Dietmar Schönherr

Dietmar
Schönherr

17.05.1926
Innsbruck
-
18.07.2014
Santa Eularia des Riu

Stimmungsbild-Dietmar-Schönherr-5

Gedenkseite für Dietmar Schönherr

“Rebel With A Cause” - Zur Erinnerung an Dietmar Schönherr (17.05.1926 - 18.07.2014)
“Vater möchte mir immer ein Freund sein, aber wie kann er mir etwas bedeuten, wenn er ... Tja, ich will sagen, ich liebe ihn und achte ihn auch, und ich möchte ihm auch nicht wehtun. Oh, ich weiß nicht mehr ein noch aus ...”
(“Rebel Without A Cause” / “ ... denn sie wissen nicht, was sie tun” 1955)

Die Rebellion des James Dean in den den Fünfziger Jahren sprach auf deutsch mit der unverwechselbaren Stimme von Dietmar Schönherr, die er später noch anderen berühmten Kollegen lieh wie etwa Steve McQueen in “Thomas Crown ist nicht zu fassen”
oder Alain Delon in “Christine”.

Der so vielseitig begabte, hoch intelligente, überaus attraktive und couragierte Herr aus Innsbruck, dessen hitziges Temperament sich an vielerlei Missständen entzünden konnte, war zeitlebens ein Rebell. Immer unangepasst, immer gegen den Strom schwimmend, immer mit dem Mut, unbequeme Dinge offen zu äußern.

Hineingeboren in eine Offiziersfamilie - sein Vater und sein Großvater waren beide Generäle - schien der Lebensweg von Dietmar Schönherr vorgezeichnet.

Durch Wochenschauaufnahmen wurde der Regisseur Alfred Weidenmann auf ihn aufmerksam und trug ihm die Hauptrolle in dem Propagandafilm “Junge Adler” (1944) an. Bereits im seiner ersten Filmrolle opponierte Schönherr als Theo Brakke gegen das bestehende System. Der arrogante Sohn des Direktors eines Flugzeugwerkes verweigert sich lange Zeit dem Sog der “Volksgemeinschaft”.

Nach den Dreharbeiten diente Dietmar Schönherr in der Wehrmacht, aus der er im April 1945 desertierte. 1946 begann Dietmar Schönherr ein Studium der Architektur, das er aber rasch wieder aufgab, um von 1947 bis 1952 für den Rundfunk zu arbeiten. Auch für den Film stand er seit 1947 wieder vor der Kamera.

Bereits in “Nacht am Mont Blanc” (1951) verkörperte Dietmar Schönherr wieder eine Hauptrolle. Eigentlich ist er in diesem Bergfilm unter der Regie von Harald Reinl als Grenzpolizist Vigo der positive Held, doch verleiht er dem von ihm gespielten Charakter faszinierend abgründige Züge, die in Hassgefühlen und Mordgelüsten gipfeln.

Mit der Rolle des Leutnant Hans Rudloff in Willy Birgels Film “Rosenmontag” kommt 1955 der Durchbruch für den ebenso begabten wie attraktiven Schauspieler. Von nun an dreht Dietmar Schönherr zahlreiche Spielfilme verschiedenster Genres, die zwar von seinem beträchtlichen Charisma und Talent profitierten, dieses jedoch nicht immer wert waren.

Zu unvergänglichem Ruhm verhilft Dietmar Schönherr jedoch nicht der Film sondern das Fernsehen. Am 19.09.1966 wird zum ersten Mal eine deutsche Science Fiction Serie ausgestrahlt: “Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion”.

Natürlich sind das Bügeleisen im Maschinenraum und die Bleistiftanspitzer auf dem Kommandostand des zum großen Teil aus Badezimmerarmaturen bestehenden Schnellen Raumkreuzers “Orion” Kultobjekte wie auch die unsterbliche Musik von Peter Thomas. Doch alles in dieser Serie steht und fällt mit Commander Cliff Allister McLane, der gegen nahezu jegliche Autorität rebelliert und sich couragiert in jedes Abenteuer stürzt, wenn es wieder einmal gilt, die Erde vor den außerirdischen “Frogs” zu retten, während die irdische Verwaltungsbürokratie endlose und meist sinnfreie Debatten führt oder Verlustmeldungen eines Raumkreuzers in zehnfacher Ausführung verlangt.

Charmant, eloquent, energisch und hitzköpfig ist dieser attraktive Mann. Er ist begabt mit der Aura natürlicher Autorität, und seine Crew würde für ihn durchs Feuer gehen.

Wohl gerade weil Dietmar Schönherr und die vom ihm verkörperte Rolle so kongenial zu einander passen (und mehr als eine Gemeinsamkeit teilen), ist der Serie trotz ihrer lediglich sieben Folgen ein so immenser und bis heute anhaltender Erfolg beschieden, der 2003 sogar zu einem “Rücksturz ins Kino” führt.

Natürlich hat der so vielseitige und hochbegabte Dietmar Schönherr uns unendlich viel mehr hinterlassen als seinen Major Cliff Allister McLane.

Film, Fernsehen, Theater, Rundfunk, Synchron und die Schlagerbranche adelte er mit seiner Präsenz. Er präsentierte mit seiner Frau Vivi Bach eine Show, die das biedere, deutschsprachige Fernsehen zu Beginn der Siebziger Jahre revolutionierte (“Wünsch dir was”) Er moderierte die erste Talk Show im deutschen Fernsehen (“Je später der Abend”) Er verfasste Bücher und übersetzte Sartre und Gide ins Deutsche. Er war ein politischer Aktivist, der couragiert gegen Missstände aller Art zu Felde zog und mit seiner umfangreichen, sozialen Tätigkeit in Nicaragua, die ihm zeitlebens das Wichtigste war, hat er ohne Zweifel das erreicht, was er einmal als sein Credo angab: “Ich bin ein Träumer, der die Welt verbessern will.”

© Text: Manuela Hertel

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