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von Dirk Schurig am 13.11.2012 - 22:35 Uhr | melden
Lieber Erwin,
morgen ist es schon wieder 14 Tage her, seit Du uns verlassen hast. Ich kann es immer noch nicht fassen, bin immer noch schockiert, sehe Dich noch immer grinsend vor mir stehen, höre Dich noch immer "Freiheit für Südtirol!" rufen, habe noch immer Dein Melden mit "schönster Südtiroler Deutschlands!" nach ein paar Freizeichen bei einem meiner zahlreichen Anrufe in der Almhütte in den Ohren... All die Jahre, all die gemeinsam erlebten Augenblicke und Events in der Almhütte, all die Gespräche von Mensch zu Mensch...
Dass sich die Almhütte früher oder später verabschieden wird, war schon ein paar Jahre lang "irgendwann" zu erwarten; darüber haben wir oft gesprochen. Als es der Zeitpunkt dann gekommen ist, war ich zwar wie viele traurig darüber, aber nicht sonderlich überrascht.
Dass Du Dich trotz langjähriger gesundheitlicher Probleme, die Du nach aussen hin stets mit einem Lächeln auf den Lippen gekonnt überspielt hast, so plötzlich und unerwartet verabschiedest, damit hätte ich NIE gerechnet - so wie alle anderen auch, es ist einfach unbeschreiblich traurig!!!
Im August habe ich Dich in Gernsheim beim Fischerfest im Vorbeilaufen gesehen und überlegt, ob ich kurz zu Dir gehe und wir uns wie so oft in all den Jahren um den Hals fallen... Der dämliche Gedanke "ach, den siehst Du eh demnächst wieder!" hat mich davon abgehalten - und jetzt ärgere ich mich darüber... Man hätte ja seine Mitmenschen ein paar Minuten aufgehalten, das tut man ja in unserer schnellebigen Zeit nicht gerne - die Umarmung werde ich nicht nachholen können, aber vielleicht lege ich dieses falsche Denken wenigstens in meinem zukünftigen Leben etwas ab?
Du hast mit Deiner Almhütte ein Stück Eberstädter Geschichte geschrieben, Dich mit einer unvergleichbaren und verrückten Event-Gastronomie in die Herzen und Köpfe wahnsinnig vieler Menschen eingeprägt, die Dich niemals vergessen werden. Das kann und wird Dir keiner nachmachen, niemals!!!
Ich danke Dir für die vielen schönen und unvergesslichen Stunden, ebenso wie für die grossartige und langjährige Unterstützung des Drumcorps Marching Devils (vormals SVE-Trommelcorps), dessen Vorsitzender ich bis vor einem Jahr war und dessen positive Entwicklung wir beide gemeinsam viele Jahre begleitet haben.
Ich werde oft an Dich denken und die eine oder andere Marille auf Dich trinken, in Gedanken bist Du bei meinen zukünftigen Reisen in "unser" geliebtes Zillertal dabei! Deiner Familie gilt mein tiefstes Mitgefühl in dieser schweren Zeit...
Ein letztes, trauriges "Servus!"
Dirk
