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In liebevoller Erinnerung...
Matthias Pogadl wurde am 02. April 1940 als viertes und somit jüngstes Kind von Agnes Pogadl, geb. Kozlik, und Stefan Pogadl in Drexlerhau (Kreis Kremnitz, Slowakei) geboren und römisch-katholisch getauft. Seine älteren Geschwister sind Reinhold, Maria und Heinrich. Die Familie wurde 1944 aus der Heimat, der deutschen Siedlung im Hauerland, vertrieben und kam 1945 in Leps (Kreis Zerbst) in Deutschland an. Aus dieser Zeit ist ihm immer in Erinnerung geblieben, dass er als kleiner Junge durch das Fenster eines schon vollen Zuges hinein gereicht wurde, damit zumindest er auf jeden Fall mitfahren kann. Im Herbst 1945 wurde er dort in die Volksschule in Eichholz eingeschult. Im April 1948 zog die Familie nach Kassel in die Schützenstraße, wo er die Volksschule „Am Wall“ und „Unterneustädter-Kirchplatz“ besuchte. Kassel lag zu dieser Zeit noch zu größten Teilen in Schutt und Asche. Oft erzählte er davon, wie sie in den Trümmern nach Brauchbarem gesucht haben. Aber auch schöne Momente, wie das Baden in der Fulda, sind ihm in Erinnerung geblieben. Im Dezember 1952 fand die Familie dann endlich ein neues Zuhause in dem selbst errichteten Haus in der Hauerlandstraße in Hohenkirchen. Die ganze Familie war handwerklich begabt und hat mit Unterstützung von befreundeten Familien alles alleine aufgebaut. Im März 1955 verließ er nach dem 8. Schuljahr (was damals üblich war) die Volksschule Hohenkirchen und trat am 01. April 1955 bei der Firma Fürmeyer & Witte seine Lehrzeit in Mönchehof an. Im Herbst 1958 legte er erfolgreich seine Gesellenprüfung als Maschinen-Schlosser in Kassel ab. Auf eigenen Wunsch wechselte er am 19.05.1959 zu den Henschel-Werken nach Kassel, wo er bis zu seiner freiwilligen Frührente 1996 beschäftigt war. 1961 war er für 3 Wochen zu einem Studienaufenthalt in London und 1965 bekam er seine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland. Sein erstes Auto war ein roter VW Käfer, auf den er besonders stolz war. Außerdem war er aktiver Fußballer und gerne mit seinen Freunden unterwegs. Im Jahr 1968 lernte er beim „Karneval in Rio“ (dieser fand allerdings in Meimbressen statt) seine Inge kennen und lieben. Mit seinem roten Käfer besuchte er sie häufig bei Ihrer Familie in Herlinghausen. Am 29.01.1971 heirateten die beiden in Warburg und hatten die kirchliche Trauung in Herlinghausen für den 14.05.1971 geplant. Leider kam ihnen ein schwerer, fremdverschuldeter Autounfall auf der B7 dazwischen und seine Inge musste für mehrere Wochen in die Uni-Klinik nach Göttingen verlegt werden. Am 24.07.1971 wurde die kirchliche Trauung dann in Herlinghausen nachgeholt. Im gleichen Jahr kauft das junge Paar das Haus in Immenhausen, welches nun zum Heim der beiden wurde. Am 23.12.1973 machte Tochter Monika die Familie komplett. Nachdem 1974 sein Schwiegervater verstorben war, übernahm er an den Wochenenden regelmäßig kleinere und größere Aufgaben in Herlinghausen, wie zum Bespiel das Helfen bei der Getreideernte oder anfallende Reparaturen. Mit der Familie war er gerne in Österreich im Urlaub, im Schwimmbad oder im Tierpark Sababurg. Im Jahr 1983 verstarb sein Vater und im Jahr 1987 seine Mutter. 2001 wurde er durch Felix zum ersten Mal Opa und 2005 kam sein Enkel Moritz zur Welt. 2020 verstarb sein Bruder Reinhold. Im Dezember 2022 bekam er erstmalig die Diagnose Leukämie – diese konnte jedoch mit Medikamenten gut eingedämmt werden, so dass er weder Beschwerden noch Nebenwirkungen hatte. Genau 2 Jahre später wurden die Blutwerde jedoch trotz der Medikation schlechter. Dies behielt er bis fast zuletzt für sich. Die Familie erfuhr erst davon, als es anfing, ihm Ende Mai 2025 schlecht zu gehen. Bis in den April 2025 ist er noch Auto gefahren, hat den Garten umgegraben, ist einkaufen gegangen und hat sich um die Finanzen gekümmert. Anfang Juni kamen dann direkt das Palliativ- und das Hospiz-Team mit ins Boot. Wenigsten die starken Schmerzen konnten man ihm in den letzten Wochen nehmen. An guten Tagen konnte er mit dem Rollator noch den Garten anschauen und etwas in der Sonne sitzen. Die Familie konnte ihm somit seinen Herzenswunsch erfüllen: zuhause sterben. Mit vielfältiger Unterstützung von allen Seiten konnten seine Inge, seine Tochter und Enkelkinder sowie die gesamte Patchworkfamilie ihm die letzten Wochen zu Hause so angenehm und würdevoll wie möglich gestalten. Am Donnerstag, den 03.07.2025 verstarb er um 08:05 Uhr friedlich zu Hause im Kreise aller seiner Lieben.
Matthias war ein herzensguter Familienmensch, der wirklich alles für die Familie möglich machte. Diese kam für ihn immer an erster Stelle – egal was war. Sein trockener Humor bleibt allen immer in bester Erinnerung. Außerdem war er immer für einen Schabernack zu haben. Seine Leidenschaft galt dem Handwerklichen. Es gab nur wenig, was er nicht konnte und sein Motto war: „Geht nicht – gibt’s nicht.“ Es fand für alles eine Lösung. Die meisten Dinge im Haus hat er selber gebaut oder eingebaut. Es gibt kein Zimmer, zu dem er nicht eine Geschichte erzählen konnte. Er war gut organisiert und immer hilfsbereit. Er verbrachte viel Zeit mit Gartenarbeit oder in der Garage beim Werkeln. Am liebsten war er jedoch auf „Baumarkt-Tour“. Unzählige Einzelstücke hat er für die Familie auf Maß angefertigt und auch angebaut. Außerdem interessierte er sich für Briefmarken, Münzen und den Fußball. In liebevoller langjähriger Recherche hat er einen Stammbaum der Familie zusammengetragen, der bis 1800 zurück reicht. Abends legte er gerne die Füße vor dem Fernseher hoch und schaute „Tatort“. Seine größte Leidenschaft galt jedoch immer seinen beiden Enkelkindern. Egal ob Kinderwagen schieben, ins Bett bringen, zum Fußball begleiten (er stand immer voller Hingabe am der Seitenlinie oder neben dem Torpfosten), Taxifahrten, Geburtstage usw. – er war immer da – bedingungslos. Und er war immer unendlich stolz auf beide.
Er hinterlässt eine große Lücke und wird allen unendlich fehlen.






