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Trauer ist ein Spiegel des Reichtums
Von Marion Amend 21.04.2015 um 20:49 Uhr | melden
Wir Menschen haben die problematische Neigung, uns an Reichtum zu gewöhnen, auch an inneren Reichtum. Sobald Wertbezüge in unser Leben treten, zb. eine Partnerschaft, Freundschaft, Mutter oder Vaterschaft, gewöhnen wir uns an unsere Lieben und gehen mit ihnen um, als wären sie Besitztümer, auf die wir einen Anspruch hätten. Allmählich merken wir kaum mehr, wie sehr jene Menschen, auf die unser Dasein bezogen ist, dieses intensivieren und uns beglücken. Erst der ABSCHIED von ihnen holt ihre Werthaftigkeit in unser Bewußtsein zurück. Die Trauer setzt den Rotstift an und korrigiert sämtliche irrwitzigen Anspruchsideen. "Alles ist Leihgabe", alles ist Geschenk, das Leben als Ganzes ist ein Geschenk bis zum Tod,", schreibt sie über unsere durchgestrichenen Besitztumsphantasien. "Doch siehe, du zählst zu den Beschenkten. Du warst Jahre lang beschenkt . Ich bin der Preis, du du jetzt zahlen mußt. Je inniger deine Beziehungen waren, je froher du um sie warst, umso heftiger mußt du jetzt weinen-über den großen Grund zur Freude, du du hattest!"
So spricht die TRAUER. Deine Tochter
