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Gedenkseite für Bruder Josef Kostka SVD
Geboren wurde Josef Wasel am 28. März 1868 in Allrath bei Grevenbroich.
Seine Eltern waren der Schafhirt Christian Wasel und dessen Ehefrau Josefina.
Josef Wasel war das zweitälteste der 8 Kinder. Da er aufgrund seiner Konstitution schnell kränkelte, konnte er sehr häufig die Schule nicht besuchen und versäumte im Unterricht sehr viel.
Er fand nach der Schulentlassung einen Arbeitsplatz auf einem Bauernhof als Pferdeknecht.
Im sonntäglichen Gottesdienst hingegen fehlte er nie. Die Missionspredigten zweier Missionare aus dem 1875 gegründeten Steyler Missionskloster St. Michael, die er in der heimatlichen Kirche hörte, beeindruckten ihn sehr und ließen in dem ruhigen und zurückhaltenden Mann den Wunsch reifen, auch in die Mission zu gehen und dort zu helfen.
Er ließ sich auch durch alle Hinweise auf seinen Gesundheitszustand und die klimatischen Bedingungen und Gefahren in den Missionsgebieten nicht beeinflussen.
Mit 28 Jahren machte er sein Vorhaben wahr, verließ sein Elternhaus und brach alle Brücken hinter sich ab.
Am 14. August 1896 hatte er sein Ziel erreicht und wurde in Steyl aufgenommen.
Bereits am zweiten Tag nach seiner Aufnahme wurde er nicht als Pferdeknecht, wie er gedacht hatte, der klösterlichen Landwirtschaft in Steyl zugewiesen, sondern der Klosterküche, die damals 21 Jahre nach Gründung des Klosters bereits für immerhin rund 600 Bewohner zu sorgen hatte. Arbeit gab es also genug.
Nach vier Monaten nahm Josef Wasel als Novize den Namen "Kostka" an, den Namen jenes jungen polnischen Heiligen, der noch als Novize im Alter von nur 18 Jahren verstorben war.
Am 11. Dezember 1898 legte Bruder Kostka nach der zweijährigen Prüfungszeit als Novize seine Ordensgelübde ab. Er hatte immer gehofft, in die Missionsgebiete geschickt zu werden. Er hatte sich auch mehrmals an den Ordensgründer gewandt mit der Bitte um Entsendung, doch Arnold Janssen vertröstete ihn immer wieder: Das Schiff sei noch nicht für ihn da.... Jetzt glaubte er sich am Ziel seiner Wünsche und hoffte auf eine rasche Entsendung.
Der Ordensgründer hatte mit ihm aber wohl andere Pläne. Er wurde auch entsandt, aber nicht in die Mission in Übersee, sondern zur Mithilfe beim Aufbau eines neuen Missionshauses im nahen Saarland.
Nach zweijährigem Noviziat hatte Bruder „Kostka“ am 11. Dezember 1898 die ersten hl. Ordensgelübde abgelegt, aber bereits zwei Tage später schickte ihn der Ordensgründer Arnold Janssen persönlich mit dem Auftrag zum Aufbau der Küche für das vor wenigen Monaten gegründete und noch im Aufbau befindliche Kloster St. Wendel im Saarland.
Die Zeit im Kloster St.Wendel
1906 legte er dort die Ewigen Gelübde ab, 1911 wurde er vom Küchendienst befreit und in das eigentliche Kloster versetzt, in dem nun auch schon 200 Missionsschüler lebten.
Er war ab jetzt zuständig für die Herstellung der Limonade für die Hausbewohner und alle Arbeiter, aber auch für die immer größer werdende Schar von Pilgern.
Zum Ende des 1. Weltkrieges wurde ihm der Verkaufsstand für Devotionalien anvertraut, den er auch ohne kaufmännische Vorbildung auf seine eigene Weise betrieb, in dem er die Preisgestaltung vom sozialen Status der Kundschaft abhängig machte: Wer reich war, zahlte mehr... Und auf Gewinne wollte er auch nicht verzichten: „Es ist doch für die Mission!“
Bruder Kostka sollte hier bleiben bis zum Jahre 1941, als das Missionshaus und die Schule von den NS-Machthabern geschlossen wurde - 43 Jahre seines Lebens!
Hier in St. Wendel erkrankte er, hier wurde er auf wundersame Weise geheilt.
Seine Visionen und Schauungen sind aus dieser Zeit und auch später überliefert.
