Ella
Xanthopoulos

von Irene am 06.01.2016 - 19:10 Uhr | melden

Zottelienchen,Zottelbum
Tollen draussen froh herum
"Kinder," ruft die Mutter Bär,
"Unser Honigtopf ist leer
Ihr müß zu dem Kaufmann laufen
Und mir frischen Honig kaufen !"
"In die stadt gehn ,das ist fein,
Dort soll heute Kirmes sein!"


Bum und Lienchen trotten bald
Durch den sommerlichen Wald.
Bum geht mit dem Topf voran,
Mit dem Geld folgt Lienchen dann.
Meister Fuchs und Hasenhans, Eichhorn, Specht und Igelfranz,
Alle Tiere freun sich sehr
Über die Geschwister Bär.


Kaufmann Leckermund erstrahlt, Wenn man kauft und bar bezahlt.
Goldgelb tropft das süße Naß
Aus dem dicken Honigfaß.
Zucker, Kaffee, Mehl und Reis ,
Butter , Käse, Grieß und Mais,
Süssigkeiten, jedes Pfund
kauft man bei A. Leckermund .


Auf dem Platz herrscht Kirmestrubel,
Volksgetränge, Kinderjubel.
Brüllen,Quicken, Pfeiffen, Tuten
Klingt aus allen Kirmesbuden.
Spielzeug, Bälle ,Kuchen ,Wurst,
Limonade für den Durst.
Auf der steilen Achterbahn
Wird gar manches Geld vertan .


Glücksrad, Schaukel, Autobahn,
Kasperle und Hampelmann,
Paukenschlag, Musikgetön,
Bunte Welt, wie bist du schön!
Hui, wie schön die Schaukeln fliegen ,
Und die Paare froh sich wiegen,
Ja, das ist cein lustig Leben
Durch die Lüfte so zu schweben .


Bum und Linchen steigen schnell
In das Kettenkarussell.
Schau, ein bunter Luftballon
Fliegt im Sonnenschein davon.
Bum zieht Lienchen an dem Schopf,
Schwapp,der Honig aus dem Topf.
Da! Das Unglück ist passiert,
Unfug nur zu Schaden führt.


Tiefbedrübt die beiden Kleinen
Um das Geld und Honig weinen .
Bum die Unbedachtsamkeit
jetzt schon bitterlich beret.
Zottelienchen brummt verzagt:
" Was wohl unsere Mutter sagt,
Laß uns schnell nach Hause gehn
Und ihr alles eingestehn !"


Müd auf einem Baumstamm sitzt
Muhme Bär und keucht und schwitzt.
Mit dem Holzbeladenen Wagen
Mußte sich die Alte plagen .
Ist der Winter eingekehrt,
Sitzt sie gern am warmen Herd.
Käm`doch eine junge Kraft ,
Wär `das Holz bald heimgeschafft.


Langsam fängt es an zu dämmern,
Käuzchen schreien, Spechte hämmern,
Auf dem Wege durch den Wald
Treffen sie die Muhme bald.
Da sie ihre Tante lieben,
Helfen sie den Wagen schieben.
Selbst das Wildschwein grunzt und quiekt,
Weil ihr gutes Herz gesiegt .


In die Speisekammer gehn
Alle drei, wo Gläser stehn.
Möhren , Erbsen, grüne Bohnen,
Erdbeern, Kirschen und Melonen .
" Weil ihr wart so hilfsbereit ,
Euren Unfug tief bereut,
Will ich euch den Honig schenken ,
Sollt gern an die Muhme denken !"


Ringsumher herrscht tiefes Schweigen ,
Aus den Wiesen Nebel steigen .
Wie erklärt sich ihr Gesicht :
In der Ferne scheint ein Licht !
Mutter in der Türe steht,
Sorgenvoll nach ihnen späht.
Tapfer schreiten beide aus,
Denn nun sind sie gleich zu Haus


Bum mit ehrlichem Gesicht
Gibt getreulich den Bericht ,
Wie die Tante lieb und nett.
Doch nun husch ins warme Bett.
Vater schmaucht mit froher Miene,
Streichelt seine kleine Line.
Ach wie wohl der Kaffee tut.
Ende gut - alles gut !