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Von Heike mit Christian im Herzen 23.10.2015 um 14:14 Uhr | melden
Herbst
Rot wird das Laub am wilden Wein,
Die Luft geht schon so herbstlich kühl.
Das Eichhorn sagt: "Jetzt fahr ich ein;
Schon lose wird die Nuß am Stiel,"
Dem Sperling gehts nicht schlecht, er speist
Den ganzen Tag, bald hier, bald dort.
Er sagt: "Die Schwalb ist schon verreist.
Gut, daß sie fort! Gut, daß sie fort!"
Im Garten um den Rosenstrauch,
Da klingt ganz anders das Gered.
Ein Blümchen spricht: "Merkt ihrs nicht auch?
Es wird so trüb, so still und öd.
Das Bienchen flog doch sonst so flink
Bei uns umher — wo ist es nun?
Weiß eines was vom Schmetterling?
Der hatt sonst hier so viel zu tun."
Ein zweites sagt: "Eh mans gedacht
Kommt schon die Nacht und weilt so lang,
Wie lieblich war doch einst die Nacht!
Nun ist sie gar unheimlich bang.
Wie muß man warten morgens früh,
Bis daß die Sonn guckt übern Zaun!
Ach, und ganz anders wärmte sie,
Als sie noch gern uns mochte schaun."
Ein drittes drauf: "Mir sinkt der Mut,
Der Morgentau, der ist so kalt!
Die spinne sagt: Es wird noch gut!
Ach, wenns nur würd! und würds nur bald!
Nur einmal noch so, wie es war,
Nur ein paar sonnge Tage noch.
s wird nicht mehr viel — ich seh es klar!
Und leben, leben möcht man doch!"
Johannes
Viel Kraft.
Heike