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von Max Koch am 13.04.2020 - 11:53 Uhr | melden
Ich möchte gar nicht erst den Versuch unternehmen, 54 Jahre Mutter-Sohn-Verhältnis in ein paar Absätzen zusammenzufassen. Dafür ist noch viel Zeit. Aber so viel gilt auf jeden Fall: Mama und ich hatten einen wunderbaren und liebevollen Dialog, der in meiner Kindheit begann und bis ein paar Tage vor ihrem Tod anhielt. Seit Beginn der Coronakrise telefonierten wir jede Woche, und beim letztem mal sollte ich ihr die schwedische Coronapolitik erklären (was mir alles andere als leicht viel). Obwohl ich seit 20 Jahren nicht mehr in Berlin wohne, hatten wir immer Kontakt, und ich habe jedes Jahr zumindest eine Woche bei ihr und Angelika im Kanzlerweg verbracht. Zwischen uns ist nichts ungesagt geblieben, was mir den Abschied ein wenig erleichtert.
Es ist mir zudem ein großer Trost, dass sie zumindest nicht sehr lange gelitten hat und dass sie bis zuletzt „voll da“ war: Noch im Januar hat sie mich in ihrem Lieblingsspiel – Scrabble – besiegt.
Eins noch: Im Gegensatz zu vielen, zum Teil deutlich jüngeren Menschen hat meine Mutter das Fragen, das Suchen und die innere Offenheit für persönliche und gesellschaftliche Alternativen nie eingestellt. Ich glaube Grund zu haben zur Vermutung, dass ihre diversen Neuanläufe meinen eigenen Weg ordentlich mitgeprägt haben.





