Amaya Sophie - Aurelia Mathea Wörmann

Amaya Sophie - Aurelia Mathea
Wörmann

14.02.2012
Bielefeld
-
14.02.2012
Bielefeld

stimmungsbild

Gedenkseite für Amaya Sophie - Aurelia Mathea Wörmann

Amaya Sophie - Aurelia Mathea Wörmann wurde im Winter am 14. Februar 2012 in Bielefeld geboren und starb am 14. Februar 2012 mit 0 Jahren in Bielefeld. Sie wurde im Tierkreiszeichen Wassermann geboren.

Schreiben Sie an dieser Stelle einige Zeilen über Amaya Sophie - Aurelia Mathea Wörmann, platzieren Sie ein Gedicht oder drücken Sie Ihre Gefühle aus.


Wenn Leben endet, bevor es beginnt....

Diesen Text schrieb ich kurz nach ihrem Tod. Heute, mit dem Abstand von 11 Monaten hätte ich es niemals mehr so aufschreiben können....


Am 16.01.2012 wurde in der 18. SSW durch die Feindiagnostikerin bei unseren beiden Mädchen der Verdacht auf das feto-fetale-transfusions-syndrom, kurz ffts genannt, geäußert.

Bereits einen Tag später befanden wir uns auf dem Weg ins 500km entfernte Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg, wo diese Diagnose bestätigt wurde.

Einzige Möglichkeit, dieses Syndrom wieder loszuwerden ist das Veröden der gemeinsamen Gefäße durch das Lasern. Dies kann jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen. Es müssen bestimmte Fruchtwassermengen vorliegen. Diese (schlechten) Werte hatten wir jedoch noch nicht erreicht und so durften wir die Heimfahrt antreten.

Woche für Woche ging es nun zum Fein-US und immer hielten sich die Werte erfreulicherweise stabil. Meine Ärztin äußerte sogar die Hoffnung, das bei uns alles so stabil bleiben würde. Das freute uns natürlich ungemein und weckte neuen Mut.

Nachdem ich jedoch am Dienstag den 14.02.2012 morgens wieder beim Fein-US war, wurde festgestellt, das das größere Kind mittlerweile eine Fruchtwassermenge von 13 cm hatte, die Kleine jedoch nur noch 0,3 cm. Mittlerweile befand ich mich in der 22.SSW.

Mit dieser Diagnose telefonierte die Ärztin abermals mit den Spezialisten in Hamburg, die uns für Donnerstag den 16.02.2012 ins KH bestellten um das Lasern des ffts Syndroms durchzuführen.

Doch dazu sollte es schon nicht mehr kommen....

Ich merkte bereits morgens, das es mir nicht so ganz gut ging. Irgendwie hatte ich leichte Darmkrämpfe und ich dachte immer, ich müsste auf dieToilette und hätte Verstopfung.

So zog es sich hin bis zum frühen Nachmittag, bis mir diese „Krämpfe“ doch komisch vorkamen, zumal sie inzwischen im 2 Minuten Abstand kamen und ich vor Schmerzen nur noch schreien und stöhnen konnte.

Ich war mit den Kindern alleine zuhause und hoffte, ich könnte noch Abwarten bis mein Mann käme.

Ich hielt jedoch nicht mehr durch.

So kam gegen 16 Uhr der Rettungswagen samt Notarzt, der mich, versehen mit Wehenhemmer ins KH mit Frühchenstation brachte. Inzwischen war zum Glück auch mein Mann zuhause eingetroffen.

Auch durch den Hemmer verschwanden die Wehen nicht, ich merkte sie noch als Druck, empfand sie aber weniger schmerzhaft. Komisch war, das die Wehen im Rücken zu spüren waren und sich in den Po runterzogen und quasi meinen Enddarm verkrampfen liessen.

Ich hatte noch Hoffnung, das es tatsächlich „nur“ harmlose Darmkrämpfe sind.

Im Kreißsaal angekommen wurde sofort ein US gemacht. Dabei stellte sich heraus, das der Muttermund sich bereits geöffnet hat und die Wehen nicht mehr zu stoppen waren....

