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Du fehlst
Von Brigitte Remy 04.08.2016 um 18:27 Uhr | melden
Dein Leben war ein großes Sorgen,
war Arbeit, Liebe und Verstehen,
war wie ein heller Sommermorgen -
und dann ein stilles Von-uns-gehn.
Ja, so warst Du, Mutterchen! Dir war es immer wichtig, das es Deiner Familie gut geht. Wir kannten uns schon fast ein halbes Leben lang und wurden erst Arbeitskolleginnen, dann Freundinnen. Wir verstanden uns trotz des großen Altersunterschiedes gut.
Und als das Schicksal mir meine ganzen Problem als schweren Sandsack auf den Rücken band, ist unser Kontakt dadurch leider eingeschlafen. Ja, das Schicksal hat seine eigenen Pläne mit uns Menschen. Und hat uns nach all der schweren, langen Zeit wieder zusammengeführt. Wir trafen uns beim Einkaufen, weisst Du noch? Dein Sohn war mit Dir in dem Geschäft und ich mit meiner Mutter. Du warst im Krankenhaus, meine Mutter zur gleichen Zeit ebenfalls, in dem gleichen Krankenhaus. So traf ich also auch Deinen Sohn nach vielen Jahren wieder.
Es ergab sich zwischen ihm und mir ein näherer Kontakt und schließlich entdeckten wir unsere Gefühle füreinander und waren ab diesem Zeitpunkt zusammen.
Ich werde nie unser beider erstes Wiedersehen nach vielen Jahren vergessen, Dein Blick, Dein Gesicht, als ich mit Klaus zur Tür reinkam, im Seniorenwohnheim, in dem Du seit ein paar Monaten lebtest. Du warst soooo froh, hast Dich sooo gefreut, als Du mich gesehen hast. Und warst dann glücklich, als Du erfahren hast, das Klaus und ich jetzt ein Paar sind.
Und ich war glücklich, Dich endlich wiederzusehen.
Ich war froh, das DU auch so froh warst.
Ich bin sehr, sehr dankbar, das ich noch 1,5 Jahre mit Dir verbringen durfte. Ich habe Dich geliebt und tue es auch heute noch!!!
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Dich denke!
Und immer, wenn wir zum Norma fahren, werde ich traurig. Diesen Weg sind wir ja immer gefahren, wenn wir bei Dir zu Besuch waren. Ich wünschte, ich könnte noch einmal zu Dir, Dich besuchen, Dir etwas mitzubringen, woran Du Freude hast, viel wolltest Du nie, Du warst genügsam. Und Deine Gedanken drehten sich nur um Deine Kinder und Enkel, es war Dein Lebensinhalt.
Wir heiraten am 02.09.16 und in unseren glücklichen Tag wird trotzdem auch auch eine Traurigkeit sein. Traurig, das DU nicht dabei sein kannst. Aber ich bin sicher, das Du trotzdem bei uns bist.
Das Schicksal ließ Dir keine Wahl.
Dein Lächeln aber wird mir bleiben;
in meinem Herz als Sonnenstrahl
kann selbst der Tod es nicht vertreiben.
Ich vermisse Dich, mein Mutterchen.
