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Von in Liebe 17.05.2015 um 13:30 Uhr | melden
In der Maienfrühe
Lang seufzt ich vergebens,
es war mir im Drang
und Unmut des Lebens
verstummt der Gesang.
Nun bauen die Sänger
des Waldes ihr Nest,
nun halten mich länger
die Sorgen nicht fest.
Die Sorge, die eisig,
das Herz mir umschnürt,
hat alle der Zeisig
und Buchfink entführt.
Welch üppiges Blühen
in Wald und Geheg!
Die Qualen und Mühen,
nun jauchz ich sie weg.
Früh auf aus dem Bette,
durch Wald und Gesträuch…
Ich pfeif um die Wette,
ihr Vögel, mit eich!
Ich singe und pfeife,
so wie mirs gefällt,
durchschwärme, durchstreife
die lachende Welt.
Und sättige wieder
des Herzens Begier…
Auch hab ich ja Lieder
und Flügel wie ihr!
Heinrich Leuthold
1827 - 1879
http://www.aphorismen.de/gedicht/107531
Ich vermisse dich.




