Helmut Haller

Helmut
Haller

21.07.1939
Augsburg
-
11.10.2012
Augsburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Helmut Haller

Fußball-Deutschland trauert um Helmut Haller. Der Vize-Weltmeister von 1966 starb am Donnerstag im Alter von 73 Jahren nach schwerer Krankheit.

"Helmut Haller gehörte zu den überragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballs. Unvergessen sind seine großartigen Leistungen - speziell bei der Weltmeisterschaft 1966", würdigte Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), das Lebenswerk Hallers.
"Sein Tod macht uns sehr traurig."

Auch bei seinem Heimatclub FC Augsburg herrschte tiefe Betroffenheit. "Helmut Haller war einer der größten Fußballhelden der Nachkriegsgeschichte und hat den Augsburger Fußball und Generationen von Fußballern geprägt", hob Peter Bircks, Aufsichtsratsvorsitzender des bayerisch-schwäbischen Bundesligisten, hervor. "Wir sind in Gedanken bei seiner Familie."

Bereits vor einigen Jahren fürchteten Familie und Fans nach einem Herzinfarkt um Hallers Leben. Doch er überstand diese schwierige Zeit, und selbst danach schnürte er für gute Zwecke ab und an die Fußballschuhe. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn man das, was einem der Fußball gebracht hat, ein wenig zurückzahlen kann", sagte Haller danach einmal. Zuletzt hatte er sich dann aber weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Helmut Haller spielte von 1958 bis 1970 in der Deutschen Fußballnationalmannschaft und erzielte in 33 Länderspielen 13 Treffer. Als einer der ersten deutschen Fußballer nach Ludwig Janda, Horst Buhtz und Horst Szymaniak ging Helmut Haller nach Italien und wurde dort mit dem FC Bologna 1964 Italienischer Meister. Später wechselte er zu Juventus Turin und errang 1972 und 1973 ebenfalls die italienische Meisterschaft. Zwischendurch spielte er auch bei der Augsburger Benefiz-Fußballmannschaft, den Datschiburger Kickers.

Helmut Haller nahm an drei Fußball-Weltmeisterschaften teil: 1962 in Chile, 1966 in England und 1970 in Mexiko. Sein größter Erfolg war der zweite Platz bei der WM in England, als England im Finale durch das Wembley-Tor 4:2 gegen Deutschland gewann. Helmut Haller hatte die deutsche Mannschaft im Endspiel mit 1:0 in Führung geschossen. Mit insgesamt sechs Treffern war er bei diesem Turnier der zweiterfolgreichste Schütze nach dem Portugiesen Eusébio (9 Tore).

1979 beendete Helmut Haller bei seinem Heimatverein FC Augsburg seine Laufbahn als Fußballspieler. Nach Ende seiner Karriere arbeitete er als Trainer, war Vizepräsident beim FC Augsburg, stieg als Repräsentant bei einem Augsburger Vereinsausstatter ein und öffnete dem Zusmarshauser Unternehmen Sortimo (Fahrzeugeinrichtungen) in Italien viele Türen. Zudem konzentrierte sich der Sportler im Geschäftsleben auf das Führen einer ihm gehörenden Modeboutique in der Fuggerstadt. Für die lokale Wählervereinigung Freie Bürger Union kandidierte Helmut Helmut Haller später auf Listenplatz 15 zum Augsburger Stadtrat. Bei der Wahl am 10. März 1996 reichten seine Wählerstimmen für den Einzug in das Stadtparlament jedoch nicht aus.

Auch gesundheitlich musste Helmut Haller Rückschläge einstecken. Nach einer erfolgreich verlaufenen Hüftoperation spielte er sogar mit über 60 nochmals mit Freunden Fußball, doch an Sport war längst nicht mehr zu denken. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2006 erlitt er einen schweren Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr richtig erholte und der ihm bis zu seinem Tod zu schaffen machte.

In seinen letzten Lebensjahren litt Helmut Haller an schwerer Demenz und Parkinson. Er starb am 11. Oktober 2012 im Kreise seiner Familie.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Haller
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