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von Roman Bender am 06.01.2014 - 23:15 Uhr | melden
Heute ist ein sehr trauriger Tag, welcher uns allen sehr viel Kraft kostet. Doch wollen wir Dich, Mama, heute auf Deinem letzten Weg begleiten, dir beistehen und Dir die letzte Ehre erweisen!
Der amerikanische Schriftsteller Thornton Wilder hat einmal gesagt:
Da ist ein Land der Lebenden und da ist ein Land der Toten; Die Brücke dazwischen ist unsere Liebe.
Da ist ein Land der Lebenden. Wir haben dieses Land mit Helga unserer Mutter erlebt. Manche von uns sind mit ihr einige Schritte gegangen, andere fast den gesamten Lebensweg. Über die Zeit im "Land der Lebenden", gemeinsam mit ihr, haben wir viele Erinnerungen und können sehr viel erzählen. Gerade in den letzten Tagen sind viele dieser Erinnerungen wieder wach geworden."
Ich zum Beispiel erinnere mich noch gerne daran wie wir alle zusammen die Weihnachten bei uns feierten. Mama schaute aus dem Fenster und fragte uns immer ob wir das Christkind auch gerade gesehen haben, doch wir kamen natürlich immer zu spät! I Ich freute mich aufs Kekse backen die wir natürlich schon lange vor den Weihnachtsabend aufgegessen haben. Mit welchem unglaublichen Geschick Mama es schaffte alleine mit 5 Kindern einen riesigen Baum zu schmücken, den wir vor der Bescherung nicht sehen durften. Auf die Glocke die uns mitteilte das wir nun endlich ins Zimmer durften. Mama schaffte es jedes Jahr in doch sehr schweren Zeiten Geschenke für uns zu besorgen, um uns sehr schöne Weihnachten zu bescheren. Sie lernte mit uns Gedichte die wir bei der Bescherung aufsagten und wir sangen gemeinsam Weihnachtslieder. Heute kann ich sagen „Ich habe das Christkind gesehen“
Meine Schwester Martina erinnert sich noch sehr gerne an unsere gemeinsamen Filmnachmittage. Wie wir uns alle gemeinsam einen Elvis Presley Film anschauten und wir dazu Kartoffelsuppe und anschließend warmen Apfelstrudel aßen den wir alle zusammen selber gemacht haben. Wir haben uns echt gefreut!
Wie stolz Sie war in der Staatsoper gearbeitet zu haben und beim Opernball dabei gewesen zu sein!
Wie glücklich Sie war als Sie Fritz kennen und lieben gelernt hat, aufgeregt und verliebt wie ein kleines Schulmädchen!
Lieber Fritz wir sind Dir echt Dankbar wie glücklich du unsere Mutter gemacht hast
Unvergesslich wird uns auch bleiben wie Sie auf Ihrer Bank im Garten saß die Blumen bewunderte und mit Ihrer Katze spielte!
Wir erinnern uns an glückliche Stunden mit ihr in unserer Mitte, an lustige Erlebnisse, an Feste und Feierlichkeiten mit ihr, an Freude und Ausgelassenheit; doch da sind auch Erinnerungen an Krankheit, an traurige Erlebnisse und schwere Stunden.
Da ist ein Land der Lebenden - und da ist ein Land der Toten, sagt der Dichter. Über das Land der Lebenden gemeinsam mit ihr haben wir viele Erinnerungen und könnten noch viel mehr erzählen, mehr noch, als die Zeit hier und heute reicht.
Liebe Mama !
Über das Land der Toten, können wir dir nichts sagen. Dahin bist Du nun unterwegs. Wir wissen nicht, wie es dort sein wird und was Dich dort erwartet. Wir können Dir nur hilflos nachblicken. Wir geben Dir aber unsere Liebe mit für die Wege, die Du nun gehst, für das Land, das Dich erwartet.
Wir können den Schmerz kaum ertragen, uns von Dir zu verabschieden. Dieser Schmerz wird uns auch immer begleiten.
Doch auch wenn du jetzt nicht mehr bei uns bist, in unseren Herzen lebst Du weiter.
Mama mach’s gut, und Danke das Du unsere Mutter bist!
In Liebe Deine Kinder
