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Gedenkseite für Ralf Arbitter
Ralf Arbitter wurde im Sommer am 19. August 1965 in Berg geboren und starb am 06. Dezember 2015 mit 50 Jahren in Hagenbach. Er wurde im Tierkreiszeichen Löwe geboren.
Er war ein echter Freund. Wir erlebten so vieles gemeinsam. Er hatte es nicht leicht, bekam von allen Seiten (ehem.Vermieter, Arbeitsamt, einer Frau aus Berg) andauernd nur Schwierigkeiten gemacht. Er war stets für andere da. Doch als er ging, waren nur die wenigsten da,um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Am 6.12.2015 starb mein einst bester Freund Ralf Arbitter in meinen Armen bei mir zu Hause in der Küche, in Hagenbach, John-F-Kennedy-Straße 22.
Es ist das Schlimmste was man erleben kann, wenn man sich von seinem besten Freund nicht mal richtig verabschieden kann. Wenn er einem in den Armen weg stirbt und man nichts tun kann. Es tut so weh!
Es war am 6.12.2016 , der 2. Advent, ein Sonntag Morgen, der so schön hätte werden sollen. Bevor Ralf kam, saß ich am Pc. In der Küche lagen bereits das Fleisch, welches wir essen wollten. Ich hörte Ralfi mit seinem Rad rein fahren. Es quietschte immer etwas. Ich freute mich ihn zu sehen.
"Wirf mir mal den Schlüssel runter, in nehm´ 2 Pack Selters mit hoch!"
Ich fand es lieb von ihm, das er daran dachte und das er von selbst 2 Pack Selters mit hoch brachte. Es war nichts komisch. Lediglich, das Ralfi die letzten Tage etwas weniger gegessen hatte und er immer solche Schmerzen im Fuß hatte.
Er kam hoch, stellte die 2 Pack Selters ab, setzte sich stillschweigend in den Gang, (zog Schuhe aus)und sah mir zu, wie ich am PC was fertig machte.Ich bot ihm aber an, wenn er wollte, könnte er auch gerne schon in die Küche gehen, was er dann auch tat. Es deutete nichts darauf hin, was dann schlagartig geschah...er setzte sich auf die Eckbank am Fenster in der Küche, wo er seit Jahren jeden Tag saß....ein letztes Mal...
Er machte plötzlich Geräusche, ganz eigenartig, ich flitzte blitzschnell rüber, da hatte er beide Hände am hals, als wollte er den Hals weiter machen, um Luft zu bekommen. Ich hatte Angst schrie :
"Ralf , was ist los!"
Er sagte noch leise ": Arzt, Arzt", dann kippte er mit dem rechten Ohr auf dieses bescheuerte Nachtschränkchen und auf den Boden, ich schrie wie wild "Hilfe", das Fenster war auf, es muss jeder im (Haus des Grauens) gehört haben, aber keiner reagierte. Ich versuchte erste Hilfe zu machen, presste auf seinem Brustkorb, es erschien ewig bis der Rettungswagen kam. Das Martinshorn klang besonders schlimm, ich rannte zu Tür, ließ die Leute vom NRW rein. Sie stürmten zu Ralf und haben 2 1/2 Stunden ihn zurück zu holen. Ich rief zitternd Wolfgang und Benni an. Sie kamen alle. Der eine Sanitäter beruhigte mich, es tat gut. Ich weinte nur noch.
Was aber ganz extrem Scheiße war, 2 Polizisten kamen. Sie hatten keinerlei Taktgefühl. Sie stürmten in meine Küche, als wäre ich eine Täterin. Auch als sie nach gut 1 Stunde (ca ) raus kamen und Ralfs Tod sicher war, kein nettes Wort des Beileides, kein Trost, nichts. Kalt nickten beide und verließen meine Wohnung.
Ich durfte noch mal zu Ralf, drückte ihn an mich. Unfassbar, mein bester Freund, da lag er und er würde nie mehr kommen. Dieser Gedanke war für mich unfassbar. Das ganze war für mich Horror, und ich wusste nicht mehr weiter...ich hatte erleben müssen, wie schlimm es ist, den besten Freund sterben zu sehen, wie er in meinen Armen starb, wie plötzlich sein liebes Gesicht eiskalt war. Es war schlimm....
Ich saß da, ich habe noch nie so gelitten, wie in dieser Zeit. Und obwohl dieses Assi-Haus ganz sicher alles mitbekamen, auch wie Sanitäter hoch rannten, dann später Ralf abgedeckt auf der bahre runter getragen wurde, nahmen meine Peiniger in dem Haus keinerlei Rücksicht auf mich. Ich ging mit Ralf den letzten Weg gemeinsam, er auf der Trage voraus, ich weinend hinterher. Und die eine Peinigerin gaffte Sensation-geil aus ihrem "Spion" Fenster, von dem sie jeden unentwegt beobachtete. Ich guckte hoch, sie schnell weg. Sie wusste warum. Jeder in dieser Baracke hatte meine lauten Hilfeschreie gehört, aber geholfen hatte keiner.
