Angelika
König

Von Hans-Jürgen 08.06.2014 um 10:26 Uhr | melden

Heute vor 4 Monaten bist du von uns gegangen, und es tut weh wie am ersten Tag dich nicht mehr bei mir zu haben.
Du hast diesen weg gewählt und ich muss deine Entscheidung akzeptieren und damit Leben.
Aber................................................was ist das für ein leben?

Ich kann es immer noch nicht verstehen und begreifen warum das sein musste. Warum du so früh von mir gegangen bist
Ich dachte nach einiger zeit wird es schon gehen, aber da hab ich mich getäuscht.
Ich bin immer noch gefangen in einem Gefühlschaos, hin und her gerissen von meinen Gedanken.
Ich leide sehr unter meinen Gefühlsschwankungen. In einem Moment bin ich glücklich und zufrieden und lebe mein leben so wie ich es für richtig halte, und dann, einen Moment später stecke ich voller traure und Gleichgültigkeit.
Ich habe dann das Gefühl als würden zwei Seelen in mir wohnen, die einen ständigen Kampf führen, mal hat der eine die überhand mal der andere.

Ich versuche jeden Tag stark zu sein, und nach außen hin gelingt es mir meist auch. Bin ich dann alleine kommt die traure und der Schmerz dich verloren zu haben.
In diesem Moment, wo ich dir diese Zeilen schreibe kommen mir wiedermal die tränen. Ich weiß gar nicht woher die noch kommen und dass ich, sooft wie ich schon geweint habe, überhaupt noch tränen habe.
Ich muss sehr oft mit meinen tränen kämpfen wenn ich in der Welt da draußen bin, und meist gelingt mir das auch.
Hier, in unserer Wohnung kann ich ihnen freien lauf lassen, was auch sehr oft passiert.
Alle sagen sie, wenn was ist dann melde ich, sind immer für dich da. Aber wenn man dann wirklich jemand braucht ist niemand da. Wo sind sie alle hin? Es ist NIEMAND mehr übrig geblieben von ihnen.
Und so sitze ich hier, allein mit meiner Trauer und meinen wirren Gedanken und ich merke langsam wie meine kraft schwindet, und ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalten und ertragen kann.

Manchmal frage ich mich warum ich mir das alles überhaupt noch antue, weil mir dann alles so sinnlos vorkommt. Und ich erwische mich dann bei dem Gedanken mich einfach mal zu betrinken.
Du weißt was das heißt und bisher habe ich der Versuchung auch widerstehen können, aber für wie lange noch?

Ich frage mich oft wo sind all die Menschen hin die sich aus allen ecken der Welt meldeten als sie von deinem tot hörten. So plötzlich wie sie erschienen sind so plötzlich waren sie auch wieder verschwunden.
All die Personen die sagten wir helfen dir wenn was ist, musst dich nur melden. Und so sitze ich hier und warte darauf dass sie sich melden, oft stundenlang.

Ich muss wohl weiter alleine nach einem weg suchen mit der Situation umzugehen, denn ich kann und will auch die Sprüche „du schaffst das schon“ - „ du bist stark“ - „die zeit heilt alle wunden“ nicht mehr hören, sie hängen mir zum halse raus. Warum ist niemand da der mir nur einfach mal zuhört wenn ich ihn brauche,dem ich einfach mal meine sorgen, Ängste und Nöte erzählen kann. Heute höre ich von ihnen nur hab im Moment keine zeit. Sie sagen dann sie melden sich wenn sie zeit haben, aber dann ist der Punkt für mich längst überschritten in dem ich noch mit der Person über meine Gefühlswelt reden möchte.
Oft wird man auch einfach von den Personen, die man als „freund“ bezeichnet hat vergessen.
Vielleicht soll das alles so sein. Ich bin wohl so ein schlechter Mensch dass ich es nicht anders verdient hab.

Nun hab ich 3 Wochen Urlaub, der erste Urlaub ohne dich, und werde mir in dieser zeit Gedanken machen wie mein leben weiter gehen soll, in welche Richtung ich mich bewegen werde. Und ich muss einen weg finden mit meiner traure umzugehen.

Ich frage mich oft wie wohl unser leben weiter verlaufen wäre in der neuen Wohnung. Ich weiß nur das eine, mein leben wäre schöner gewesen wenn du noch an meiner Seite sein würdest.
Ich weiß auch du sitzt da oben auf deiner Wolke, siehst zu mir runter und versuchst mir zu helfen, nur.............................................ich kann die Zeichen nicht deuten. Vielleicht ist das auch alles noch ein bisschen früh um das zu erkennen.

Vielleicht kommt irgendwann der Tag an dem es auch für mich leichter wird mit all dem umzugehen, aber im Moment sehe ich diesen Tag noch nicht.
Ich werde wohl weiterhin allein kämpfen müssen um nicht ganz unter zu gehen, aber wie lange schaffe ich das noch? Wie lang halte ich all das noch aus?
Diese Heuchelei von den sogenannten freuenden, die froh sind wenn man ihnen den rücken zudreht und geht.
Vielleicht erwarte ich auch Zuviel von ihnen, und bei den meisten ist eh das Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“. Solange man mit ihnen zusammen ist erzählen sie einem was man hören will und ist man dann weg wird man schnell vergessen.

So meine Geli, das soll es dann auch erstmal sein, sollte mir noch etwas auf dem Herzen liegen werde ich mich wieder an die wenden.

Dein dich immer liebender Hans-Jürgen