Erkrankung und Heilung 1929
Im Februar des Jahres 1929 erkrankte Bruder Kostka schwer. Er hatte die besonders am rechten Bein aufgebrochenen Frostbeulen und die am Bein herunter laufenden nassen Ausscheidungen anfangs ignoriert und sich erst nach einem zusätzlichen Grippeanfall gemeldet, aber da eiterten die Wunden doch schon sehr stark. Der Verband wurde täglich gewechselt, aber am rechten Bein zeigten sich bei ihm trotzdem keine Besserungen.
Als er so einmal im Lehnstuhl saß, das Bild des Ordensstifters vor sich, soll er zu ihm gesagt haben: „Vater, du hast mich so oft angeschmiert, (Anm. d. Verf.: Weil Janssen ihn nie in die Mission entsandt, sondern ihm immer wieder andere Aufträge gegeben hatte) jetzt kannst du mir auch mal meine Beine heilen. Das ist für dich eine Kleinigkeit!“
Hinter sich will er dann eine Stimme gehört haben, die ihm sagte:
„Dein Bein ist heil. Geh ins Wasser. Es wird auch nie wieder krank!"
Der Verband wurde gelöst, das Bein hatte fast normales Aussehen, an den Stellen der früheren Eiterungen waren ziemlich starke Narben.
Der Vorgang wurde schnell bekannt, aber er blieb ein internes Hausgespräch und wurde nicht nach Steyl und auch nicht Rom gemeldet.
Erst 5 Jahre später erfuhr der damalige Vizepostulator davon, der sich auch gleich an den Generalsuperior Grendel in Rom wandte.
Wunderprozess 1935 - 1936
Der Wunderprozess vor dem Gerichtshof in Trier begann am 31. Oktober 1935 unter dem Vorsitz des Bischofs und zog sich mit den Verhören, Untersuchungen, Übersetzungen etc. noch bis zum 31. März 1936 hin. Die Akten gingen nach Rom, wurden aber erst fast 40 Jahre später nach Veröffentlichung des päpstlichen Dekrets über die heroischen Tugenden des Ordensgründers Arnold Janssen zur Eröffnung des Apostolischen Wunderprozesses wieder hervorgeholt.
Die römische Ärztekommission und auch die Offiziale der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen erklärten dabei wiederholt, dass sie seit Jahren nicht einen so klaren, genauen und durchsichtigen Prozessbericht verhandelt hätten.
Bruder Kostka ging mit seiner Heilung als wesentlicher Bestandteil in den Seligsprechungs- und damit auch in den Heiligsprechungsprozess des Ordensgründers Arnold Janssen ein.
"Ein begnadeter Mensch..."
Der bereits Ende 1935 in Trier geführte Wunderprozess lenkte die Aufmerksamkeit auf den unscheinbaren und bisher unauffälligen Bruder, dessen Verhältnis zu Arnold Janssen, zu seinen Oberen und zu seiner eigenen Berufung als kindlich, treu und ehrfürchtig beschrieben wurde.
Pater Josef Schumacher, Präfekt und Rektor des Hauses St.Josef in Geilenkirchen, wo Bruder Kostka 1941 nach der Schließung St. Wendels durch die Gestapo, für drei Jahre Unterkunft fand, charakterisierte ihn so:
„Ein schlichter Bruder. Heilige Einfalt, die zugleich heilige Klugheit ist. Ein Mann, in dem das Kind lebendig blieb: Gläubigkeit, Frömmigkeit, Fröhlichkeit, Gehorsam. Er konnte tief ernst werden, und doch blieb er Kind. Ein Auge, das tief schaute und das doch arglos blickte wie das eines Kindes; das alles wusste und doch harmlos blieb; das das Böse hasste und den Sünder liebte.“
Pater Schanz, der damalige Rektor des Hauses St. Arnold, wohin die Odyssee den Bruder 1944 geführt hatte, schrieb zu seinem Tode:
„Als ein wirklich begnadeter Mensch ging er seinen Weg und suchte überall Gottes Ehre. Er wahrte sich eine nie versiegende Freude und herzliche Freundlichkeit.“ -
Und auf dem Totenzettel stand 1946 die Fortsetzung zu lesen:
„Wenn diese Art auch ein Geschenk seiner Heimat war, hat er doch allem tiefste religiöse Begründung verliehen.“
Zur Lüge nicht fähig
Pater Carl Friedrich hat viele Gespräche mit Bruder Kostka geführt, um sich ein genaues Bild von diesem durch und durch gläubigen Mann zu machen, der ihn aufgrund seiner Schilderungen und Bekenntnisse, aber auch gerade aufgrund seiner begnadet schlichten, ja fast kindlichen Wesensart für absolut glaubhaft hielt, zur Verstellung oder Lüge nicht fähig.
