Brunhilde Reiter

Brunhilde
Reiter

23.05.1939
Wien
-
01.12.2015
Reichenau an der Rax

Stimmungsbild-Brunhilde-Reiter-2

Gedenkseite für Brunhilde Reiter

Brunhilde Reiter, wurde im Frühling am 23. Mai 1939 in Wien geboren und verwandelte sich am 01. Dezember 2015 mit 76 Jahren in Reichenau an der Rax in einen Engel.
Sie wurde im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren und hatte ein Herz von Zehnlingen.

In schier unerträglicher Trauer hinterbleiben ihr Sohn Giuseppe Giorgio, ihre Schwiegertochter Bianca sowie viele Verwandte, Freunde und Bekannte.

--- Trockenträne ---

Tränen vergossen,
Allein und gemein.
Die Zeit noch genossen,
Ohne Dich,
Kann ich nicht sein.

Schmerz, der nicht gleich tötet,
Quälend die Seele durchdringt,
Alle Sinne gerötet,
Meinen Atem mir nimmt.

Der Kampf hat begonnen,
Die Not rückt ins Lot.
Blick um Blick mir erzwing,
Einfach der Zeit sie abring.

Soll nicht zagen,
Soll nicht wagen,
Mich ergeben,
Nicht erheben?
Dem dunklen Lichte ergeben,
Nur noch das, was war,
Wieder und wieder beleben?

Schließe zu Deine Äuglein,
Du, mein Engelsgesicht!
Soll das ich nun sagen,
Ohne dass mein Herz mir zerbricht?

Lass’ sie offen,
Und bleib noch bei mir,
Ein Letztes zu sagen, das schulde ich Dir:
Ohne Dich, bin ich nicht.
Mein Herz, mein Mein, mein Engelsgesicht.

Nun geh’ zur Ruh,
Mach sie zu.
Hör’ auf mich,
Tu’ es nich’.

Will Dich halten,
Das Schicksal verwalten,
Die Welt aufhalten.
Hör’ nicht auf mich,
Tu’ es nich’.

Ohne Rast,
Ohne Ruh’
Liebe bist Du.

Ohne Hast,
Ohne Ruh’,
Weiß nicht,
Was ich tu’;

Ohne DU!

Nehm’ zärtlich Deine Hand,
Um zu beschreiten den Weg,
Den kein Kind übersteht.

Das Ufer so nah,
Dessen Quell schon so fern,
Ach mein Mutterl, mein Mutterl,
Wie hab’ ich Dich gern.

Die Sanduhr sie rinnt,
Stets das Liebste uns nimmt,
Nie sie rieselt bergauf;

Nur hinab nimmt das Leben
Den Lauf ohne Wend’,
Kaum noch geboren,
Da naht schon das End’.

Wir seh’n schon hinüber,
Noch ein Bänklein da steht,
Komm`, wir setzen uns nieder,
Da der Wind gar arg weht.

Treibt uns fort vom Festen,
Hält uns zum Besten,
Lockt Dich mit dem Horizont,
Verkündt dessen Ende sei bloß die Front.

Nein, nein, warte zu,
Wir setzen uns nieder,
Im Liebesfieber,

Erfreu’n uns am Flieder an der Pflanzennatur,
Am Liebesgefieder der Vöglein so pur,
Und singen noch Lieder,
Immer wieder aus Lust,
Immer wider den Frust.

Und bleiben in dieser Lag,
Bis ans End aller Tag’.

Was schert uns das Übel,
Das des Dämons Manie,
Wir harren der Dinge,
Seelenkleptomanie,
Nur uns,
Nein, uns,
Uns kriegt er nie.

Doch Seel`im Fried,
Gibt’s wohl nur für Krieg.

Was schert uns das Unheil,
Das der Teufel so mag,
Wir schlagen ein Schnippchen,
Ihm und seinem Geleit,
Unsere Lieb’ ist und bleibt
Vor allem gefeit.

Wir sitzen und liegen,
Noch ist’s nicht so weit,
Noch sind wir zugegen
Noch sind wir zu zweit.

Noch ein Lächeln, ein Kuss,
Ein Gedanke gelacht,
Mit Dir noch, mein Mutterl,
Noch ist’s nicht vollbracht!

Aus ‘nem Staubkorn geköchelt,
Unter Müh und viel Pein,
Uns Kinder erröchelt,
Ein Kampf für das Sein.

Hast alles
Ertragen,
Erduldet,
Erhofft,
Erlitten,
Erstritten,
Und mit allerhand Gegnern gezofft.

Fast verendt für die Tochter,
Dein Funke, Dein Stern,
Dein Alles im Leben,
Hast ihr mehr noch gegeben,
Als Du konntest vergeben.

Kein Opfer ‘ner Mutter
Je größer sein mag,
Als zu lassen sein Kinde,
Bei ‘nem Engel fernab.

Deine Tage im Regen,
Die Dein Kind bei
Deiner Mutter verbracht,
Hast Du erlitten,
Auf dass ihr Herze erwacht.

Du lebtest nach Luther
Und wusstest es nicht,
Das zeugt von der Güte,
Deinem wahren Gesicht.

