Patrick
Schuster

Von Mama 03.02.2014 um 10:29 Uhr | melden

Du fehlst! Was gibt es mehr zu sagen. Meine Wünsche bringen Dich nicht zurück, Meine Sehnsucht nach Dir lässt sich nicht stillen. Meine Erinnerungen sind mir zu wenig. Meine Trauer kann ich nicht ignorieren. Doch meine Liebe lässt sich dadurch nicht bezwingen. Diana Mirtschink

Lieber Schatz, ich lese ein sehr auf erklärendes, wertvolles Buch im Moment es heißt: Trauer und Trauma die Hilflosigkeit der Betroffenen und der Helfer und warum es so schwer ist, die jeweils andere Seite zu verstehen. Von Hanne Shah und Thomas Weber
All mein Suchen warum und weshalb alles so ist wie es ist, habe ich dort wieder gefunden, so viele Antworten, warum wir, die es trifft ein Kind, plötzlich und völlig unerwartet hergeben zu müssen, so sind wie wir sind, und für unsere Reaktionen wie wir ticken, ja so wie ich es auch fühle überhaupt nichts können, die Trauer und das Trauma um das schreckliche Ereignis machen das mit uns.
Und dann wird auch sehr viel über die echte Hilflosigkeit der Mitmenschen geschrieben, Seelsorger, Ärzte, Psychologen, Bestatter, und vor allen auch die ganz normalen Bekannten und Verwandten von denen man ja viel mehr erwartet als man bekommt, wird so gut erklärt, einfach ein sehr gutes Buch, sollte mal wieder in jedem Haushalt stehen.
Auch über die verletzenden Äußerungen, die uns Stiche versetzen, über Kommentare, die wohl noch gut klingen sollen, die aber nur verletzen, über so vieles kann man in diesem Buch nachlesen, ja ich finde mich dort wieder, mit all dem UNFASSBAREN was uns geschah, an jedem Tag seit dem du von uns gegangen bist.
Und man liest das es fast alle Menschen gleich trifft, egal ob damals bei dem Amoklauf 2009, wo 15 Menschen starben, oder ein Vater deren Sohn ermordet wurde. Oder ein Bruder wurde in einem Interview befragt, nach dem schweren Unfall seines Bruders, könne sich gar nicht vorstellen, wie er ohne seinen Bruder weiterleben , und dann wurde rum erzählt, er wolle Suizid machen, weil er ohne den Bruder nicht weiter leben wollte, das hat er zwar nicht gesagt, aber die Menschen haben es sich so gedreht!
Da wurde einem Vater deren Sohn sechs Wochen vorher an Krebs gestorben war, auf der Arbeit von einem Kollegen gesagt: „ Können sie nicht endlich mal wieder ein fröhliches Gesicht aufsetzen. Sie verderben ja allen hier die Stimmung.“
Ja diese Menschen wissen nicht wie es sich anfühlt großes Leid zu überleben, unsere Gesellschaft brauch das ja auch Glücklicher Weise fast nicht, (Außer wir die Eltern und Geschwister, wir sind ca.20.000 im Jahr) die immer wieder dazu kommen. Aber in der großen Masse sind wir ja doch sehr wenige.
Ich würde gerne so vieles aus dem Buch hier schreiben, aber nützen wird es eh nichts, weil der Mensch schaut ja lieber weg, dreht sich um schüttelt sich und ist froh das es ihn nicht getroffen hat.

Patrick es macht mich so traurig, das meine Familie das überleben muss, dieses veränderte, so komplett andere Leben gehen zu müssen, ohne DICH, du fehlst uns und das ist nicht zu ändern.
Und es macht mich traurig, das die Mitmenschen, so mit Trauernden umgehen, das sie es nicht schaffen, an unserer Seite zu bleiben, nicht nur für kurze Zeit, sondern für immer, weil das hat doch niemand verdient, nach solch einem Verlust auch noch gemieden und beurteilt zu werden.
Deine Mama