Ein Leben in Buße
Bruder Kostka geißelte sich nach diesen Feststellungen selber, beginnend mit 37 Jahren. Bis zum Alter von 60 Jahren trug er einen Bußgürtel, eine Kette mit Zacken. Der Bruder Schmied weigerte sich die Zacken so scharf zu machen, wie Bruder Kostka es gern gehabt hätte
Kurz nach Mitternacht stand er tagtäglich auf, kleidete sich an und ging in die Kapelle, von 0.30 Uhr bis 02.00 Uhr, vom 60. Lebensjahr ab 03.00 Uhr zuerst zum Hochaltar, dann zum Marienaltar.
Pater Friedrich berichtete:
„Wenn die anderen Hausbewohner um 5 Uhr zur Kirche kamen, hatte Bruder Kostka immer schon zwei Stunden im Gebet ausgeharrt. Tagsüber zeigte er keine Ermüdung, gönnte sich zur Mittagszeit keine Siesta, war nicht verstimmt oder niedergedrückt und zeigte auch sonst nichts Auffallendes in seiner Haltung.“
Noch zwei Monate vor dessen Tod konnte sich Pater Friedrich anlässlich eines Besuches in St. Arnold persönlich davon überzeugen, dass Bruder Kostka noch immer an seinen nächtlichen Anbetungen festgehalten hatte, mit Erlaubnis des Rektors, aber unbemerkt von seinen Mitbrüdern im Hause.
Seine Visionen
Kein Sterbenswort verlor Bruder Kostka auch in all den Jahren über das, was er als großes Geheimnis nicht einmal seinem Beichtvater anvertraute.
Als Pater Friedrich ihn dann aber eines Tages nach dem Grunde für seine ungewöhnlich harte Lebensführung in Sühne und Buße fragte, gab er treuherzig zu verstehen, dass er jeden Tag während der hl. Messe parallel die Leidensgeschichte Jesu bildhaft erlebe und dass er so verstanden habe, dass man dem Gekreuzigten nicht ähnlich werden könne, wenn man nicht auch wie er Leid und Sühne auf sich nehme.
Pater Friedrich, dem er sich immer glaubensvoll anvertraute, protokollierte u.a. folgendes:
„Das Wesen ist immer das gleiche, mag die hl. Messe lang oder kurz sein. Bei jeder Messe treten die Einzelheiten der Passion vor meine Seele und vor des Glaubensauge und zwar so, wie sie sich in der Karwoche vollzogen haben. – Die handelnden Personen in der damaligen Tracht, mit ihren äußeren Bewegungen und oft auch in ihrer Herzensgewinnung treten vor das Glaubensauge. Ich nehme dann wahr, wie die Personen von der Hölle aufgepeitscht werden, wie sie in Wut geraten, wie sie ihre Leidenschaft an dem unschuldigen Opferlamm auslassen. Ich sehe die Straßenbilder mit den orientalischen Häusern, ich sehe die nächtliche Beleuchtung durch Öllampen und durch Fackeln... Schon 40 Jahre sehe ich die Person unseres Herrn und Meisters und zwar bei jeder hl. Messe. Es ist immer das gleiche erhabene Schauspiel...Die Seele wird immer mehr gehoben von der unendlichen Erhabenheit der hl. Messe. Sie ist ja wirklich das Größte und Höchste, was Himmel und Erde besitzen.“
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Für Pater Friedrich stand nach all den vielen Gesprächen fest:
„Verstellung und Renommiersucht waren bestimmt nicht im Spiele. Es lag kein Grund vor, ihm Misstrauen entgegenzubringen.“
Für ihn war Bruder Kostka ein „gottbegnadeter Ordensmann“, doch in kirchlichen Kreisen allgemein tat man sich in den 50-er Jahren damit noch sehr schwer.
Bedenken gegen eine Veröffentlichung der Aufzeichnngen bezogen sich hauptsächlich auf die Manuskripte von Pater Friedrich, da man nicht klar abgrenzen konnte,was von Bruder Kostka und was aus seiner Feder stammte.
Ein anderer Ordensbruder schrieb dann ein zusammenhängendes Lebensbild von Bruder Kostka, nahm auch nur Teile von Pater Friedrichs Aufzeichnungen auf und verteidigte den übernatürlichen Ursprung der Visionen.
Es sind mittlerweile mehrere Bücher über Bruder Kostka und seine Schauungen geschrieben worden. Die nach ihm benannte "Bruder-Kostka-Gemeinschaft" mit vielen Mitgliedern betreibt seine Seligsprechung und pflegt sein Grab auf dem Missionsfriedhof in St. Arnold, wo er begraben werden wollte. Und die Steyler Missionare haben ihren "Schatz", wie der damalige Pater Provinzial B. Werle betonte, bei ihrem Wegzug aus St. Arnold auch dort belassen.