Und alles, was mein ist,
Das ist dein,
Und was dein ist,
Das ist mein;
Und ich bin in ihnen verklärt.

In diesem Bewusstsein,
Die Familie vermehrt,
Zeugtest ein Knäbelein
Und hast ihn verehrt.

Auch da Du getänzelst
Auf hauchdünnem Draht;
Mich ertragen im Leibe
Gegen ärztlichen Rat.

Nun lebe auch ich,
Und wir zwei,
Die sind SICH!
Und meine Frau ist längst
Zwischen mich und Dich!

Dann kam jener Bruder,
der das Licht nie erblickt,
Den aus Weitsicht Du hattest,
Gleich den Englein geschickt.

Weit zuvor war der Vater,
Dem wir alle verdankt,
Gehalten, geliebt
Durch ein seltenes Band.

Der Dich entführte als Maid,
Die Du bis heute noch bist,
In ‘ne Welt vieler Fähnlein,
Die im Sturme gehisst.

Dann der Engel auf Erden,
Der dem Gottsein so nah,
Namens Fannerl,
Die Dich liebstes Mutterl gebar.

Sie ist das Licht aus der Ferne,
Zu dem Du jetzt schweifst,
Welches das Dunkel verschlingt,
Und am Ende des Tunnels,
Dich als Licht wieder bringt.

Doch noch sitz’ ich am Bänklein
Mit meinem Mutterl und spür’,
Wie ich allmählich
Die Hoffnung verlier`.

Da naht schon der Rabe,
Pechschwarz er
In Seel’ und am Leib’
Verkündet mit Krächzen,
Wer dem Tode geweiht.

Bringt den Tod,
Bringt die Not.
Fortweg Du Federvieh,
mein Mutterl,
Das ergreift Du nie!

Er will Dich entheben,
Mit Dir dem Leben entschweben.

Meint, Du sollest Dich lösen
Von all Gutem und Bösem,
Mir geheißen zu leben,
Sei der Tod doch ein Segen.

Keine Rast,
Keine Ruh’
Meine Seel’ das bist Du!

Will nicht lösen die Hand,
Die uns immer verband,
Die mir gab so viel Halt.
Ich verkrall’ meine Finger
Und erstarr’ zu Basalt.

Komm’ trenn’ mich Du Heuchler,
Du Verkünder
Vollstrecker,
Vollzieher,
Vollender
der Pein.

Was nicht ist,
Wird auch nie sein!

Ein Engel des Todes
Im weißen Gewand.
Erscheint nun verklärt,
Hat den Raben verbannt.

Verschwindet ihr Geister,
Ihr bringet nur Weh!

Wenn auch noch so verstellet,
Ich bloß glaub’, was ich seh’.

Oh Mutterl, oh Mutterl,
Sieh’ ja nicht hin,
Unter’m güld’nen Gefieder
Versteckt der Teufel als Dschinn.

Doch nun reifst Du zum Kampfe,
Ringst nieder das Leid,
Streifts ab alles Böse,
Wählst das Gute als Kleid.

Nun auch ich fühl’ die Güte,
Und blicke Dich an,
Kann nicht handeln nichts richten,
Wenn Dir Übles getan.

Bist so stark und so tapfer,
Bin so klein und verletzlich,
Will Dir beisteh’n, Dir helfen,
Kann nichts tun,
S’ist entsetzlich.

Dein Wille zu leben,
Geht durch Bein, Knoch’ und Mark;
Bleibst selbst im Tode als Hilde autark.

Das Verweilen im Hier,
Das Verlassen im Jetzt,
Hast für all’ Deine Liebsten
Ein Zeichen gesetzt.

Dein Kampf, ist nun heftig,
Auch Dein Zorn steigt empor,
Dein Kampfgeist vereisend,
Die Hölle einfror.

Runde um Runde,
Verscheuchst Du das Grauen,
Um letztlich alleine
Ins Lichte zu schauen.

Vertreibst die Dämönen,
Verschreckst sie im Sein.

Mein Mutterl ist stark,
So vermag ich niemals zu sein.

Da denk’ ich,
Nun schlaget sie auf Lucifer ein,
Streckt ihn nieder
Und kesselt ihn ein.

Doch dann kommt er wieder,
Erneut und so oft,
Doch die Kräfte dann schwinden,
Ganz unverhofft.

Und als er verglimmet,
Wird mir erst klar,
Dass seine Vertreibung
Erst das Dunkel gebar.

Lucifer,
Lux ferre,
So komm nochmals her,
Meinem Mutterl, meinem Mutterl
Fällt das Sterben so schwer.

Lux ferre,
Lichtträger,
Du Morgenstern,
Du Hellmond der Venus,
Komm’ geleit meinen irdischen Stern.

Mich geißelt die Ohnmacht,
Doch noch bist Du bei mir,
Das Du, bist noch ich
Und ewiglich wir.

Du erhebst Dich vom Bänklein,
Richtest Dich auf,
Vorbei ist der Kampf,
Nun ziehst Du hinaus.

