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An Dominik
Von Papa 20.09.2015 um 00:49 Uhr | melden
Mein geliebter Sohn! Spitzlbua!
Schreien könnte ich Deinen Namen! Ohrenbetäubend! Doch ich sitze hier und schreibe Dir diese Zeilen in Deinem Zimmer und auf Deinem Computer. Ich hege Abneigung zu diesem Leben, doch ich tue auch alles damit Deine Mama nicht verzagt, denn ich Liebe sie und Deinen Bruder Michael. Wie Sonja auch schreibt, in meinem Körper lebe ich zwei Leben. Eines für die Menschen, die mich umgeben, die mich gerne haben und für Deine Freunde. Das Andere, hier bei Dir in Deinem Zimmer, auf Deinem Computer, in unserer Vergangenheit! Da, wo wir gemeinsam lachten, gemeinsam redeten, wo wir beisammen waren und heute auch wieder sind. Du liegst da, auf Deinem Bett und schaust fern und ich sitze hier ohne zu reden, doch wir waren zusammen. Haben uns gespürt, uns gerochen und den Atem des Anderen gehört und auch oft gespürt, wenn Du auf einmal hinter mir standest und mich erschrecktest wenn ich einen Film anschaute. Heute schaue ich mir auch Filme an, doch bei jedem trage ich Dich ganz tief in mir, denn es sind Filmaufnahmen von Dir, lieber Dominik. Melancholie der Trauer könnte man diese Szenen nennen, denn ich sehe Dich, höre Dich und wünsche mir bei Dir zu sein. Dann sehe ich nichts mehr, da meine Augen voller Tränen sind und ich muss aufhören und sage im Gedanken zu Dir: "Tschüss mein Junge, bis zum nächsten Mal, Spitzlbua und pass auf Mama auf, Waukale!"
Ich Liebe Dich, Dominik, Dein Papa.
