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Mein Sohn
Von Papa 06.11.2015 um 01:04 Uhr | melden
Lieber Dominik (Waukale)!
Jetzt ist schon Freitag. Der Donnerstag ist vorbei, doch ich muss Dir trotzdem schreiben "mit Dir reden". Es ist alles so unrealistisch für mich. Ich meine dieses Leben jetzt, ohne Dich. So als würde ich in einem Wattebausch leben. Nichts dringt nach außen, nichts kommt herein. Gedanken schleudern durch mein Hirn, immer nur Gedanken an Dich. Bin ich wirklich schon so kalt geworden, dass mich nichts anderes mehr erschüttern kann? Wie soll dass noch weitergehen mit meinem Leben? Gespielte Freude, gespielte Gegenwart, obwohl ich immer in der Vergangenheit lebe. Gespieltes Leben, gespieltes Lachen, obwohl ich eigentlich immer weinen könnte. Wie kann ich das aushalten, ohne Dich, mein Spitzlbua, mein Schatz. Vieles ist schon ganz anders geworden, als ich es mir gewünscht hätte. Deine Freunde schauen nicht einmal mehr auf Deine Seite, oder schreiben Dir auf FB, obwohl sie gesagt haben, dass sie immer zu Dir stehen. Kann man das ohne Verbindung? Keine Träne mehr Ihrerseits, kein Wort, dass Deinen Namen trägt. Ich bin sehr enttäuscht von ihnen und in mir wächst Wut und Zorn gegenüber dieses Mörders, der uns das angetan hat. Verzeih mir diese dunklen Worte, mein Sohn, denn Du würdest sagen: "Aber Papa, mir geht es gut wo ich jetzt bin!" Ich möchte es nur zu gern sehen, mein Kind und zu Dir reisen, doch Mama, Michael und Lyane halten mich hier. Hier bei Dir ist der einzige Platz wo ich meine Tränen weinen kann. Mitten in der Nacht, ohne dass mich wer stört in dieser Zweisamkeit mit Dir.
Ich Liebe Dich, Dominik, dein Papa.