Keine Hast,
Keine Ruh,
Liebe bist Du!

Kann es nicht glauben,
Bleibst bockig und stur,
Warum gehest Du alleine nur?

Kann’s nicht glauben,
Nicht lassen,
Nicht fassen,
Nur das Herz entlassen.

Tränen ohne Einhalt
Berühr’n mein Gemüt;
Sind dennoch zu wenig
Und niemals verfrüht.

Greif zu nur mein Herz,
Noch halt ich die Hand.

Wie soll ich nur bleiben,
bin in Tränen ertränkt,
Hab Dein Antlitz nun ganz
In mein Seelchen versengt.

Noch halt’ ich die Hand,
Und fühle den Schlag,
der uns verbunden Tag für Tag.

Wer soll uns entheben
Gemeinsam dem Leben?

Nun bist doch Du entschwunden,
Nur Dein Blick galt nicht mir,
Wen hast Du gesehen,
Wer war letzt mit Dir?

Ich müsst’ es doch wissen,
Denn Dein Dir steckt in mir
Und was Du bist,
Das sind immer noch wir!

Wohin mit der Trauer
Wohin sollt´ sie verweh´n?
Wer kann sie empfinden
Wer kann sie versteh`n?

Wohin mit den Bächen,
Den Strömen,
Dem Meer,
Die ich vergossen als Tränen,
Gott, was willst du noch mehr?

Oh Gott,
Nimm das Blut meiner Adern
Für zwei Schritte zurück,
Ich gebe Dir alles
Für ein Stündlein voll Glück!

Nun Du hast’ es entnommen,
Uns die Würde genommen,
Meine Seele gepflückt
Meine Hoffnung zerdrückt.

Ich kann nimmer weinen,
Nicht ertragen die Qual.
Wohl wahr,
Du lässt mich entscheiden,
Ja,
Du lässt mir die Wahl.

Nimmst auch so mir mein Leben,
Wie weit willst Du noch geh´n,
Glau`bst ich lass sie so ziehen
Und bleib einfach steh’n?

Noch liegt Händchen in Händchen,
Und die Seel‘ im Gewändchen,
Hat noch Kraft und noch Mut
Und nähret mein Ich
Mit wallender Glut.

Trau ruhig Dich noch näher
Bist nicht nah und nicht fern,
Was kannst uns noch antun,
Was jetzt noch zerstör’n?

Mein Mutterl, mein Mutterl,
Wie hab ich Dich gern.
Mein Mutterl, mein Mutterl,
So nah und so fern.

Ich geleit’s sie nun rüber,
Sie ist stark,
Ich bin sie.
Wir stehen darüber,
Verlier’n uns im Nie.

Schreit‘ heran Herr im Himmel,
Tust uns nichts mehr an,
Ich halt’ noch ihre Händchen,
An die kommst Du nie ‘ran.

Gegeben das Leben
Und nimmst es nun doch,
Schick’st vor den Lakaien
Aus dem finsteren Loch.

Und in dyr finstern Klamm,
Daa fircht i zamtdönn nix,
weilst du mit n Stab bei mir bist.

Komm Mutterl, wir gehen,
Keine Furcht, keine Angst.
Dein Stab der bin ich,
Um den Du nun nicht mehr bangst.

Willst noch seh’n manche Träne,
Wie sie quillt voll der Wut,
Die bezeuget den Teufel,
Der das Böse antut.

Du bist mein Licht und mein Heil;
Vor wem sollte ich mich fürchten!
Bist meines Lebens Kraft;
Vor wem sollte mir grauen!

Oh Mutterl, oh Mutterl,
Bald sind wir am Ziel.

Halt noch inne ein wenig,
Gib mir noch Takte des Atems,
Der Wärme,
Der Wonne,
Am Wege zur Sonne;
Was ich will, ist nicht viel.

Das Ufer erreicht,
Doch noch lass’ ich nicht los,
Halt’ weiter Dein Händlein,
Auch jetzt noch am Floß.

Am Pfade des UN,
UNsäglichen Leids,
UNendlicher Leere,
UNfassbarer Qual,
UNtröstlicher Zukunft,
Gestohl’n uns die Wahl.

Ich klage nicht an,
Ich klage nicht Weh,
Ob nach vorn,
Ob zurück,
Stets mein Mutterl ich seh‘.

Es ist mir geraubet,
Der Trost durch die Trän‘,
Was bleibet ist Lieb‘,
Nach der Mutter mich sehn‘.

Trän aus Hass,
Trän aus Wut,
Trän aus Pein,
Trän aus Schmerz.

Trän ist nass,
Trän ist Glut,
Trän ich wein‘,
Trän im Herz.

Derweil im Leben, tut’s gut,
Derweil im Leben macht’s Mut.
Derweil im Tode,
Posse marode.

Kann nicht mehr weinen,
Meine Tränen sind leer,
Kann nicht mehr scheinen,
Mein Wir gibt’s nicht mehr.

Die Trän’, die ich wähn’,
Nur ‘ne Trockenträn’.


Awassissin Mama
BlaBlim

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 04.12.2015 von Gedenkseiten.de angelegt.
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