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von Natalie Clement am 14.01.2015 - 23:01 Uhr | melden
Liebe Trauergäste,
Liebe Angehörige und Freunde,
es fällt mir nicht leicht an dieser Stelle tröstende Worte auszusprechen.
Vielleicht ging es vielen von euch auch wie mir.
Als ich von Andys Tod erfuhr, war ich erst einmal gelähmt, unfähig klare Gedanken zu fassen.
Später dachte ich zurück, wie wir uns vor 5 Jahren bei einer Geburtstagsfeier kennen lernten. Er war zurückhaltend und wirkte etwas schüchtern und überlegt. Am Abend lernte ich ihn besser kennen und hatte dann andererseits das Gefühl,
er ist ein Mensch bei dem man sich beschützt und geborgen fühlt.
Seitdem waren wir mehr als drei Jahre zusammen. In dieser Zeit lernte ich ihn sehr gut kennen.
Auch wenn er etwas grantig und ernst wirkte, merkte ich, dass man mit ihm so richtig Spaß haben konnte.
Er liebte die Natur. Im Sommer waren wir oft am See und wenn es nach ihm ginge, dann hätten wir jeden Abend draußen gegrillt (mit richtigem Feuer, versteht sich). Wenn er dafür eingekauft hat, dann hauptsächlich Fleisch. Alles andere war Nebensache. Überhaupt fand er alles faszinierend was mit Feuer zu tun hatte. Insgeheim wollte er ja Pyrotechniker werden. An Sylvester kamen wir alle dann in den Genuss seiner selbstgebauten Kreationen.
Auch konnte man mit ihm super gut diskutieren und philosophieren. Er machte sich viele Gedanken über das Universum, wie es wohl auf den Sternen und Planeten aussieht und wie die Erde wohl entstanden ist, wo wir Menschen herkommen, warum wir ständig Kriege führen und wie wir in Zukunft leben werden.
Er jedenfalls wollte immer etwas in der Welt bewegen und erleben.
Zu dieser Zeit hatte er auch immer große Pläne für die Zukunft. Er sah sich irgendwann als Firmenchef, der gut für seine Familie sorgen kann. Natürlich in einem schönen Landhaus mit großem Garten, so wie er auch das Haus seiner Eltern liebte. Seine Geschwister dort aufwachsen zu sehen war eine große Freude für ihn. Überhaupt war er sehr stolz auf sie. Immer erzählte er, wie gut sie in der Schule seien und dass aus ihnen mal was Gescheites werden wird.
Auch seine Freunde waren ihm sehr wichtig. Oft erzählte er von den tollen Erlebnissen die sie zusammen als Kinder und Jugendliche hatten. Erst die tollen Baumhäuser die sie gebaut hatten und später die Partys die ab und zu etwas ausgeartet sind. Es waren für ihn unvergessliche Zeiten mit seinen besten Freunden, die er später im Berufsleben sehr vermisst hat.
Dies war aber nicht das einzige was ihm gefehlt hat. Andy war ein Mann mit harter Schale und weichem Kern. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm sehr schwer fiel, Liebe oder Zuneigung auszudrücken. Er konnte und wollte seine Gefühle nur den vertrautesten Menschen mitteilen, vielleicht um so nicht verletzt zu werden.
Er meinte, er fühle sich oft unverstanden und kapselte sich immer mehr ab.
So muss nun Andys Entscheidung aus dem Leben zu gehen wohl für viele völlig unerwartet und unverständlich sein. Viele Fragen bleiben offen. Sein Verlust berührt uns alle sehr.
Er wird in unseren Herzen und Erinnerungen weiter leben, egal was wir tun, egal wo wir gerade sind.
Wir danken ihm, dass wir das Glück hatten, einen so wunderbaren Menschen kennen gelernt zu haben.
Nun ist er frei von allen Sorgen und kann in Frieden ruhen.
