Mahsa Amini

Mahsa
Amini

20.09.1999
Saqqez Provinz Kurdistan Iran
-
16.09.2022
Teheran IRAN Tehran IRN

Stimmungsbild-Mahsa-Amini-1
ZurückAus dem Kondolenzbuch: Mahsa Amini Iran IRN

von Alex Ulrich am 01.10.2022 - 20:26 Uhr | melden

Mahsa Amini lebte in Saqqez in der Provinz Kurdistan und befand sich zum Zeitpunkt der Verhaftung mit ihrer Familie in Teheran, um Verwandte zu besuchen.

Einheiten der Sittenpolizei nahmen Amini am 13. September 2022 fest. Die Verhaftung fand in der Gegend der U-Bahn-Station Shahid Haqqani statt. Die Station befindet sich auf der Shahid-Straße in Teheran, wo sie sich mit ihrem Bruder Kiaresh aufhielt. Nach Angaben von Augenzeugen wurde sie in einem Polizeifahrzeug geschlagen, was die Behörden dementierten. Als ihr Bruder zu protestieren begann, wurde ihm mitgeteilt, sie würde für ein „Erziehungs-Briefing“ verhaftet und solle eine Stunde später freigelassen werden. Dazu kam es allerdings nicht; vielmehr wurde sie später mit einem Rettungswagen ins Kasra-Krankenhaus gefahren. Während die Behörden eine körperliche Misshandlung Aminis in Polizeigewahrsam bestritten und erklärten, sie habe einen Herzinfarkt und einen Hirnschlag erlitten, berichtete ihre Familie, Mahsa Amini habe keine gesundheitlichen Probleme gehabt. Einem Medienbericht zufolge hörten Aminis Bruder und andere Personen Schreie, während sie vor der Polizeiwache warteten, und Frauen, die das Gebäude verließen, hätten erklärt: „Die haben da drin jemanden umgebracht.“

Amini fiel ins Koma und starb drei Tage nach ihrer Festnahme auf der Intensivstation des Kasra-Krankenhauses in Teheran. Gemäß der halboffiziellen Nachrichtenagentur Fars geschah dies am 16. September 2022

Aminis Fall erregte öffentliche Aufmerksamkeit. Dies führte auch dazu, dass es erneut zu Protesten gegen die iranische Sittenpolizei und das Gesetz kam, das Frauen das Tragen des Hidschābs vorschreibt.
Nach ihrem Tod versammelten sich Menschen aus verschiedenen Städten, unter anderem Teheran und ihrer Heimatstadt Saqqez, und riefen Parolen, die sich gegen die iranische Regierung richteten. Diese Demonstrationen wurden von Spezialeinheiten der iranischen Polizei aufgelöst und unterdrückt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verlangte, dass ein Strafverfahren eröffnet werden solle, um die ungeklärten Umstände des Todes von Mahsa Amini im Iran zu klären. Amnesty forderte, alle verantwortlichen Polizisten und Behördenmitarbeiter in dem Fall den Strafverfolgungsbehörden zuzuführen und die Umstände, die zu Aminis Tod geführt hätten und „Vorwürfe von Folter und andere Misshandlungen in Polizeigewahrsam“ beinhalteten, strafrechtlich aufarbeiten zu lassen.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wertete den Tod Aminis als „Indiz für abscheuliche Verkommenheit“ und schrieb: „Die iranischen Behörden sollten jenes Gesetz aussetzen, welches Frauen zum Tragen eines Hidschābs verpflichtet, und andere Gesetze anpassen, welche sie ihrer Unabhängigkeit und ihrer Rechte berauben.“

Das Center for Human Rights in Iran bezeichnete Mahsa Amini als weiteres Opfer des „Kriegs der Islamischen Republik gegen Frauen“, und verlangte, die Gewalt gegen Frauen im Iran solle weltweit verurteilt werden, um die Wiederholung solch vermeidbarer Tragödien zu verhindern.
Javaid Rehman, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen, drückte sein Bedauern über das Verhalten der Islamischen Republik gegenüber Mahsa Amini aus: „Dieses Ereignis ist ein Zeichen weitverbreiteter Missachtung von Menschenrechten im Iran.“
Aus Protest gegen Aminis Tod und um Solidarität mit ihr zu zeigen, schnitten bekannte Iranerinnen, darunter die Schauspielerin Anahita Hemmati, wenige Tage nach dem Tod der jungen Frau ihre Haare ab und verbreiteten Videos und Fotos der Aktion im Internet.

Der iranische Innenminister Ahmad Vahidi wies die Vorwürfe der Gewaltanwendung gegen Amini zurück. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA schrieb, Staatspräsident Ebrahim Raisi habe am 18. September der Familie telefonisch sein Beileid ausgesprochen und eine Untersuchung des Falls angeordnet. Der Enkel des früheren Obersten Führers Chomeini schrieb auf Instagram, die Nachricht vom Tod Aminis verletzte die Gefühle der Gesellschaft; er forderte von der iranischen Justiz, den Tätern nicht gleichgültig gegenüberzustehen. Der ehemalige iranische Präsident Mohammad Chātami warf über den Mikroblog-Dienst Twitter der Moralpolizei vor, ihre Methoden verstießen gegen die Scharia, und forderte, sie müssten aufhören.[28] Der Polizeichef von Teheran äußerte, der Tod einer Frau in Haft sei ein bedauernswerter Vorfall, von dem er wünsche, dass er sich nicht wiederhole.

Am 19. September 2022 gingen wieder tausende Menschen in Teheran auf die Straße. Auch in Aminis Heimatprovinz Kurdistan versammelten sich Menschen zu Protesten. Dabei kam es Medienberichten zufolge zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Nach Angaben einer kurdischen Menschenrechtsorganisation starben fünf Menschen durch Polizeischüsse.Durch die gewaltsame Niederschlagung der Proteste mittels Schusswaffen stieg die Zahl getöteter Zivilisten bis zum 23. September auf über 50 an. Am selben Tag verhafteten iranische Behörden unter anderem eine Fotojournalistin, die Proteste dokumentierte, und eine Journalistin, die über den Fall Mahsa Amini berichtet hatte.

Die US-Regierung verhängte Sanktionen gegen Funktionsträger des Regimes im Iran. Die deutsche Bundesregierung forderte, die UNO solle Aminis Todesumstände untersuchen. Quelle Wiripedia Wiki

Alex Ulrich
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