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Ein Licht für Anneli
Von In stillem Gedenken 03.04.2021 um 17:09 Uhr | melden
Lieber Papa von Anneli. Dank ihrer Fähigkeiten als Bauarbeiter und Ingenieur haben sie Häuser saniert. Weil es sie erfreute, aus alten und oftmals baufälligen Häusern neue zu errichten. Wer hat die Tage und Monate und Jahre gezählt, als sie wahrscheinlich früh um 5 Uhr aufgestanden sind und mit Liebe und Energie Häuser saniert haben und erst am späten Abend heimgekehrt. Sie liebten es, aus altem Gemäuer neue zu errichten. Durch ihren Fleiß, ihre Energie und Kreativität haben sie auch anderen Menschen, Familienvätern, eine Zukunft gegeben und ihre Fähigkeiten in ihnen geweckt, an sie geglaubt und sie zusammengeführt um Neues zu erschaffen. Auch wenn man so etwas in den Mühen und Staub des Alltags vergisst. Selbst jahrelang kaum Freizeit gekannt denn sie mussten alles von Anfang an erschaffen, aus dem Nichts. Und dennoch Kraft gefunden zu helfen und zu unterstützen wo sie nur konnten. Ihrer Heimat und den Menschen ihrer Heimat. Ja, Immobilien können auch manchmal lohnend sein. Doch ich glaube, dass sie ein Idealist sind. Aber wer weiß denn heute noch, was ein Idealist ist. Sie haben nur gearbeitet, ihr ganzes Leben lang. Keine annähernde Vorstellung, was das bedeutet und wie man das schafft in einem einzigen Leben. Aus Staub Neues zu errichten. Jahrzehnte lang. Und wer kann in das Herz einer Mama und eines Papas schauen, die ihr Kind verloren haben. Sie haben haben das Schlimmste erlebt, das es auf Erden gibt. Und nie den Glauben an das Schöne und Gute im Menschen verloren. Sie haben die Stiftung erschaffen. Auch im Gedenken an Anneli-Marie. Eine Stiftung für alle Familien und ihre Kinder, auch für jene die nicht viel haben. Denn sie haben nie den Blick verloren für Menschen die sich mühen und nicht erfolgreich sind, aber denen ihre Kinder das Kostbarste auf Erden. Aber sie sollen wissen, dass viele Menschen wissen, dass sie im Innern ein herzensguter Mensch sind. Ich wünschte sie könnten das sehen.
R.
"Und als der Arzt prüfend das Herz befühlte, hatte es schon aufgehört, dem alten Manne weh zu tun."
Stefan Zweig in "Untergang eines Herzens"
