Benedikt
Romba

Von Bärbel Romba 10.11.2013 um 20:30 Uhr | melden

Lieber Benedikt,

heute schicke ich dir eine helle Sonntagskerze aus Bad Steben, Bayern.

Ich hatte zwar meinen Laptop mitgenommen, aber das Internet ist hier so langsam, dass ich oft verzweifele.
Es dauert ewig, bis sich eine Seite öffnet, und beim nächsten Klick kann sie wieder verschwunden sein.

Deshalb werde ich nicht so oft auf der Gedenkseite sein.
Es kostet einfach zu viel Zeit. Du weißt, dass ich auch so immer an dich denke.

Jetzt ist schon fast 1 Woche herum. Es ist für mich ungewohnt, nur etwas für mich persönlich zu tun.
Die Therapien nehmen die meiste Zeit des Tages in Anspruch, aber sie bekommen mir gut.

Heute war ich hier im Ort in der Kirche zum Gottesdienst. Das Thema war: " Beten und alle Sorgen und Probleme bei Gott abladen".

Heute hatte ich viel Zeit zum Lesen. Das 1. Buch aus der Bibliothek habe ich schon durch.
Abends telefonieren Papa und ich ganz lange und lassen den Tag Revue passieren.
Inzwischen kann ich auch hier ganz gut schlafen. Die ersten Nächte waren sehr schlecht.

Ich hoffe, das es irgendwann einmal einen schönen Tag gibt, damit ich mit meinem Fotoapparat einige Landschaftsaufnahmen machen kann.
Im Sommer ist die Gegend hier bestimmt sehr reizvoll.

Die ersten Patienten reisen am Dienstag wieder ab. Mal sehen, wer sich dann an meinen Tisch gesellt.

Wahrscheinlich gehen die Wochen schneller vorbei als erwartet. Am 3. Tag wollte man mir 2 Wochen Verlängerung verpassen. Ich konnte die Oberärztin auf
1 Woche runter handeln.
4 Wochen von zu Hause weg sein, ist mehr wie genug. Sonst sprechen meine Vierbeiner hinterher nicht mehr mit mir.

Außerdem rückt Vivien´s Entbindung immer näher...

So, mein Großer, Zeit für mich zum Schlafen gehen.
Du begleitest mich in meinen Gedanken und in meinem Herzen.

In Liebe

Mama

Es tut mir leid für meine Gedenkseiten-Freunde, denen ich zur Zeit nicht schreiben kann. Ich denke immer an euch und an eure Familien.