Daniel Küblböck

Daniel
Küblböck

27.08.1985
Hutthurm Bayern Deutschland
-
09.09.2018
Labradorsee Grönland

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze rot Teddy
Daniel Küblböck sprach offenbar von Mobbing

Von Fan von Holger 14.09.2020 um 19:23 Uhr | melden

Kindheit und Jugend

Daniel Küblböck beschreibt in seiner Biografie von 2003 eine schwierige Kindheit, die von vielen Umzügen geprägt war. Nach der Scheidung der Eltern lebte er zunächst bei seiner Mutter, die insgesamt siebenmal verheiratet war. Sie habe häufig Männer bei sich gehabt, getrunken und ihn im Rausch auch verprügelt.[3] Seine Familie hätte sich eine Tochter gewünscht, weswegen er eine weibliche Rolle eingenommen habe.[4] Später wohnte er bei seinem Vater, an dem er sehr gehangen habe.[5]

Als Kind trat er auf der Schulbühne und auf Kleinbühnen in Bayern auf. 1998 machte er eine Tanzausbildung in Passau. Nach dem Hauptschulabschluss begann er im September 2001 eine Ausbildung zum Kinderpfleger an der Berufsfachschule Pfarrkirchen,[6] in deren Rahmen er ein Praktikum in einem Kindergarten in Eggenfelden absolvierte.
Küblböck unterbrach seine Ausbildung, um zusammen mit zehn anderen Kandidaten Ende 2002/Anfang 2003 in Köln bei der ersten Staffel der Castingshow Deutschland sucht den Superstar teilzunehmen.[7] Sein Auftreten bescherte ihm während der Laufzeit der Show schnell das Interesse vieler Zuschauer und der Medien. Besonders die Bild-Zeitung räumte dem „schrägen Vogel“ Küblböck mehr Platz ein als jedem anderen Kandidaten. Auch deswegen wurden ihm nicht selten Gewinnchancen zuerkannt. Er schied schließlich in der vorletzten Sendung aus und belegte den dritten Platz hinter Alexander Klaws und Juliette Schoppmann. Mit der Single You Drive Me Crazy (produziert von Dieter Bohlen) kam Küblböck an die Spitze der Charts in Deutschland.

Nach seinem Ausscheiden bei Deutschland sucht den Superstar am 1. März 2003 war Küblböck für mehr als ein Jahr in den deutschen Medien präsent. Es folgten unter anderem ein Gastauftritt in der 200. Folge der Fernsehserie St. Angela und ein Werbespot für eine Molkerei. Im Juni 2003 erschien Küblböcks Debütalbum Positive Energie und Ende September 2003 bei Bertelsmann seine Autobiografie Ich lebe meine Töne, die er gemeinsam mit der Journalistin Julia Boenisch verfasst hatte. Das Buch, das er für eine Hörbuchversion auch selbst einsprach, erreichte Platz drei in der Spiegel-Bestsellerliste. 2003 bestritt Küblböck zudem über 20 Konzerte. Insgesamt hatte er über 50 Auftritte, darunter mehrere Unplugged-Konzerte im Dezember 2004 und Februar 2005.

Unternehmerische Tätigkeit

Die Einnahmen aus seinem Album Positive Energie in Höhe von rund einer Million Euro investierte Küblböck in eine Solaranlage in Niederbayern, was ihm hohe Gewinne einbrachte.[35] Im September 2003 ließ er unter seinem Namen eine Parfumlinie für Jungen und Mädchen in drei Duftnoten auf den Markt bringen.[36] Von 2005 bis Ende 2013 war er alleiniger Geschäftsführer der Firma Positive Energie GmbH Daniel Küblböck, mit der er seine Person vermarktete. Sie wurde 2016 aus dem Handelsregister gelöscht.[37]
Verschollen auf Kreuzfahrt 2018

Im September 2018 nahm Küblböck privat an einer Reise von Hamburg nach New York auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna teil. In den Wochen vor der Kreuzfahrt hatte sein Umfeld nach Angaben seines Vaters eine plötzliche Wesensveränderung und psychische Probleme bei Küblböck festgestellt und vergeblich versucht, die Reise zu verhindern.[38] Auf einem mit „Künstlerin. Schauspielerin. Transsexuell“ umschriebenen, nicht verifizierten Instagram-Account veröffentlichte er während der Fahrt Selfies von sich in Frauenkleidern.[39] Laut Aussage eines Passagiers, der in einer benachbarten Kabine untergebracht war, habe sich Küblböck auffällig benommen und z. B. häufig Selbstgespräche geführt.[40]

Seit dem 9. September 2018 ist Küblböck auf See verschollen, nachdem er gegen 4 Uhr morgens (Ortszeit)[41] vor der Küste Neufundlands über Bord gesprungen war.[42] Die Position im Nordatlantik befindet sich etwa 185 km nördlich von St. John’s (kanadische Provinz Neufundland und Labrador) in der Labradorsee. Die Wassertemperatur betrug in dem Seegebiet etwa 10 °C.

Um 6 Uhr (Ortszeit) ging bei der kanadischen Rettungszentrale in Halifax der Notruf ein.[43] Die kanadische Küstenwache startete daraufhin eine Suchaktion[44] mit zwei Schiffen der Küstenwache, einem Überwachungsflugzeug und einem Helikopter.[41] Auch die AIDAluna, die an die Unglücksstelle zurückkehrte, und das Kreuzfahrtschiff Zuiderdam, das sich in der Nähe befand, beteiligten sich an der Suche.[45] Am 10. September 2018 wurde die Suche nach Küblböck eingestellt, weil die maximale Überlebensdauer im kalten Wasser überschritten war.[46] Am 11. September bekundete Küblböcks Familie auf der offiziellen Website ihre Trauer um den Sohn Daniel und stellte fest, dass sich die Hoffnung auf das „große Wunder“ einer Rettung nicht erfüllt habe.[47]

Nach dem Verschollenheitsgesetz kann er sechs Monate nach dem Unglück, also seit dem 9. März 2019, auf Antrag für tot erklärt werden.[48] Nachdem mehrere Medien lanciert hatten, dass er ihn für tot erklären lassen wolle, dementierte Küblböcks Vater dies im Mai 2019 und erklärte, das auch nicht vorzuhaben.[49][50] Es besteht weiterhin (Stand Juli 2020) über Interpol eine Ausschreibung („Gelbecke“) zur Fahndung nach Küblböck als vermisster Person.[51]

Im August 2020 wurde bekannt, dass Daniel Küblböck für tot erklärt werden wird, falls er sich bis zum 30. September 2020 nicht beim zuständigen Amtsgericht in Passau meldet.[52]