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von Quelle Bild am 14.02.2024 - 16:24 Uhr | melden
Tragödie mit 1,3 Promille7 Tote! Suff-Raser gesteht Feuer-Crash
Sieben Menschen starben bei dem Horror-Unfall am 1. April
Quelle Bild.de & Karsten Kehr und Markus Langner ,Marcus Scheidel
14.02.2024 - 15:18 Uhr
Mühlhausen (Thüringen) – Von der Anklagebank aus guckt André H. (35) in die Gesichter seiner Opfer. Dem „Totraser von Bad Langensalza“ wird seit Mittwoch in Mühlhausen der Prozess gemacht. Mehrere Angehörige der sieben bei dem Feuer-Crash Getöteten haben auf dem Nebenklagetisch Fotos ihrer Lieben im Gericht aufgestellt.
André H. (r.) sitzt im Gericht den Angehörigen seiner Opfer gegenüber
Mehr als zehn Monate nach dem grauenhaften Unfall kommt André H. in den Gerichtsaal. Wortlos nimmt er neben seinem Verteidiger Platz, schaut zu den Nebenklägern und senkt den Blick. Ob er den Anblick der zumeist jungen Menschen auf den Fotos nicht erträgt? Unklar.
André H. legte zum Prozessauftakt ein Geständnis ab
H. soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft betrunken und ohne Führerschein in den Gegenverkehr gerast sein und sieben Menschen getötet haben.
Angehörige treten im Prozess als Nebenkläger auf. Einige haben Fotos ihrer verstorbenen Lieben aufgestellt
Foto: Marcus Scheidel/MAS Bildagentur
Gleich nach der Anklageverlesung legte André H. ein umfassendes Geständnis ab. Er ließ seinen Anwalt erklären, dass er sämtliche Vorwürfe in vollem Umfang einräumt. Er könne sich an den Tattag jedoch nicht mehr erinnern.
André H. (35) ist unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis angeklagt. Zudem soll er betrunken am Steuer gesessen haben
„Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat gegen den Beschuldigten Anklage wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässiger Tötung in sieben Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in zwei Fällen erhoben“, sagte Staatsanwältin Anne Merker im November. Drei Monate später wird nun verhandelt.
Der betrunkene Unfallfahrer geriet in den Gegenverkehr und krachte in zwei Autos – sieben Menschen starben, darunter fünf junge Leute
Foto: Silvio Dietzel/dpa
Laut Ermittlungen war BMW-Fahrer André H. betrunken (1,3 Promille) und ohne Führerschein am 1. April gegen 17.30 Uhr auf der B 247 bei
Bad Langensalza (Thüringen) in einen Mercedes im Gegenverkehr gerast – besetzt mit fünf jungen Menschen (alle 19). Der Wagen fing Feuer, alle fünf Freunde starben und verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.
Hinter dem Mercedes war ein VW Caddy unterwegs, der nicht mehr bremsen konnte. Fahrer Andreas R. (60) starb vor Ort. Seine Beifahrerin, Lebensgefährtin Friedel K. (73), konnte sich in letzter Sekunde aus dem brennenden Fahrzeug retten. Sie erlitt einen Rippenbruch und eine Brandverletzung an der linken Hand. Im Wagen des Todesfahrers starb ein 44-Jähriger.
Nur drei Unfallbeteiligte, darunter der schwer verletzte Totraser, überlebten.
Tränenüberströmt sagte Zeugin Monique D. (40) aus. Sie saß im Wagen, der direkt hinter dem Mercedes und dem VW Caddy fuhr, erlebte den Horror-Unfall hautnah mit. „Plötzlich sah ich einen BMW auf unserer Fahrbahn, der zweimal schlingerte, sagte laut: Was macht dieses Arschloch denn da? Danach gab es eine riesige Explosion, der BMW flog auf uns zu, kam erst einen Meter vor uns zum Stillstand.“
Sie rief den Notruf, wollte noch irgendwie helfen. „Doch durch die Flammen war es so heiß!“ Ihr Lebensgefährte Marcel (31) habe dann ihr Auto zurückgefahren, weil es weitere Explosionen gegeben habe. Den Unfall habe sie bis heute nicht verkraftet. „Ich bin seitdem nicht mehr arbeitsfähig.“
Quelle Bild.de & Karsten Kehr und Markus Langner ,Marcus Scheidel




