Daniel Nasemann

Daniel
Nasemann

27.03.1991
Castrop-Rauxel
-
30.12.2023
Dortmund

Stimmungsbild-Daniel-Nasemann-1

Gedenkseite für Daniel Nasemann

Daniel Nasemann wurde im Frühling am 27. März 1991 in Castrop-Rauxel geboren und starb am 30. Dezember 2023 mit 32 Jahren in Dortmund. Er wurde im Tierkreiszeichen Widder geboren.



Viele die Leben verdienen den Tod,
Viele die tot sind verdienen das Leben,
kannst Du es Ihnen geben.

Gandalf zu Frodo aus "Herr der Ringe" die Gefährten


von deiner Mama

Er war bei der Geburt schon so wie immer er war, groß und schlank. Er war ein ruhiges Kind dass sich prima mit wenig Spielzeug beschäftigen konnte.
Da sein großer Bruder sehr viel krank war hatte ich oft das Gefühl dass er zu kurz kam in allem. Er sah das nicht so.
In unserem kleinen Reihenhaus gab ich alles um es schön zu machen und platz zu schaffen. Die Umgebung ist sehr Waldreich.
Es ist hier wie ein Dorf und jeder kennt jeden. Die Siedlung gehört zu einem Werk mitten im Pott. Er hatte hier eine schöne Kindheit.

Ab dem 6. Lebensjahr spielte er Schach in Waltrop. Er schaffte immer "nur" den 2.Platz bei den Stadtmeisterschaften.Wir machten Urlaube in der Eifel und besuchten die Hinterlassenschaften der Römer. Das weckte das Interesse an Archäologie und Geologie
Bis zum 18. Lebensjahr spielte er einige Tuniere und war darum oftmals am WE unterwegs.
Er zockte gerne am PC, "Die Siedler 3", Sims, Warcraft aber vernachlässigte nie seine Schule.
Dank des Schokoticket gingen wir 1 x pro Jahr ins Musical. Er genoss es sehr die Zeit mit seiner Mama alleine zu verbringen.

Mit 19 Jahren machte er in Datteln am Comenius-Gymnasium das Abitur. Ich war sehr stolz auf Ihn.

Schon sehr früh musste er erleben dass das Leben sehr kurz sein kann. Mein Bruder war mit 25 Jahren tödlich verunglückt. Die kleine Schwester seines Schulkollegen starb mit 13 Jahren an der Ausfahrt unserer Siedlung bei einem Autounfall.
Danach kamen in wenigen Jahren noch einige gute Bekannte und Freunde hinzu.

Eine schlimme Zeit auch für mich. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich den Eindruck dass er den Turbogang einschaltete.
Mit 21 Jahren zog er in eine 2er WG an die Uni Bochum und studierte Geologie. Er lag im oberen Drittel. Er war der Meinung dass er was vom Leben haben wollte und war gerne am Bermudadreieck in Bochum unterwegs (Feiermeile in Bochum).

Nach 3 Jahren Bacheloer und nach 2 weitern Jahren die Masterarbeit. Er war vom Rohdiamanten zum Brillianten geworden. Er war jetzt Ingenieur-und Hydrogeologe.
Ein Traum wurde wahr. Er kam aus einer Bergarbeiterfamilie und schaffte den Generationensprung. Keine Abhängigkeit mehr von einem großen Werk. Er zog in eine kleine Wohnung in Bochum und fand eine Freundin.
Er verdiente gutes Geld und zog mit seiner Freundin in Hamm zusammen.

Er begann mit der Imkerei. Er macht Tanzkurse und Fechten. Ab und zu ging er Angeln.

Nach 2 Jahren bekam er eine Stelle beim Tiefbauamt in Dortmund und sein eigenes Büro im 15 Stockwerk. Schnell errang er hohes Ansehen wegen seiner Sozialer- und beruflicher Kompetenz. Die Arbeit wurde immer mehr und man versprach Ihm eine Hilfe.

Mit 30 Jahren wurde er Doktorand an der Uni Bochum. Ich meinte er hätte doch noch Zeit. Wie sollte ich mich irren.
Dann kam Corona und wir konnten uns kaum sehen. Aber Hauptsache er ist gesund und es geht ihm gut.
2021 ging seine Beziehung in die Brüche und er zog nach Lünen. Anfang 2022 hatte er sich den Eppstein - Barr-virus eingefangen. Ich war zutiefst erschrocken.
Aber er beruhigte mich. War nicht so schlimm.
Kurz danach klagte er über Bauchschmerzen und Nachtschweiß. Er war auch beim Arzt und bekam Medikamente aber wirklich weg ging es nicht. Auch beim dritten Arztbesuch unternahm sein Arzt nichts. Ein ehemaliger Schulkollege nahm ihn Notfallmässig im Krankenhaus auf, umfangreiche Untersuchungen folgten.

Diagnose: Burkitt-Lymphom, der Eppstein-Barrvirus spielt eine Rolle bei der Entstehung dieser sehr seltenen Krebsform. Ca.: 30 fälle im Jahr.

Eine sehr seltene Krankheit in Europa und hoch agressiv, er war in Stadium 4. Sofort begannen die Chemos. Durch Corona konnte ich Ihn nur selten sehen auch weil ich Ihn nicht gefährden wollte.
Im Dezember dann war er Krebsfrei. Ich war erleichtert aber es blieb ein mulmiges Gefühl.
Nach einer Erholungsphase machte er eine Reha und begann mit der Wiedereingliederung in seinen Beruf. Mal wieder Turbogang.

