Gerda John

Gerda
John

22.11.1941
Hannover
-
18.04.2015
Hannover

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ZurückAus dem Kondolenzbuch: Gedanken an Dich.

von Dieter Schmidt am 12.06.2015 - 09:20 Uhr | melden

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an all die Zeit, die wir zusammen hatten. Doch diese Zeit war nicht genug. Aber ich weiß, dass wir das Beste aus ihr gemacht haben. Auch wenn du jetzt so weit entfernt bist, bleibt ein Teil von dir immer bei mir. In mir.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich, als wir zusammen spazieren waren. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Immer und immer wieder. Wie viele Wege du mir nur gezeigt hast. Durch Wälder, durch Alleen, über Berge und Täler bis hin zu Teichen und Seen.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an all die Geschichten, die du mir erzählt hast. An alle Geschichten, die ich dir erzählt habe und wie wir zusammen gelacht haben. Damals, als ich noch klein war und das Leben noch voller Überraschungen lag.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an all die Lebensweisheiten und Sprüche, die du mir mit auf den Weg des Lebens mitgegeben hast: Nehme dir alles mit was du bekommen kannst, dass Leben schenkt dir nichts. - Gottes Mühlen mahlen langsam, stätig, aber gerecht!

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an jeden Ausflug mit dir. An Tage, an denen wir zusammen die Welt erkundet haben und du mir gezeigt hast, wie wertvoll das Leben ist.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an die Sonntage, wo wir das Frühstück für euch zubereitet hatten. Uns an euch leise vorbeigeschlichen hatten, damit ihr nicht wach werdet. Obwohl der Kaffee und das geröstete Brot nicht das Ideale waren „zu stark, zu viele Röstaromen“ hast du dich trotzdem immer gefreut.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an meine Schwestern, die wir nach einem schnellen Einkauf auf dem „noch gedeckten“ Küchentisch vorgefunden hatten. Mit Marmelade und Butter im Gesicht, sie waren glücklich und wir vor Lachen den Tränen nahe.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an deine Geburtstage, wenn ich dir mal wieder versucht habe etwas vorzusingen, obwohl ich nicht singen kann und du dich trotzdem immer gefreut hast.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an jeden besonderen Tag mit dir. An einem ganz besonderst, wir waren bei Aldi im Ihme Centrum „einkaufen, kurz vor meinem Geburtstag“. Ja, da lag eine Platte von ABBA und ich lag dir in den Ohren „Mama, kaufst du mir die bitte“? …nein, sagtest du und ich zog ein langes Gesicht. Um so schöner war dann mein Geburtstag, als ich die Platte dann in meinen Händen hielt.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an deine Kakteen. Deine größte Leidenschaft und deine Liebe zu Pflanzen und Tieren. Auch ich habe es geliebt, doch einen grünen Daumen habe ich nicht, den habe ich nicht von dir geerbt.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an so viele Schlittenfahrten mit dir. Auch an den Tag, an dem wir meinen Schlitten kaputtgemacht haben, weil wir eine noch längere und schnellere Abfahrt nehmen wollten. Aber ein kaputter Schlitten ist nicht schlimm, schließlich kann man ihn reparieren. So wie man einfach alles reparieren kann. Dachte ich.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an deine Vorlieben. Mit niemand konnte ich meine Leidenschaft zu Calamaris und Spezi teilen, wie mit dir.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich, als ich beschloss in die Großstadt zu ziehen, um meine Lehre zum Maler und Lackierer zu machen, meine Träume zu leben. Ja, mich vor der Bundeswehr zu drücken und Papa beim Kreiswehrersatzamt anrief und dem am Telefon sagte „Hören Sie mal, ich war schon im Krieg, als Sie noch im Sacke ihres Vaters noch ein feuchter Traum waren“. Daran, wie du mir gesagt hast, dass ich auf mich aufpassen soll und mich auch mal melden soll. Wie traurig und stolz zu gleich du auf mich warst, als ich wegging.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich leider auch an deine Krankheit und daran, was das Cortison und Delphicord aus dir gemacht hat. Aber auch daran, wie stark du immer warst und wie du weiterhin so viel Freude am Leben ausgestrahlt hast.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an meine Worte, als ich dich auf der ITS in Hannover besuchte. Dir über das Haar streichelte und sagte „ich bin jetzt da“. Deine Frisur schon im Eimer war und ich nicht den Rest schaffen sollte. Einen Satz von dir, als du im Krankenhaus lagst. „Dieter, bring mir bitte nicht mein letztes bisschen Haar durcheinander.“ Mit einem Lächeln im Gesicht, denke ich an diesen Satz, ich werde diesen nie vergessen.

Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an die letzten Worte die ich zu dir am Telefon gesagt habe. „Mama ich habe dich lieb, denk daran.“ Ich hoffe, du hast bis zum Schluss daran gedacht.

Ich vermisse dich. Ich vermisse dich, wie ich noch nie einen Menschen vermisst habe. Niemand kann verstehen, was ich gerade fühle und wie viel Schmerz in mir ist.

Ich vermisse dich. Ich vermisse dich immer mehr. Der Gedanke, dass du nie mehr hier sein wirst, er schmerzt zu sehr und scheint immer noch so surreal zu sein.

Ich vermisse dich. Ich vermisse dich in jeder Stunde, seitdem du weg bist. Es ist schwer zu verstehen, dass es dir jetzt besser geht.

Und in jeder Nacht vermisse ich dich. Doch sobald ich nach oben in die Sterne schaue, weiß ich, dass sie dich halten. Jede Nacht und für immer. Dann tut es schon weniger weh. Ich weiß, dass du für immer bei mir sein wirst.

Ich bin dir dankbar. Ich bin dir dankbar, für jede Minute, die ich mit dir verbringen durfte. Für alles, was du mir gegeben hast. Für alles, was du mir beigebracht hast. Ich bin dir dankbar, dass du MEINE Mama warst und es immer sein wirst. Ich bin dir dankbar für deine Liebe. Ich bin dir dankbar für einfach alles, was du mir gegeben hast.

Egal wo du jetzt bist. Ich trag dich bei mir. In meinem Herzen. Für jetzt und für immer. Ich liebe dich.

Dieter Schmidt
Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
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