Burt Lancaster

Burt
Lancaster

02.11.1913
New York USA
-
20.10.1994
Century City Los Angeles

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ZurückAus dem Kondolenzbuch: Burt Lancaster wurde 1913 in New York als Sohn eines Postang

von Dirk Bruckner am 25.05.2023 - 21:37 Uhr | melden

Leben und Werk
1913–1946
Burt Lancaster (links) und Nick Cravat (zwischen 1935 und 1938)

Burt Lancaster wurde 1913 in New York als Sohn eines Postangestellten geboren. Als Kind eher schmächtig, entwickelte er während der Pubertät ein starkes Interesse an Sport und Athletik. Zusammen mit seinem Freund Nick Cravat (1912–1994), den er im Alter von neun Jahren kennengelernt hatte, bildete er sich zu einem professionellen Akrobaten aus. Ab 1932 führten die beiden Jugendfreunde unter dem Namen „Lang & Cravat“ Zirkusnummern auf und waren unter anderem als Trapezkünstler und Hochseilartisten zu sehen. 1935 heiratete Lancaster seine Zirkuskollegin June Ernst. Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1946 geschieden.

Verletzungsbedingt musste Lancaster seine Arbeit als Akrobat 1941 aufgeben. Bis 1942 arbeitete er unter anderem als Verkäufer für Damenunterwäsche, in einer Kühlschrankfabrik sowie für ein New Yorker Konzertbüro und wurde dann zum Kriegsdienst eingezogen. Während seiner dreijährigen Dienstzeit war er auch als Organisator und Darsteller verschiedener Bühnenprogramme und Shows für die Unterhaltung der Soldaten zuständig.

Im September 1945 wurde Lancaster aus der Armee entlassen. Kurz darauf begegnete er in einem Aufzug zufällig einem Theaterproduzenten, der nach einem Schauspieler suchte, welcher in dem Bühnenstück A Sound of Hunting die Rolle eines Sergeants spielen konnte. Obwohl Lancaster keine Schauspielausbildung hatte, erhielt er die Rolle.

Das Bühnenstück wurde zwar nach drei Wochen wieder abgesetzt, aber Talentsucher aus Hollywood wurden auf Lancaster aufmerksam, den Kritiker für seine darstellerischen Fähigkeiten und seine Bühnenpräsenz lobten. Innerhalb kurzer Zeit erhielt der 32-jährige Lancaster sieben Filmangebote. Er lernte seinen langjährigen Künstleragenten und Produktionspartner Harold Hecht kennen. Anfang 1946 absolvierte Lancaster in Hollywood erfolgreich einen Leinwandtest und unterschrieb einen Vertrag bei dem erfahrenen Produzenten Hal B. Wallis, der ihm 10.000 Dollar Prämie und danach 1.250 Dollar pro Woche zahlte. Im gleichen Jahr heirateten Burt Lancaster und Norma Anderson. Die Ehe wurde 1969 geschieden. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.
1946–1950

Der Produzent Mark Hellinger, der die ersten Leinwandtests von Lancaster zu sehen bekam, engagierte ihn für seinen Film Rächer der Unterwelt, nach einer Hemingway-Story unter der Regie von Robert Siodmak (1946). Der Film wurde zu einem Klassiker des Film noir und machte den jungen Darsteller mit einem Schlag bekannt. Während andere Schauspieler oft Jahre und Jahrzehnte brauchen, um sich in Hollywood durchzusetzen, konnte sich Lancaster bereits mit seinem ersten Film als neuer Star profilieren.

1947 wurde Lancaster die Hauptrolle in der Uraufführung des Theaterstücks Endstation Sehnsucht angeboten. Da die Produzenten seinen Gagenforderungen nicht nachkommen wollten, ging die Rolle an Marlon Brando, der damit seine Karriere begründete.