Außerdem sahen sie, das die Kleine durch die Wehen an meine Kaiserschnittnarbe gedrückt wurde, was eine hohe Rupturwahrscheinlichkeit zur Folge hätte.

Sie mussten sofort die Fruchtblase öffnen, um den Druck von der Narbe zu nehmen.

Ich konnte es kaum fassen!

Dann öffneten sie die Blase....


Es kam so unsagbar viel FW, es lief und lief vermischt mit einem Haufen Blut. Bereits nach kurzer Zeit kam Amaya Sophie zur Welt. Sie starb noch unter der Geburt.
Die Hebamme legte sie mir in die Arme und ich konnte nur noch Schreien!!

Plötzlich kam es zu Komplikationen. Die Blutungen wurden stärker und die 2. Maus hatte sich quer gelegt.
Ich wurde schnell in den OP gebracht und bekam eine Vollnarkose für den Fall der Fälle.
Sie wurde dann innerlich gewendet und so konnte Aurelia Mathea auf die Welt schlüpfen.

Sie kämpfte noch eine halbe Stunde lang, bevor sie ihre kleinen Äuglein schloß und ihrer Schwester folgte....

Die Plazenta löste sich schwer, kam aber schließlich ebenfalls. Danach tasteten sie noch die Narbe ab, konnten aber zum Glück keine Ruptur entdecken.

Nachdem ich wieder „da“ war, schaute ich als erstes nach, ob ich einen KS bekommen hatte. Dem war zum Glück nicht so. Mein Körper hatte es tatsächlich geschafft, nach 5(!!!) Kaiserschnitten Zwillinge nach fast 12 Stunden Wehen auf die Welt zu bringen.

Ich kam dann zurück in den Kreißsaal, wo die Hebammen alles schon ganz „toll“ hergerichtet hatten.

Es gab Karten der 2 mit ihren Daten, den Fußabdrücken und Fotos.

Vor dem Bett stand ein Tischchen, auf dem Kerzen, Engelchen und Deko verteilt war. Das Licht wurde gedämmt und in der Mitte stand ein liebevoll gestaltetes Körbchen mit Blumen und den 2 Mäusen. Wir wurden dann allein gelassen und mein Mann und ich hatten stundenlang Zeit die kleinen Wesen zu betrachten, Fotos zu machen und zu streicheln.

Auch später auf dem Zimmer hatte ich sie bei mir...

Bereits einen Tag später verließ ich das KH auf eigene Verantwortung. Ich konnte nicht mehr länger alleine bleiben.

Wir mussten uns dann mit einem Bestatter treffen, um alles für die Beerdigung in die Wege zu leiten. Ein schwerer Weg...

Am Freitag, den 17.02.2012 holten wir Amaya Sophie und Aurelia Mathea persönlich aus dem Krankenhaus ab, um sie zum Bestatter zu bringen. Die 3 großen Kinder wollten auch dabei sein. So hatten sie Gelegenheit ihre Schwestern einmal sehen und anfassen zu können.

Wir fuhren dann zusammen zum Bestatter, die Kleinen blieben dabei die ganze Zeit auf meinem Schoß. Wir wollten noch soviel Zeit wie möglich mit den Beiden verbringen.

Beim Bestatter übergaben wir sie ihm dann und nahmen den kleinen weißen Sarg mit den wir uns ausgesucht hatten, um ihn gemeinsam mit den Kindern in bunten Farben zu bemalen.

Sie hatten tolle Ideen und so wurde der Sarg wunderschön bunt und alle Bilder erzählen eine schöne Geschichte....

Am Montag, den 20.02.2012 sollten wir Aurelia Mathea und Amaya Sophie zusammen mit dem Pfarrer zum letzten Mal besuchen und umbetten. Eine liebe Mama aus dem Internet hatte unseren Mäusen 2 kleine Mützchen und 2 Kuscheldecken mit ihren Initialien genäht. Bis morgens um 5 nähte sie an den Sachen als sie von dem Tod der beiden erfuhr.