Anfang Januar waren wir zusammen im Kino in Lünen, Avatar 2. Er kam mir so glücklich entgegen. Das werde ich niemals vergessen. Er reiste durch Europa, Frankreich, Prag, Wien, Parlament in Berlin mit der SPD und ein Segeltörn für junge Erwachsene die eine lebensbedrohliche Krankheit überstanden haben ( LebensdurstIch). Er war begeistert und wollte das unbedingt nochmal in 2024 erleben. Dazu kam es nicht mehr.
Anfang Juli bekam er Blutungen in die Niere und musste sofort ins Krankenhaus. Diesmal auf die Knochenmarktransplantationsstation im Johanneshospital Dortmund.
Sofort bekam er eine sehr harte Chemo. zwischendurch durfte er nach Hause.
Bei der DKMS wurde ein Knochenmarkspender gesucht. Die Stadt Lünen und die SPD waren dort sehr aktiv. Es wurde ein 100% match gefunden, das machte uns allen Hoffnung.
Erst eine Eigentransplantation und ende November die Fremdspende. Alles sah gut aus 3,5 Wochen danach durfte er heim. Er kam zu einem befreundetem Ärzteehepaar weil er nicht allein bleiben durfte. Ich schickte Ihm über wats app Blumenfotos. Die fand er immer so schön.

Dann der Schock. Wieder Einblutungen an der Niere. Also zurück ins Krankenhaus.
Am 20. Dezember kamen die Ärzte weinend zu Ihm und eröffneten dass er nur noch ein paar Stunden haben würde oder er bekommt eine leichte Chemo und hätte noch etwas Zeit.
Er entschied sich für die Chemo.
Ich wurde informiert dass er sterben wird. Ein furchtbarer Schock. Denn es war doch so viel Hoffnung auf Genesung da.
Der Krebs war zurück in Form von Leukämie. Die Ärzte konnten nichts mehr machen. Irgendwie wollte ich das nicht wahr haben und suchte nach Alternativen. Diese Krankheit ist so komplex. Ich verstand so vieles nicht. Und dieses Gefühl Ihn nicht richtig beschützt zu haben.
Es wollten sich so viele von Ihm verabschieden. Am 24.12.23 um 14 Uhr konnte ich Ihn besuchen.
Es ging ihm sehr schlecht. Ich berührte seine Hand. Ich streichelte sie unentwegt. Sprach sehr liebevoll mit Ihm. Weiß aber nicht mehr so was.
Ich streichelte sein Gesicht, küsste ihn auf die Stirn. Mein Baby, mein kleiner Murkel und ich liebe Dich. Er erwiderte es. Nach einer Stunde fuhr ich heim.

Er hatte sich Kinderfotos gewünscht. Ich scante Fotos und schickte sie Ihm. Am 30.12. rief ich meinen ex an der mir erzählte wie schlecht es Daniel geht.
Ich fuhr sofort zu Ihm. Es ging ihm deutlich schlechter. Er bekam Sauerstoff, Morfium und Flüssigkeit hatte sich im Bauch gesammelt. Dort kratzte er immer weil es spannte. Immer wieder kam die Schwester rein und begleitete uns und Ihn.
Vor Weihnachten hatte man Ihn noch in den Rollstuhl gesetzt. Seine Freunde hatten einen Chor organisiert. Zum schluß wünschte er sich das Steigerlied.
Er war so sehr verwurzelt hier im Pott. Die Welt stand Ihm offen, aber er blieb hier!!!
Nach einer Stunde fuhren wir heim und zuvor bekam er etwas zur Beruhigung.
Ich wußte dass ich gehen muss, damit er gehen kann. Wir fuhren Zeitnah heim und waren gerade erst kurz zuhause als der Anruf kam. Daniel hat sich auf dem Weg gemacht. Als wir ankamen war er gerade verstorben. Die Schwester winkte uns schon. Ich wollte mein Kind eigentlich nicht tot sehen, aber jetzt ging ich rein.
Er war friedlich eingeschlafen. Das Leiden war beendet. Ich berührte liebvoll seine Hand die langsam erkaltete. Er hatte immer noch Schweiß auf der Stirn und eine kleine Träne am Auge. Ich war sehr traurig, steichelte unentwegt seine Hand und sprach liebevoll mit Ihm.
Ein Arzt kam herein, um den Tot festzustellen und einen Totenschein auszustellen.
Ich war noch eine ganze Weile bei Ihm und sprach mit Ihm bis der Abschied kam. Ich umarmte Ihn streichelte nochmal über sein Gesicht und fuhr dann heim.
Er hatte noch so viel vor. Olympische Spiele in Paris. Für den Herbst hatte er eine Reise nach Barcelona gebucht. Er wollte Reisen eine Freundin und eine Familie gründen und ein Haus kaufen. Niemals werde ich auf seine Hochzeit gehen und meine Enkel kennen lernen.

Er wurde am 27.1.24 auf dem Waldfriedhof beerdigt. Seine Musiken waren die Moldau, into the west aus "Herr der Ringe" von Anie Lenox und zum Schluß das Steigerlied gespielt von einem kleinen Teil des Blasorchester Ruhruni Bochum. Seine Freunde hatten noch Ihre Geschichte mit Daniel vorgetragen. Es waren sehr viele Leute dort. Viele aus der Nachbarschafft waren sehr geschockt über seinen Tot. Es war sehr emotional. Danach brauchte ich sehr lange um mich zu erholen. Er ist nun heim gekommen. Ich kann jederzeit auf den Friedhof gehen.

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