine deiner Lieblingsbeschäftigungen!
Wir erlebten seit der Diagnose eine so intensive Zeit, mit deinem Tod vor Augen. Du warst wie erlöst und heiter wie immer, weise auch. Du tröstetes die Freunde - und mich. Und du machtest mir noch auf dem Diktiergerät akkustische köstliche Geschenke, so dass ich deinen tiefen Bass immer wieder hören kann, wenn ich will.
Nach der OP, wo sie dir den Magen zu einem winzigen Schlauch verkleinerten, wurde alles anders. Hunger hattest du nicht mehr, aber essen wolltest du alles - möglichst deftig! Genießer eben, Lüstling!
Metastasen verstreuten sich bis in dein reichhaltiges Gehirn, bis du nicht mehr schreiben und nicht mehr gehen konntest. Not-OP! Schlechte Überlebenschancen. Aber wieder: Oh Wunder! Herr Bartel war wieder Herr Bartel nach der OP!
Dann musste schnell bestrahlt werden und ab da wurde es die reine Qual für dich.
Am ersten Dezember 2009 warst du bereit, ins Hospiz in der Margaretenstr. zu gehen, und deinen geliebten Grindelhof hinter dir zu lassen. Deine Kinder kamen aus BW und begleiteten dich dorthin.
Vorher waren noch deine Mama und dein Bruder zum Abschiednehmen gekommen. Auch dein Vater war noch da (er ist nun auch gestorben).
Du hast deinen ersten Enkel noch in den Arm nehmen können. Inzwischen hast du 3 1/2? Ich verliere den Überblick! Denn ich bin inzwischen Uroma!
Ich zog mit im Hospiz ein und blieb bis du dann gestorben bist. Am 17. 01. 2010.
Familie und Freunde hatten in diesen Wochen an deinem Bett gesessen, geraucht, getrunken, geredet ... du auch manchmal mit, aber meist doch schlafend.
Und dann hast du tatsächlich das Kunststück fertig gebracht, wie Roxana auch an einem 17. zu sterben. 2 Jahre und 4 Monate nach ihr!
Danach schwappte eine Welle der Hilfsbereitschaft über mich.
Und erst heute fange ich an, zu begreifen, was in diesen Jahren alles zur Summe wurde, die nun mein Leben ausmacht.
Tschüß Schnatz und Hallno
