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von Michaela Schuster am 21.06.2013 - 09:24 Uhr | melden
"Viele Menschen sind überzeugt davon,
dass Stark- und Tapfer-Sein bedeutet,
an "etwas anderes" zu denken,
nicht über unsere Trauer zu sprechen.
Aber wir wissen
dass wirklich Stark- und Tapfer-Sein
bedeutet, an das Geschehene zu denken,
über das Geschehene zu sprechen,
bis unsere Trauer beginnt,
erträglich zu werden.
Das ist wirkliche Stärke,
das ist wirklicher Mut,
und nur so wird
Stark- und Tapfer-Sein
uns zur Heilung tragen.
Sascha Wagner
Liebe Christiane,
danke für den Text, nach fast 2,5 Jahren muss ich folgendes für mich feststellen, der Mensch möchte nicht mit uns über unser Kind sprechen, der Mensch ist dazu nicht geschaffen, das passt nicht in ihre Alltagsfröhlichkeit, es gibt nur sehr wenige Mitmenschen die das können und uns das auch zeigen, leider ist das so. Die Heilung um den Verlust meines geliebten Kindes kann mir kaum ein Mensch geben, das kann mir nur Gott und meine liebe Familie mein Mann und meine Kinder, die sind es die mich dadurch tragen an jedem Tag seit dem schrecklichen, unfassbaren Tag.
Es wurde mir schon nach ein paar Wochen empfohlen, denk nicht so oft an Patrick, lenk dich ab, sei doch froh du hast doch noch zwei Kinder, komm lass uns zusammen schoppen gehen, da kommst du auf andere Gedanken, was bitte soll das eine Mama die ihr Kind von jetzt auf gleich hergeben musste ohne Abschied, ohne ein Wissen um diesen Verlust, die will und kann sich nicht ablenken, das sind Gedanken derer die es nicht gehen müssen.
Es bleiben nach solch einem Verlust nur wenige Menschen die den Mut und die Stärke haben, für uns da zu sein, wie ich schon mal geschrieben habe, ich habe 11 dumme Geschwister (sorry muss sein) nur ein Beispiel nach fünf Monate kam eine Einladung per Post zu uns, von einer Schwester zu ihrem 50 mit folgendem Text " 2011 Hurra ich lebe noch" pure Geschmacklosigkeit,noch eine 85 jährige Mutter (die lieber zum Karneval geht als ihrem Kind bei zustehen) die so etwas wohl doch niemals gespürt hat, sonst wäre sie noch heute an meiner Seite, nein sie bleibt lieber bei ihren Kindern die wo alles in Ordnung ist, wo Stimmung und Fröhlichkeit herrscht, also hat sich in meinen Augen versagt, meine drei Kinder sind wohl für diese Menschen alle weg, mit aus radiert aus dem Kalender wo sonst die Geburtstage notiert sind, also das ist für mich keine Stärke und kein Mut das ist weg schauen, pures wegschauen.
Meine Veränderte außen und innen Welt die kann niemand ertragen, am Anfang bekommt man das alles noch gar nicht so mit, da war ich so im Schock zustand, aber nach einem Jahr wurden meine Augen geöffnet, wie die Menschen mit uns umgehen, wenn du es nicht schaffst dich ihnen wieder anzupassen, kicken sie dich aus ihrem Leben raus, da passt Trauer und Schmerz nur für eine sehr kurze Zeit hinein so ist das. LEIDER…
Ich will nicht jammern oder klagen obwohl ich dazu alle Rechte habe, aber warum soll sich ein schwer verletzter Mensch, an diese Menschen anpassen, das funktioniert nicht, ich / wir passen nicht mehr in diese aufgesetzte dumme Welt wo alles nur um Belanglosigkeit, Maskenträger und verstecken dreht, ja sie verstecken sich vor ihren eigenen Gefühlen und auch Traurigkeit indem sie uns aus dem Weg gehen oder uns einfach aus ihrem Leben streichen. Das ist der einfachste Weg den leider viele, viele Menschen wählen, sogar Mütter wo mein Sohn jeden Tag jahrelang morgens zur Haustür gekommen war um ihren Sohn zur Schule abzuholen, sie dreht sich weg, damit sie mich nicht sieht, oder irgend etwas machen oder sagen glaubt, nein sie muss nichts sagen, sie kann uns einfach weiterhin kennen, wie vor dem Tag X, aber die Menschen drehen sich den Verlust eines Kindes so wie sie es brauchen, aber bei ihnen ist es alles nur Phantasie, die Wirklichkeit ist Millionen mal schlimmer, aber das würden sie erst wissen wenn es ihnen gleich passiert, und sie ihr geliebtes Kind hergeben müssten, ein Kind hat nicht vor den Eltern zu gehen, aber wir die es Überleben müssen, kennen die wahre Zahl es sind jährlich tausende die neu dazu kommen, früher wurde die Trauer um ein Kind still im Haus alleine gelebt, heute wo es Gedenkseiten und verschiedene Plattformen, heißt Internet gibt wird Weltweit getrauert öffentlich, und auch das gefällt den Mitmenschen nicht, mir wurde mehrmals durch Äußerungen mitgeteilt ob die Trauer um meinen geliebten Sohn ins Internet gehört, es haben mich auch schon sehr viele Menschen in Facebook gelöscht, das war wohl auch für sie einfacher, so ist der Umgang mit uns die Vermeidbar, aber mich interessieren diese Leute nicht, unser Paddy bekommt jetzt bald noch eine wunderschöne Homepage von uns erstellt, die ist noch in Arbeit, da können noch mehr neugierig schauen wie es so läuft „die Trauer um unser Kind“, weil unsere Haustür und unser Telefon wird strengstens vermieden.
Ich bin auch echt sauer das gebe ich zu weil, so etwas alles in der Trauer um sein Kind zu erleben, macht einen echt sprachlos für lange Zeit, hier geht es nicht um die allgemeine Trauer, die nach wie sagte mir mal eine ganz schlaue wenn du mal das erste Jahr geschafft hast, und einmal alles durch hast alle Festlichkeiten ohne den geliebten Mensch dann wirds besser, war bei meiner Mama auch, oh ich sage nur Hilfe, wenn die wüsste, ich sag ja sie wissen nicht was sie tun oder sagen, lieber manchmal Mund zu lassen. Es ist wie es ist....
Aber liebe Christiane ich habe auch viele liebe Menschen kennen gelernt, in unserer Trauergruppe oder durchs Internet, ich nehme dieses veränderte nicht gewollte Leben irgendwie an, auch wenn ich mich sehr oft dagegen wehre und ich nur laut schreien könnte, warum gerade mein so liebes, tolles, einzigartige Kind, aber darauf bekomme ich hier keine Antwort.
Ich wünsche uns allen die es leben müssen Kraft und Stärke es zu lernen, einen Geh baren Weg zu finden.
Lieben Gruß Michaela mit Patrick im Herzen