Lancasters zweiter Film war Desert Fury – Liebe gewinnt, in dem er als Polizist zu sehen war, der sich in die Tochter einer reichen Kasinobesitzerin verliebt. Danach trat er in dem Gefängnisdrama Zelle R 17 auf und war 1948 in einem weiteren Film Noir, Vierzehn Jahre Sing-Sing, zu sehen. Hier agierte er zum ersten Mal an der Seite seines späteren langjährigen Schauspielpartners Kirk Douglas, mit dem ihn von da an eine enge persönliche Freundschaft verband. Douglas war wie er selbst bei Hal B. Wallis unter Vertrag. Bei Kritik und Publikum ebenfalls erfolgreich war Du lebst noch 105 Minuten (1948), ebenfalls ein Film noir, in dem ein Ehemann (Lancaster) die Ermordung seiner ans Bett gefesselten Frau (Barbara Stanwyck) plant. Für Alle meine Söhne (1948) nach dem gleichnamigen Theaterstück von Arthur Miller stand Lancaster mit Edward G. Robinson vor der Kamera. In seiner Autobiographie charakterisierte Robinson Lancaster später als einen Schauspieler, der „durch tierische Vitalität … zum Star wurde“.

1948 gründete Lancaster zusammen mit Harold Hecht und dem Filmproduzenten James Hill die Produktionsfirma Hecht-Hill-Lancaster, die einen Vertriebsvertrag mit dem Filmunternehmen United Artists aushandelte. Bis in die 1960er Jahre produzierten Hecht-Hill-Lancaster zahlreiche Filme des Schauspielers. Nachdem Bis zur letzten Stunde und Gewagtes Alibi (1949) ohne große Resonanz blieben, war Lancaster mit dem bunten, fröhlichen Abenteuerfilm Der Rebell (1950) an den Kinokassen sehr erfolgreich. Der blonde, athletische Darsteller etablierte sich als Mantel-und-Degen-Held in der Tradition von Errol Flynn und agierte als draufgängerischer Freiheitskämpfer in der mittelalterlichen Lombardei. Mit seinem ehemaligen Zirkuspartner Nick Cravat, der in einer stummen Nebenrolle als lustiger Sidekick auftrat, führte er ohne Stuntdouble zahlreiche akrobatische Kunststücke aus. Kurz vor den Dreharbeiten waren Cravat und Lancaster für die Rekordgage von 11.000 Dollar pro Woche außerdem zwei Wochen lang im Cole-Brother-Zirkus aufgetreten.
1950–1955

In Mister 880 (1950) spielte Lancaster einen sympathischen Agenten, der einem älteren Banknotenfälscher auf der Spur ist, in seinem ersten Western, Tal der Rache (1951), einen Cowboy, der gegen seinen intriganten Bruder kämpft. Lancaster war während seiner gesamten Karriere an Filmen interessiert, die gesellschaftliche und soziale Fragen ansprachen, und übernahm 1951 die Hauptrolle in Jim Thorpe – All-American, einer Filmbiographie des gleichnamigen indianischen Athleten, der Anfang des Jahrhunderts bei den olympischen Spielen antrat und später zum Alkoholiker wurde. Nachdem er in dem Abenteuerfilm Frauenraub in Marokko (1951) einen Fremdenlegionär gespielt hatte, drehte Lancaster 1952 mit Der rote Korsar, einer weiteren Hecht-Hill-Lancaster-Produktion, einen seiner bis heute populärsten Filme. Der humoristische Piratenfilmklassiker war nach der Erfolgsformel von Der Rebell konzipiert und zeigte den Star (als Piratenkapitän Vallo) sowie seinen stummen Partner Cravat erneut als listige Freiheitskämpfer, die ausgiebig ihre akrobatischen Fähigkeiten demonstrieren. Bei diesen Szenen führte Lancaster selbst Regie.

Nach Der rote Korsar war Lancaster in dem Filmdrama Kehr zurück, kleine Sheba in der völlig gegensätzlichen Rolle eines schwächlichen Ehemannes zu sehen. Auf das Seeabenteuer Flucht aus Shanghai (1953) folgte die Romanverfilmung Verdammt in alle Ewigkeit von Fred Zinnemann, in der Lancaster als ein Kompaniefeldwebel (First Sergeant) zu sehen war, der, vor dem geschichtlichen Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbor, eine Affäre mit einer unglücklich verheirateten Frau (Deborah Kerr) beginnt. Für Schlagzeilen sorgten die für die damalige Zeit gewagten Liebesszenen an einem einsamen Strand. Der Film avancierte zu einem Klassiker und bescherte Lancaster seine erste Oscarnominierung als Schauspieler.