Noch einmal ging ich an die Trage. Streichelte Ralf über die Beine. Sie waren mit einem Mal so dünn wie Streichhölzer. Hatte er am Ende doch Hunger gelitten bei sich daheim? Ich fragte mich, was ich falsch gemacht hatte. Hätte ich ihn doch noch retten können? Der tröstende Sanitäter sagte zu mir, das ich alles richtig gemacht hätte. Dennoch war ich voller Selbstzweifel.
Der Moment, wie dann Ralfi aus dem Hof gefahren wurde, war besonders schlimm. Ich hatte Kontakt zu seiner Schwester aufgenommen. Eine sehr liebe Frau. Dann stand ich im Hof, der Leichenwagen war bereits weg. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich wollte nicht allein da hoch gehen. Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand. Da holte mich Sabrina und Norbert zu sich rein, sie fingen mich auf, was ich nie vergessen werde. Niemand sonst in diesem Haus des Grauens half mir, nur diese liebe Familie. Sie trösteten mich, und brachten mich später auch ins Bett. ich war völlig am Ende. Aber die Herzlichkeit, die Norbert und Sabrina , als auch Angelique mir entgegen brachten, half mir. Als ich da weinend im Bett lag, war mir klar, wenn ich nicht mehr weiter wusste, konnte ich zu ihnen runter gehen. Das gab mir etwas Kraft.
Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam, waren da noch die Überreste der Sanitäter, die da so tapfer und geduldig versuchten Ralfi zu helfen. Ich habe weinend geputzt. Ich hätte schreien können, so tat es weh. Ich musste putzen, ich glaube ich habe diese Küche am Tag einige Male geputzt, es tat so weh dort überhaupt noch rein zu gehen.Was auch ganz arg schlimm war, die beiden Peiniger-Familien in dem Haus mobbten mich munter weiter. Sie schlugen Türen zu und foppten mich wo sie konnten. ab dem Tod von Ralf trieben sie es umso doller. Die Sache liegt beim Gericht.
Ich hatte eine Art kleine Gedenkstätte für Ralf an die Stelle gemacht, wo Ralf starb. Es war eine Qual, noch in die Küche zu gehen. Fast ein Jahr musste ich es durch machen. Mittlerweile zog ich um.
Ich möchte an dieser Stelle folgenden Menschen ganz lieb Dank sagen, die für mich da waren in dieser Zeit. Die mir halfen, und mir Halt gaben. Norbert und Sabrina und Angelique, Martin, und Peter. Aber auch Elvira, der Schwester von Ralf. Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen.
Ralf könnte noch leben, wenn man ihn auf Verdacht Thrombose zum Arzt geschickt hätte. Doch leider hielt das der Arzt für nicht notwendig, dadurch musste Ralf mit 50 Jahren gehen. Auch die angeblichen Freunde, die Ralf nur benutzten,ihn jahrelang die Dreckarbeit machen ließen, ich sag nur Fußball-Platz Hagenbach. Keiner von ihnen war auf der Beerdigung. Ralfi war immer für alle da! Aber außer mir kaum einer für ihn!
Und ich denke, Ralf ahnte was. Er kam zu mir, weil er mir blind vertraute. Weil er wusste, er konnte sich bei mir wohl fühlen. Er war immer für mich da. Egal wann ich ihn brauchte, er war immer da für mich. Das er ging, tut heute noch so weh, als sei er eben erst gegangen. Ich bin seit dem Tod von Ralf fast nur noch alleine.
Er fehlt mir! Dennoch danke ich Gott für diese schönen Jahre, wo wir jeden tag zusammen saßen, lachten, stritten, weinten, verrückte Dinge machten. Ralfi war einmalig. keiner könnte so sein wie er. Wie oft -wenn ich irgendwo unterwegs bin- suche ich. Ich suche einen Menschen, der ist wie Ralf es war. Aber habe ihn nicht gefunden.
Warum ?
Ganz einfach, er war einmalig!
Die meisten machten sich gerne lustig über ihn. Zum Glück hat er das nie so registriert, es hätte ihm sicher sehr weh getan. Was hatte ich oft- zu recht- Wut auf diese Menschen. Denn ich bekam es immer mit. Es tat mir im Herzen weh. Ich habe oft Ralf drauf hin gewiesen, er tat es ab. Deswegen denke ich, er bekam es nicht so mit. war wohl besser so. Das einzige Gute an allem ist, er starb nicht einsam. Er starb bei mir, teilte seine letzten Minuten mit mir. Das andere Gute ist, keiner kann ihn mehr ausnutzen. Vielleicht hat Gott ihn deswegen weg geholt. Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären.
Ich werde nie aufhören zu trauern um diesen besonderen Menschen!
VIRTUELLER GEDENKSTEIN :
http://marionwellmann8.wixsite.com/lebensfre…/trauer-um-ralf






