Benedikt
Romba

Von Papa 26.05.2013 um 20:32 Uhr | melden

Lieber Benedikt,
morgen sind es 300 Tage, 300 Tage ohne Dich.
Bis zum 31.07.2013 zähle ich noch die Tage.
Dann ist ein Jahr um, dh. 365 Tage, 365 Tage haben wir von Dir keinen Anruf mehr erhalten.
Ich denke immer noch mit starker Traurigkeit an unser Telefonat.
Ein Telefonat der Traurigkeit, der Machtlosigkeit, Du warst so weit entfernt.
Wir konnten nicht einfach zu Dir fahren und Dich wach rütteln.
Leider haben Dir meine letzten Worte weh getan, als ich sagte, wenn ich könnte, ich würde Dich in eine Klinik einweisen lassen.
Es waren Worte der Hilflosigkeit.
Mir war es bewusst, wenn ich Dich an diesem Tag vielleicht hätte retten können, es wäre nicht von Dauer gewesen.
Wir hätten immer mit der Angst leben müssen, wann versucht er es wieder.
Ich weiss es von meinem Bruder Kurti, nach 2 Fehlversuchen schaffte er es doch seinem Leben ein Ende zu setzen.
Warum bist Du nicht den Weg von Carsten gegangen, er hat sich helfen lassen, ich hoffe nur von Dauer.

Lieber Benedikt, ich werde mich auf dieser Seite nur noch selten melden. Heute habe ich wieder ein Tagebuch angefangen, in diesem kann ich meine Gedanken offener schreiben.
Mittlerweile gehört Dein alter Arbeitgeber zu einem Konzern, dieses habe ich im Internet gelesen.

Ich denke mit tiefer Traurigkeit daran, dass ich Dir in den letzten Jahren nicht richtig beistehen konnte.
Aber ich hatte mit meinen eigenen Erkrankungen genug Probleme und habe mich deswegen zurück gezogen.
So hatten wir beide einen Tunnelblick und entfernten uns von einander.
Leider hast Du es mir oft nicht leicht gemacht, da Du kein Verständnis für meine Situation hattest.
Vielleicht konntest Du es auch nicht, Du warst noch zu jung.

So lieber Benedikt, jetzt will ich Schluß machen, das Abendbrot wartet. Wieder ist fast ein Tag um, der nächste trostlose Tag kommt bestimmt.

Ich bin in Gedanken immer bei Dir.

Papa