Doch durch einen Fehler des Paketshops befand sich das Paket am Montag morgen noch immer im Zentrallager in ihrer Heimatstadt. Sabrina setzte Himmel und Hölle in Bewegung, telefonierte sich die Finger wund und das Wunder geschah! ;-) Hermes schickte einen Boten aus, der unser Päckchen fand und es in Windeseile bis zu unserer Haustür brachte. 10 Minuten bevor wir los mussten!!

In diese Deckchen konnten wir sie nun einhüllen. Die Mützchen passten perfekt und wir legten ihnen noch 2 Engel aus Kupfer und einen kleinen Kuschel-Froschkönig mit hinein.

Sie sahen bereits schon etwas „anderes" aus, waren nicht mehr die gleichen Mäuse, die ich 6 Tage zuvor zur Welt gebracht hatte. Ich wußte und spürte bei ihrem Anblick: „Es ist Zeit für euch zu gehen"..... Dann verabschiedeten wir uns von den 2.

Am 21.02.2012 war es dann soweit. Sie traten ihre letzte Reise an.

Kurz bevor wir um 14 Uhr los mussten klingelte es an der Tür. Der Postbote kam und übergab uns ein Päckchen. Als ich es öffnete traf uns fast der Schlag. „Meine" Rabenmütter hatten uns Engelchen geschickt von Willow Tree, einen wunderschönen Brief und eine Karte, in der Geld enthalten war!!! Nie nie nie hätten wir mit sowas gerechnet!!! Und wieder einmal zeigte sich zum 2. Mal in unserem Schmerz was die „virtuelle" Welt zustande bringt. Soviel Wärme und Herzlichkeit von Menschen, die man noch nie real kennenlernen durfte.

Den Karton legte ich nicht wie sonst zum Sammeln auf den Dachboden, sondern packte nach der Beerdigung alle Dinge dort hinein, die ich besitze. Den Flyer der Trauerfeier, 2 identische Strampler in Gr.50, US-Bilder, Fotos, Berichte der Ärzte, die Geburtskarten, die Trauerkarten... Dieses „unscheinbare“ Päckchen ist nun mein größter Schatz.

Dann ging es los zum schwersten Weg unseres Lebens....

Zu Beginn, also beim Eintritt in die Kapelle spielte die Pianistin "Weißt du wieviel Sternlein stehen", da war es um unsere Fassung schon fast geschehen. Damit haben wir nicht gerechnet!

Als ich dann jedoch bis nach vorne ging und den kleinen bunten Sarg inmitten der Lichter, Engel und Blumen sah brachen alle Dämme. ;-(((( Es traf mich wie ein Hammerschlag!!!

Ich wäre am Liebsten geflüchtet und konnte doch nur noch haltlos weinen.

Der Pastor hat ein paar schöne Reden gehalten, die Sophranistin sang das Lied "In the arms of the Angel", welches wir uns ausgesucht hatten und unser ältester Sohn Lion-Noel trug das Gedicht "Still seit leise-es waren Engel auf der Reise" vor.

Wir weinten fast die gesamte Zeit....

Auch beim Auszug ertönte wieder "Weißt du wieviel Sternlein stehen"....

So grauenvoll....

Auf dem Friedhof und am Grab war ich dann tatsächlich einigermaßen gefasst, als ich vor dem kleinen Loch stand und die Rosenblätter hineinwarf.

Nachdem dies erledigt war schauen mein Mann und ich uns an und konnten beide nur einen Satz sagen: „Das wars jetzt!“....


Fast täglich stehe ich nun vor dem kleinen Grab. Es sieht noch genauso aus wie vor einer Woche. Die bunten Blumen blühen und die Rosenherzen halten sich tapfer.



Es gibt nichts anderes für mich zu tun, als die Kerze immer wieder neu zu entzünden...

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 16.12.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 08.09.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.01.2014 von Renate angelegt.
Geschenk Am 17.11.2013 angelegt.
Geschenk Am 26.10.2013 von Gedenkseiten.de angelegt.
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