Nach einem erneuten Seeabenteuer (Weißer Herrscher über Tonga, 1953) trat Lancaster 1954 unter der Regie von Robert Aldrich in dem Western Massai als rebellischer Indianer auf, der am Ende sesshaft wird. Es war der erste von vier Filmen, die der Schauspieler unter Aldrich drehte, welcher auch Regie bei Lancasters nächstem Western Vera Cruz (1954) führte, einer aufwändigen Hecht-Hill-Lancaster-Produktion, die teilweise vor Ort in Mexiko gedreht wurde. Neben Lancaster in der Rolle eines amoralischen Abenteurers war als gleichrangiger Partner der erfahrene Westerndarsteller Gary Cooper zu sehen. Vera Cruz wurde zu einem großen Publikumserfolg und ein einflussreicher Klassiker seines Genres, an dem sich unter anderem viele Italowestern der 1960er Jahre orientierten.

1955 debütierte Lancaster mit dem Western Der Mann aus Kentucky als Filmregisseur und spielte einen Vater, der mit seinem Sohn von Kentucky nach Texas auswandert. Da Lancaster die Doppelbelastung als Regisseur und Hauptdarsteller nicht zusagte und der Film bei Kritik und Publikum keine gute Resonanz fand, entschied er sich, zunächst nicht mehr als Regisseur zu arbeiten. Lancaster war als dominante Persönlichkeit bekannt und oft mit an der Regie seiner Filme beteiligt, was zu Konflikten mit Regisseuren führte.
1955–1959

1955 konnten Hecht-Hill-Lancaster einen großen Erfolg mit dem Film Marty feiern, in dem Ernest Borgnine als verliebter Schlachter in mittleren Jahren zu sehen war. Das realitätsbezogene Drama (an dem Lancaster nicht als Schauspieler beteiligt war) erhielt drei Oscars (bester Film, bestes Drehbuch, beste Hauptrolle) und war ein großer kommerzieller Erfolg. Nachdem er an der Seite von Anna Magnani (die für ihre Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet wurde) in Die tätowierte Rose als verliebter Lastwagenfahrer aufgetreten war, spielte er unter der Regie von Carol Reed in Trapez (1956) einen verbitterten Trapezartisten, der nach einem Sturz aus der Zirkuskuppel verkrüppelt ist und zum Mentor eines ehrgeizigen Nachwuchsakrobaten (Tony Curtis) wird. Lancaster konnte bei den spektakulären Trapezszenen auf seine eigenen Erfahrungen als Zirkusakrobat zurückgreifen.

In Der Regenmacher (1956) war Lancaster in der Rolle eines wortgewandten Bauernfängers zu sehen, bei Zwei rechnen ab (1957) trat er erneut mit Kirk Douglas vor die Kamera. Dieser aufwändig produzierte Edelwestern von John Sturges erzählte die Geschichte der Freundschaft der Wildwest-Legenden Wyatt Earp (Lancaster) und Doc Holliday (Douglas). Mit diesem Film endete nach elf Jahren die Zusammenarbeit von Burt Lancaster und Hal B. Wallis, der das Projekt als Produzent betreute. Das inhaltlich ambitionierte Filmdrama Dein Schicksal in meiner Hand zeigte Lancaster 1957 neben Tony Curtis als zynischen und manipulativen Broadway-Kolumnisten. Da sich das Publikum mit dem düsteren Film nicht anfreunden konnte, wurde er ein kommerzieller Fehlschlag. Lancaster konnte den Flop mit dem Kriegsfilm U 23 – Tödliche Tiefen (1958) wieder ausgleichen, in dem er an der Seite von Clark Gable als U-Boot-Offizier zu sehen war.

Nach Getrennt von Tisch und Bett (1958), der von den Liebeswirren zweier Paare erzählt, trat Lancaster 1959 zusammen mit Kirk Douglas in der Shaw-Verfilmung Der Teufelsschüler auf. 1959 produzierten Hecht-Hill-Lancaster das Drama Spring über Deinen Schatten, das Rassenprobleme thematisierte, in dem Lancaster aber nicht als Schauspieler mitwirkte. 1959 lehnte er, obwohl ihm eine Million Dollar dafür geboten wurde, die Hauptrolle in dem Monumentalfilm Ben Hur ab, die dann Charlton Heston übernahm.XXX arnstadt-nachrichten@tutanota.de xxx Poschag xxx Lancaster lehnte die Rolle des Judah Ben-Hur ab, da er als Atheist „die aufdringliche Moral der Story“ nicht mochte und das Christentum nicht „promoten“ wollte

Dirk Bruckner
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