Patrick
Schuster

von Michaela Schuster am 25.01.2014 - 14:21 Uhr | melden

Dieses Unverständnis der Mitmenschen:

Ich bemerke immer wieder, das viele sich fragen, wieso das Verständnis uns betroffenen gegenüber so sehr fehlt, heute nach drei Jahren bin ich zu einer Antwort gekommen, die wurde mir heute morgen beantwortet, als ich meine neue Vereinszeitschrift, von „ Leben ohne Dich „ bekam, ich wusste in dem Moment, das ist doch eine Antwort, es gibt diese Hilfe, in Foren, in Trauergruppen, und in Wochenendtreffen in Hamburg bei den Verwaisten Eltern Hamburg, und auch München, usw.
Es gibt diese unendlich viele Gedenkgottesdienste für Verstorbene Kinder, jedes Jahr.
Wenn wir doch das finden würden, was wir in unserem Weg, ein verstorbenes Kind zu haben, bei unseren Mitmenschen bekommen würden, müsste es doch nicht all das geben, immer wieder finden man seine eigenen Worte dort wieder, und auch das Unverständnis trifft sehr viele Menschen, wir sind nicht alleine.
Der Weg sein liebstes zu Grabe zu tragen, ist ein einsamer Weg, und deshalb haben schon Menschen vor uns, diese Gruppen, Foren, Selbsthilfegruppen gegründet, weil sie doch alle dieses Nichtverstehen, antreffen mussten.
In jeder Zeitung die ich bis heute bekommen habe und das sind schon sehr viele, von „VEID“ Bundesverband Deutschland, „ Leben ohne Dich, Verwaiste Eltern Hamburg, findet man sich wieder, diesen tiefen Schmerz, beschreiben alle Eltern, und auch alle Eltern beschreiben, das dieser Schmerz mit nichts zu vergleichen ist.
Ich empfinde es einfach nur als schade und traurig, das sich unsere Mitmenschen nicht ein wenig mit unserem Thema beschäftigen, dann würden sie erkennen, das wir Eltern fast alle gleich trauern, und dieser Verlust nicht, mit der Trauer um die allgemeinen Verluste zu vergleichen ist, aber fast jeder scheut sich in unser Leben einzutreten, und bei uns zu bleiben, aus diesem Grund ist doch das Unverständnis so groß.
Es gibt tausende Bücher zum Thema Verstorbenes Kind, aber stellt euch doch mal die Frage, wieso gibt es die, ja aus einem Grund, weil wir Menschen brauchen, die uns verstehen, sonst würden wir doch alle komplett zu Grunde gehen.
Und selbst ein Psychologe, der unseren Weg gehen muss, Roland Kachler, musste doch einsehen dass niemand unseren Schmerz kennt, außer er muss unseren Weg gehen.

Und doch ein paar persönliche Worte an die Nichtbetroffenen: Es ist das schlimmste was einen treffen kann, ich möchte mir nicht vorstellen wie es ist, ich würde es nicht überleben, ich würde durchdrehen, ich würde hinterhergehen, ich möchte es nicht hören, ich wollte dann nicht weiterleben, ich könnte es noch zahlreich fortsetzen, aber all diese Worte mussten wir uns anhören, und wisst ihr was, auch ich möchte das alles nicht, aber wir hatten leider keine WAHL.
Aber ihr alle habt eine Wahl an unserer Seite zu bleiben, und uns beizustehen, weil euch hat die Tragödie zum Glück nicht getroffen, aber Anteilnahme, und Empathie dürft ihr an jeden den es trifft beweisen.